Schlierstadt
Münch will etwas verändern
Sein Interesse an der Kommunalpolitik sei schon früh durch die Zugehörigkeit in zahlreichen Vereinen geweckt worden. Unter anderem ist der gebürtige Schlierstadter in der Musikkapelle, bei der Feuerwehr oder dem Heimatverein aktiv. „So habe ich mich immer mehr ins Ortsgeschehen verstrickt, wodurch viel bei mir zusammengelaufen ist“, blickt Münch zurück. Daher sei es eine logische Konsequenz für ihn, nun als Ortsvorsteher aktiv zu werden. „Es war immer die Faszination, etwas zu verändern und zu verbessern, den Menschen zuzuhören und Neues zu erfahren. Das macht es wirklich interessant, an vorderster Front mitzuwirken“, erklärt er. Dabei könne es auch vorkommen, dass Dinge nicht immer sofort in die richtige Richtung liefen. „Dennoch müssen Entscheidungen getroffen werden, um Fortschritt oder überhaupt Bewegung ins Spiel zu bekommen“, ist Münch überzeugt.
Ein möglicher Grund, warum ihm bei der Wahl so viele das Vertrauen geschenkt haben, ist sicher auch sein großer Erfahrungsschatz, den er mit 24 Jahren bereits besitzt. Er ist seit März Haupt- und Bauamtsleiter der Gemeinde Höpfingen, studierte zuvor gehobenen Verwaltungsdienst an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg und saß bereits in der vergangenen Amtsperiode im Ortschaftsrat.
Zur Person
Name: Tobias Münch.
Alter: 24 Jahre.
Beruf: Haupt- und Bauamtsleiter der Gemeinde Höpfingen.
Hobbys: Land- und Forstwirtschaft sind ein schöner Ausgleich für Münch.
Kommunalpolitisches Engagement: Seit 2019 ist er Mitglied des Ortschaftsrats. Außerdem arbeitete er im Wahlkreisbüro von Minister Peter Hauk. Dieses Jahr wurde Münch zudem in den Gemeinderat von Osterburken gewählt. nb
Als Mitarbeiter im Wahlkreisbüro von Minister Peter Hauk lernte er zahlreiche Bürgermeister und Projekte von Kommunen im Landkreis kennen, wodurch das Interesse an Kommunalpolitik nur noch größer wurde. „Die kleinste kommunalpolitische Ebene hat mir immer schon am meisten Spaß gemacht und mich am meisten fasziniert“, erklärt Münch, der nun einige Ziele in Schlierstadt – seinem Zuhause – in Angriff nehmen und weiterführen möchte.
„Ich kann mir nicht vorstellen, hier je wegzuziehen. Schlierstadt ist mein Heimatort, es soll aber auch mein Zukunftsort sein“, sagt er. Dabei machen vor allem die örtlichen Vereine, Institutionen wie Kindergarten und Kirche sowie die Natur den Wohlfühlfaktor für den jungen Mann aus. „Die Gemeinschaft stimmt. Wenn es darauf ankommt, packen alle mit an und man kann gemeinsam etwas bewegen“, freut er sich. Das sei in größeren Städten und Gemeinden schon nicht mehr möglich, weil alles anonymer vonstattengehe.
Dort herrscht Handlungsbedarf
Die Schwächen Schlierstadts sind Münch aber auch bekannt. Vor allem in Sachen Infrastruktur müsse weiter nachgebessert werden. Da nennt er zuallererst die Ortsdurchfahrt sowie den Neubau der Feuerwehrunterkunft und die Fortsetzung der Sanierung der Mehrzweckhalle, die der Schlierstadter Bevölkerung wichtig seien.
Gerade als bekannt wurde, dass es nicht sofort weitere Fördermittel für die Sanierung der Ortsdurchfahrt gebe, sei das „ein Stich ins Herz“ gewesen, so Münch. Mit Blick nach vorne sieht er zwei Möglichkeiten: „Eine Option ist, die Straße auf Rücken der Gebührenzahler durchzubauen, was sicher nicht die erste Wahl sein sollte. Die andere, die Baustelle in den nächsten Jahren – sollte Osterburken keine Förderung erhalten – brachliegen zu lassen.“ Aus seiner Sicht ist das eine knifflige Entscheidung. „Aber eines ist klar: Durch Warten ist noch nie etwas besser geworden. Das wird auch hier nicht der Fall sein. Und durch Warten werden sich auch die Fördertöpfe nicht wieder füllen.“ Daher wolle er nun bis Ende des Jahres warten, ob sich abzeichnet, dass es eine Förderzusage geben wird. „Wenn das nicht der Fall ist, muss im Gemeinderat eine Entscheidung herbeigeführt werden, damit die Großbaustelle Schlierstadter Ortsdurchfahrt in den kommenden fünf Jahren ad acta gelegt werden kann“, sagt er bestimmt.
Schutzhütte am „Alten Grillplatz“
Neben diesem Großprojekt hat der Ortsvorsteher und Stadtrat aber auch mehrere kleine Projekte auf dem Schirm: So will er am „Alten Grillplatz“ eine Schutzhütte für Spaziergänger, Wanderer, Radfahrer und Kindergartenausflüge errichten. Die Ertüchtigung der Mehrzweckhalle mit Ausschank- und Küchenbereich könne er sich mithilfe von Fördergeldern wie „Leader“ vorstellen. Und natürlich soll auch der Kindergarten im Osterburkener Stadtteil zukunftsfähig gemacht werden.
Bei so vielen Projekten kann sich auch der Blick über den Tellerrand lohnen. Das weiß auch Münch: „Ich will mir immer wieder Impulse von außen holen, auch in anderen Kommunen viel unterwegs sein und mich mit anderen Ortsvorstehern kurzschließen“, macht er deutlich. Deshalb habe er vor, zu einem Treffen von Ortsvorstehern im Mittelbereich Buchen zu laden, damit sich diese dort untereinander austauschen können. Und wer weiß, welche Ideen Münch dann für Schlierstadt adaptiert und gemeinsam mit den anderen Ortschaftsratsmitgliedern, dem Gemeinderat und der Verwaltung umsetzen wird.
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