Welzbachbad

Wenkheimer Freibad  für kommende Saison fit gemacht

Freiwillige halfen beim Auswintern. Nach Schließung des Frankenbads werden ab 11. Mai mehr Besucher erwartet. PV-Pavillon soll gebaut werden

Von 
Heike Barowski
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Vor wenigen Tagen war es wieder soweit: Das Welzbach-Freibad wurde von freiwilligen Helfern aus seinem „Winterschlaf“ geholt. © Philipp Bopp

Wenkheim. Ein deutlicher Vorbote für die anstehende Badesaison ist Mitte März immer die Auswinterungsaktion im Welzbach-Freibad in Wenkheim.

Um Becken und Technik vor der kalten Witterung zu schützen, wurden am 18. Oktober 2023 während der Einwinterungs-Aktion unter anderem Eisdruckpolster und Schutzfolien für die Überlaufrinnen angebracht. Am vergangenen Samstag nun trafen sich wieder einige Helfer, um das Freibad fit für die kommende Saison zu machen. Mit dabei waren beispielsweise Emil Baunach, Helmut Keller, Manfred Müller und Lukas Grumbach. Für sie und einige andere war es keine ungewohnte Arbeit. Seit Jahren helfen sie beim Ein- und Auswintern des Bades – alles natürlich unter Aufsicht und Anleitung von Schwimmbadleiter Uwe Geßner.

Und genau wie jedes Jahr im Frühling wurden die ausgebrachten Eisdruckpolster und die Schutzfolien am Samstag wieder entfernt, gereinigt und eingelagert. Zu den Arbeiten gehörte auch eine ausgiebige Rasenpflege. Gegen Mittag war das Tagwerk geschafft.

Doch damit sind die Vorbereitungen noch lange nicht abgeschlossen, wie Geßner im Gespräch erklärte. So werde er ab 25. März seine Stelle im Werbacher Bauhof komplett wieder mit der Schwimmbadleiterfunktion tauschen. Denn bevor das Bad öffnen kann, muss die Technik wieder laufen, das Wasser aus den Becken abgelassen, die Becken gereinigt, die Sanitäranlagen auf Vordermann gebracht und die Pflasterung gesäubert werden.

Wie bereits während der Sitzung des Werbacher Gemeinderats am 27. Februar besprochen wurde, rechne man in diesem Jahr mit einem erhöhten Besucheransturm aus Richtung Tauberbischofsheim. Aufgrund einer Generalsanierung bleibt das Frankenbad für die gesamte Badesaison 2024 geschlossen. „Wie viele Tauberbischofsheimer jedoch zu uns kommen, können wir natürlich nicht vorhersagen. Das hängt unter anderem auch vom Wetter ab“, so Geßner.

Knapp 30 000 Badegäste

In der Badesaison 2023 lösten insgesamt rund 30 000 Badegäste eine Eintrittskarte für das Welzbachbad. Das waren fast 6000 mehr als noch im Jahr 2022. Der Tageskartenverkauf für Erwachsene war in der vergangenen Saison mit 5269 der zweithöchste seit 2018. „Bei den Familien- und Jahreskarten haben wir ebenfalls einen neuen Rekord aufgestellt, genauso wie bei den Eintrittseinnahmen insgesamt“, sagte Philipp Bopp, Vorsitzender des Schwimmbadfördervereins. 2023 wurden insgesamt 218 Jahreskarten verkauft. Im Jahr zuvor waren es 186.

„Wir haben ein exorbitant gutes Ergebnis bei den Einnahmen. Das ist Ausdruck dafür, dass dieses Bad über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus für Besucher hoch attraktiv ist“, so Bürgermeister Georg Wyrwoll Mitte Oktober 2023, als er einen Scheck in Höhe von 11 111 Euro vom Schwimmbadförderverein entgegennehmen durfte.

Von dem Geld wurden unter anderem neue Tablettwagen, ein Kühlschrank, eine Kühltheke, ein neuer Motor für den Dunstabzug, ein Gläserspülgerät und eine neue Edelstahlspültheke angeschafft. Außerdem beteiligte sich der Förderverein an der Anschaffung einer neuen Industriespülmaschine und eines Kompressors. „Weil uns klar war, dass ein Schwimmbad nur mit funktionierendem Kiosk attraktiv ist, haben wir uns finanziell an der Ausstattung beteiligt“, erklärte Bopp.

Keine Hilfe aus der Kreisstadt

Angesprochen wurde auf der Gemeinderatssitzung Ende Februar – neben der Bekanntgabe der Erhöhung der Eintrittspreise – auch der aus der Schließung des Frankenbades resultierende erhöhte Bedarf an Aufsichtskräften. Wie Uwe Geßner mitteilte, sind dazu aktuell noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden. Philipp Bopp erklärte, dass ein Angebot von der Stadtverwaltung Tauberbischofsheim vorgelegen habe. Dies hätte jedoch bedeutet, dass die Stelle der zur Verfügung gestellten Vollzeitkraft mit 90 Prozent von der Gemeinde Werbach hätte entlohnt werden sollen. In Zeiten einer sehr knappen Haushaltskasse habe man sich dagegen entschieden, so Bopp. Bereits auf der Gemeinderatssitzung brachte Michael Zwingmann zum Ausdruck, dass nicht nur er von diesem Angebot enttäuscht sei.

Aufsichtspersonal fehlt

Noch fehlt es an Aufsichtspersonal. Aus diesem Grund appellierte Bopp während der Hauptversammlung des Schwimmbadfördervereins am Donnerstag, 14. März, an alle Aufsichtsbefähigten: „Das ist die wichtigste und beste Hilfe, die ihr dem Bad geben könnt. Hier müssen viele mit anpacken, sonst haben wir irgendwann kein Freibad mehr.“

Sein Hinweis: Die DLRG bildet jedes Jahr während der Sommermonate Rettungsschwimmer aus. Die dafür notwendige Prüfung sei durchaus auch für einen mittelmäßig sportlichen Menschen gut zu schaffen, so Bopp.

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Kioskbetrieb ist gesichert

Einen großen Zugewinn konnte der Verein mit Wolfram Nohe verbuchen. Der Werbacher übernahm mit Start der Saison 2023 als Pächter den Kioskbetrieb im Freibad. Nohe selbst sprach von einem Herzenswunsch, den er sich erfüllt habe. Der früher im Finanzsektor Tätige habe bereits seit Jahren für große Gesellschaften gekocht. Nohe wird auch in dieser Saison den Kiosk betreiben, sucht dafür jedoch noch Aushilfskräfte.

Um die Besucher gut versorgen zu können, sollen in Kürze für den Küchenbetrieb eine neue Fritteuse und ein neuer Herd angeschafft werden. Der Förderverein wolle sich auch an diesen Kosten beteiligen, so Bopp.

Größtes Projekt: PV-Pavillon

Größtes Projekt in diesem Jahr wird jedoch der Bau eines PV-Pavillons sein. Der Nachfolger der simplen weißen Überdachung besteht aus einer stabilen Konstruktion. „Auf dem Dach des neuen Pavillons soll dann eine Photovoltaikanlage installiert werden, damit wir die Betriebskosten niedrig halten können“, so Bopp. So habe man im vergangenen Jahr nicht nur einen Höchststand der Besucherzahl erreicht, sondern seit Wiedereröffnung des Freibads 2018 auch den höchsten Stromverbrauch registriert. Die Idee für den Bau des Pavillons mit PV-Anlage stammt von Alexander Baumann und Michael Zwingmann, beide in der DLRG aktiv.

Los gehen soll es mit den Arbeiten für die neue Überdachung nach Schließung des Freibads mit dem Bau der Fundamente. Insgesamt wird der neue Pavillon inklusive PV-Anlage rund 100 000 Euro kosten. 30 000 Euro werde der Förderverein beisteuern, so Bopp. Neben einer Imageverbesserung sehe er die Investition vor allem als Zukunftssicherung des Bades an.

Doch der Förderverein wird sich nicht nur finanziell am neuen Pavillon beteiligen. So werden wieder viele freiwillige Helfer am Aufbau der neuen Überdachung mitarbeiten.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr durch Mitglieder des Fördervereins und Helfer übrigens 1169 ehrenamtliche Wach- und 257 Arbeitsstunden geleistet. „Dies ist eine beachtliche Zahl, wofür allen Beteiligten höchste Anerkennung gebührt“, stellte Bopp fest. Der Trend gehe allerdings leider nach unten.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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