Machen statt meckern – die neuen Ortsvorsteher (9)

Bofsheim: Regina Michalowski will Blitzer für mehr Sicherheit

Zu schnell fahrende Pkw und Lkw sind Regina Michalowski schon seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Das möchte die neue Ortsvorsteherin von Bofsheim ändern und dadurch die Sicherheit für die Bürger erhöhen. Stehen bald Blitzer im Ort?

Von 
Nicola Beier
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Am alten Wasserhäuschen genießt Ortsvorsteherin Regina Michalowski gerne den Blick über Bofsheim. © Nicola Beier

Bofsheim.  „Ich komme ursprünglich nicht aus Bofsheim. Ich bin Wienerin“, sagt Regina Michalowski mit einem Lächeln im Gesicht und Stolz in der Stimme. Dennoch könnte sich die neue Ortsvorsteherin von Bofsheim nicht vorstellen, wieder aus ihrem neuen Zuhause wegzuziehen. Zu Wohl hat sie sich von Beginn an gefühlt.

„Ich bin über Umwege hierher gekommen. Mein Mann stammt aus Möckmühl und seine Schwester hat vor über 40 Jahren hierher geheiratet“, erklärt sie im Gespräch mit den FN. Ihre Schwägerin habe dann vorgeschlagen, doch in Bofsheim zu bauen, was sich Michalowski und ihr Mann damals zunächst nicht vorstellen konnten. Als sie sich damals im Sommer aber den Bauplatz anschauten, war gleich klar: „Der wird es.“ So sind sie 2010 in den Osterburkener Teilort gezogen und haben ihre Entscheidung nie bereut. „Wenn man mit offenen Augen durchs Ort geht und mit den Leuten spricht, findet man hier so schnell Anschluss“, sagt die 48-Jährige.

Zur Person

Name: Regina Michalowski.

Alter: 48 Jahre.

Beruf: Mitarbeiterin im Rechnungswesen der Schotterwerke Hohenlohe Bauland.

Hobbys: Backen, Gartenarbeit und Singen in der Chorvereinigung Eintracht Bofsheim.

Kommunalpolitisches Engagement: Seit 2019 Mitglied des Ortschaftsrats und in dieser Amtsperiode stellvertretende Ortsvorsteherin. nb

 

Sie spricht aus Erfahrung, denn über ihre Kinder wurde sie schnell in den Elternbeirat des Kindergartens gewählt und wurde so schnell Teil der Dorfgemeinschaft. „Ab da ging es los mit dem Ehrenamt“, blickt sie lachend zurück. Wenig später war sie Elternbeiratsvorsitzende und 2015 kam noch der Chor dazu, in dem sie wenig später ebenfalls stellvertretende Vorsitzende wurde. „2019 kam dann der Ortschaftsrat dazu“, erinnert sich Michalowski. Sie wurde von Werner Geiger angesprochen, der ihr Interesse für das Ehrenamt bemerkt hatte. Sie war damals bereits als Zuhörerin oft bei den Sitzungen dabei. „Er hat mich dann angesprochen, ob ich mich für den Ortschaftsrat aufstellen lasse“, blickt sie zurück. Letztlich wurde sie gewählt und auch gleich zu Geigers Stellvertreterin ernannt.

Verkehrsteilnehmer sollen Geschwindigkeitsvorgaben einhalten

Fünf Jahre später folgte das neue Amt der Ortsvorsteherin. Michalowski hat gleich mehrere Projekte, die sie zu Ende bringen möchte: So ist die Verkehrssituation in Bofsheim ein großes Anliegen der Ortsvorsteherin: „Wir wollen, dass die Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten“, sagt sie. Und da würden weitere aufgestellte 50er-Schilder nur wenig helfen. Deshalb sind schon seit geraumer Zeit Blitzer im Gespräch. Ein Standort ist schon bekannt: Und zwar an der Ortseinfahrt aus Richtung Osterburken.

„Nun soll aber noch einmal ein Sachverständiger kommen und einen zweiten Standort prüfen“, informiert die Ortsvorsteherin. Dafür gibt es aktuell zwei Optionen: entweder am Ortsausgang in Richtung Götzingen oder etwas zentraler im Ortskern. „Es geht nicht darum jemanden in die Pfanne zu hauen, sondern um die Sicherheit der Bürger. Und gerade Senioren schaffen es nicht so schnell über die Straße“, stellt Michalowski klar.

Ein weiteres Vorhaben, für das es bereits Pläne gibt, ist das alte Milchhäuschen in der Rinschbachstraße. Das Projekt wird durch „Leader“ gefördert. Der Bescheid liegt bereits vor. Dort soll ein Treffpunkt für die Bevölkerung mit einem Verkaufsautomaten und einem offenen Bücherregal entstehen. Zudem sind Sitzgelegenheiten und eine „Radlertankstelle“ mit Informationen geplant. Dafür müssen allerdings zunächst ein neuer Boden und neue Leitungen verlegt werden. „Es gibt bereits einen Besichtigungstermin, bei dem abgeklärt werden soll, was der Bauhof machen kann, welche Arbeiten vergeben werden müssen und wobei die Bürger helfen können“, sagt die Bofsheimerin.

Bofsheimer Dorfgemeinschaft ein klares Plus

Die aktive Dorfgemeinschaft ist – wenn man Michalowski fragt – auch das klare Aushängeschild Bofsheims. Wenn Hilfe bei einem Projekt benötigt wird, reicht ein Aufruf in der „Boftsche Gruppe“ per Whatsapp und es kommen zahlreiche Ehrenamtliche zusammen. „Wir haben eine gute Mischung von Menschen, die Pläne ausarbeiten und jenen, die sie dann in die Tat umsetzen. Das funktioniert Hand in Hand“, lobt sie den Zusammenhalt im Ort.

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