Geplanter Wohnungsbau - In der Wermutshäuser Straße werden derzeit drei leerstehende Gebäude abgerissen

Niederstetten startet Bauprojekt um innerstädtisches Leben zu bewahren

Platz schaffen, Raum für Neues: In der Wermutshäuser Straße werden gerade drei leerstehende Gebäude abgerissen. Hier sollen künftig Wohnungen entstehen, so der Wunsch der Stadtverwaltung und des Gemeinderats.

Von 
Alexander Böltz
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Forsch und dennoch mit Feingefühl: Bei den Abbrucharbeiten an zwei Scheunen und einem ehemaligen Wohnhaus in der Wermutshäuser Straße ist wegen der engen Bebauung Vorsicht geboten. © Alexander Böltz

Niederstetten. Die Stadt Niederstetten war mit dem Kauf des Gasthauses „Hirschen“ in der Hauptstraße auch in den Besitz einer baufälligen Scheune in der Wermutshäuser Straße gekommen. Das benachbarte frühere Anwesen Bauer stand ebenfalls zum Verkauf. Um hier eine zusammenhängende Fläche zu bekommen und damit bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, stimmte der Gemeinderat dem Kauf des ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens zu.

Direkt an der Stadtmauer

In den vergangenen Tagen begann die Firma Messerschmidt aus Gerabronn mit den Abbrucharbeiten an den beiden Scheunen und dem ehemaligen Wohnhaus. Keine einfache Arbeit, allein wegen der engen Bebauung in diesem Teil der Innenstadt. Zudem grenzte ein Giebel der Bauer-Scheune direkt an die historische Stadtmauer. Da war stets Vorsicht geboten.

Die Stadt sucht nun nach Bauherren, die auf dieser rund 550 Quadratmeter großen Fläche Wohnungen errichten wollen. Erste Gespräche mit privaten Investoren sowie Bauträgern fanden statt. Sollte sich keine zeitnahe Lösung finden, wird die Fläche zunächst als Parkplatz dienen.

Mit der neuen Bebauung in der Wermutshäuser Straße soll das innerstädtische Leben in Niederstetten bewahrt werden, ähnlich wie bei der Innenentwicklung in den Dörfern.

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Damit schont man zum einen Flächen am Stadtrand, zum anderen vermeidet man langjährige Leerstände oder Brachflächen mitten im Städtchen. Denn nicht nur in Niederstetten oder anderen Hohenloher Städten nehmen die ungenutzten und brachliegenden Flächen im Siedlungsbestand seit 1993 deutlich zu. Bestandsaufnahmen aus der ersten Hälfte der 2010er-Jahre schätzten den bundesweiten Bestand an ungenutzten Flächen auf zirka 150 000 bis 176 000 Hektar. Nach Angaben von über 600 Gemeinden in einer vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) beauftragten Baulandumfrage aus dem Jahr 2006 liegt das städtebaulich relevante und ohne aufwändige Aufbereitung verfügbare Wiedernutzungspotenzial der Brachflächen in Deutschland hochgerechnet bei mehr als 63 000 Hektar. Diese Zahlen machen die Wichtigkeit des Flächenrecyclings für die Innenentwicklung deutlich.

Flächenrecycling nennt man den Prozess der Wiederherrichtung einer Fläche für eine neue Nutzung nach Beendigung der alten Nutzung. Dazu zählen Grundstücke, die ihre bisherige Funktion verloren haben, aber auch stillgelegte Industrie- oder Gewerbebetriebe, Militärliegenschaften und Verkehrsflächen.

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