Osterburken. Wenn man dem regen Treiben zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden im GTO-Neubau zusieht, so scheint es, als hätte es nie etwas Anderes gegeben. Schüler laufen in kleinen Gruppen von einem Klassenzimmer zum nächsten. Ein Kind macht einen Witz, und im nächsten Moment ist lautes Lachen zu hören. Die Lehrer biegen um die Ecke zum Lehrerzimmer und legen noch einen kurzen Stopp ein, ehe es in die nächste Klasse geht. Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel schaut mit einer Tasse Kaffee bei ihren Kollegen vorbei. Alles wirkt sehr harmonisch. Doch der Schein trügt ein wenig, denn diese Woche ist erst die dritte Unterrichtswoche im Neubau. Und bei genauerem Hinsehen entdeckt man doch noch das ein oder andere, das noch erledigt werden möchte.
Lehrer Christian Schinnagel ist als eine Art „Umzugskoordinator“ in den vergangenen Tagen immer wieder Ansprechpartner für verschiedenste Belange gewesen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch beim Besuch der FN im Neubau Techniker der Vereinigte Spezialmöbelfabriken (VS) aus Tauberbischofsheim auf den Lehrer zukamen. Sie benötigten dringend Zugangsdaten für die Tafeln, da auf diese ein neues Update aufgespielt werden muss. Der Lehrer machte sich also mit den zwei Männern auf den Weg ins Klassenzimmer und zeigte ihnen, wie alles funktioniert.
Das hat sich seit dem Umzug verändert
„Mittlerweile hängen die ersten digitalen Türschilder, die anzeigen, ob der Raum belegt ist oder nicht“, merkte Schinnagel an. Auch der Gong zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden sei nun laut und deutlich zu hören – genauso wie die Durchsagen. Die waren direkt nach dem Umzug noch zu leise eingestellt. „Die Verschattung bei uns ist sehr streng“, sprach Schinnagel einen weiteren Punkt an, der vor drei Wochen noch nicht ganz geklappt habe. Die sensorgesteuerten Jalousien seien nämlich auch dann heruntergefahren, wenn die Sonne auf der Seite des Schulgebäudes gar nicht in die Zimmer geschienen habe. Alles in allem gibt es also noch ein paar Baustellen, bei denen nachjustiert werden müsse. Zum Beispiel ein Fenster im Obergeschoss, bei dem ein Scheibe gesprungen sei. Aber das Wichtigste ist: „Technisch funktioniert so weit alles und wir können normal Unterricht machen“, so der Lehrer. Er lobte in diesem Zusammenhang auch das Landratsamt: „Der Landkreis war als Ansprechpartner immer da und hat uns unterstützt.“
Das sagen die Schüler zum neuen Gebäude
Fehlt nur noch das Wohlfühlgefühl, das sich bei Schülern wie Lehrern aber in Teilen schon eingestellt hat. Am ersten Tag sei natürlich viel Aufregung und Vorfreude dabei gewesen. „Da kann es schon vorgekommen sein, dass Schüler oder Lehrer nicht direkt das richtige Klassenzimmer gefunden haben“, vermutete Schinnagel. Aber mittlerweile müsse man sich da keine Sorgen mehr machen. Den Schülern und Lehrern gefällt es. So sagte Schülerin Mila über das neue Umfeld: „Die Räume sind viel moderner.“ Und Mitschülerin Matilda ergänzte: „Die Tafeln sind echt cool. Und auch die Fluchtbalkons vor den Fenstern und die Aussicht sind super. Es hat was von einem Hotel.“ Naemi finde es auch echt schön, sie vermisse aber auch etwas: „Es fehlt die Farbe. Im alten Gebäude war es bunter an den Wänden.“ Den GTO-Altbau wird auch Matilda vermissen, weil sie dort eine tolle Zeit verbracht habe.
Schinnagel freut sich auf viele erste Male
Der Blick aller geht aber nach vorne: „Worauf ich mich schon sehr freue, ist der Blick aus dem Gebäude, wenn die Außenanlage fertig ist“, schaute Schinnagel voraus. Noch kann man vom Neubau direkt auf das Altgebäude schauen. Es soll im Mai abgerissen werden. Anschließend soll eine Parkanlage die Schüler zum Verweilen einladen. In einem Jahr wird sich also noch einmal viel verändert haben. „Eine große Wunschliste, wie es bis dahin sein soll, habe ich nicht. Wir müssen einfach vollends ankommen“, erklärte Schinnagel. Er freue sich aber schon auf die vielen ersten Male: „Wir werden das erste Abitur, das erste Weihnachten und die erste Einschulung der neuen Fünftklässler erlebt haben. Daran werde ich in einem Jahr sicher glücklich zurückdenken“, überlegte er. Mit das Wichtigste sei aber: „Die Gemeinschaft, der Umgang miteinander und die Art, wie wir hier Unterricht machen und welche pädagogischen Vorstellungen wir haben, das ist alles schon hier.“
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