Niederstettener Kläranlagen - Gemeinderat beschäftigt sich mit Gutachten über Zukunftsfähigkeit / „Rüsselhausen zu Markelsheim“ erst einmal vom Tisch

Niederstetten: Rinderfelder Abwasser soll nach Vorbachzimmern

Die Zukunft der Kläranlagen beschäftigt aktuell viele Kommunen. Wenn sich die Gesetzeslage zu Abwässern verschärfen sollte, könnte das für einige Anlagen das Aus bedeuten – oder den Kommunen heftige Investitionen zur Ertüchtigung abfordern. Vorplanungen in die weitere Zukunft ist also Pflicht.

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Michael Weber-Schwarz
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Blick in die Vorbachzimmerner Hauptkläranlage: Auf dem Gelände gäbe es beim Anfallen von größeren Abwassermengen talabwärts noch Erweiterungsmöglichkeiten. © Michael Weber-Schwarz

Niederstetten. Die Stadt Niederstetten hatte jüngst ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben. Dabei ist untersucht worden, ob Abwässer aus dem Ortsteil Rinderfeld künftig nach Vorbachzimmern geleitet werden könnten. Auch im Aschbachtal gibt es unterhalb von Rüsselhausen eine Kleinkläranlage – die wurde ebenfalls unter die Lupe genommen. Letztlich geht es neben technischen Umsetzungsmöglichkeiten auch ums Geld: Lässt sich über neue Lösungen am Ende etwas einsparen?

Zwei Experten zum geplanten Abwasserkonzept stellten jetzt vor dem Niederstettener Gemeinderat ihre Berechnungen und Einschätzungen vor. Könnten Stilllegungen und Zusammenschlüsse sich langfristig wirtschaftlich positiv auswirken?

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Grundsätzlich ist eine Zentralisierung schon aus finanziellen Gründen und vom Reinigungsgrad her sinnvoll. Größere Anlagen arbeiten insgesamt effektiver, so Rebekka Böckling (Büro Jedele und Partner, Stuttgart). Doch nicht überall lässt sich ein neuer Anschluss sinnvoll umsetzen – Beispiel Rüsselhausen. Dort käme als neuer Partner Markelsheim, bzw. die Stadt Bad Mergentheim ins Spiel. Weil man kommunale Grenzen überschreiten müsste, wären weitreichende Abstimmungen nötig. Nimmt man die geplante Schaffung des neuen Gewerbeparks bei Adolzhausen noch in den Blick, dann könnte es kompliziert werden mit einer interkommunalen Strategieplanung.

Einfacher ist die Situation bei einem Projekt „Rinderfeld zum Hauptklärwerk Vorbachzimmern“. Hier reicht ein Leitungsbau nach Wildentierbach (1,8 Millionen Euro, puls 100 000 Euro für ein Pumpwerk). Ab dort existiert bereits eine größere Sammelleitung. Über sechzig Jahre hinweg gerechnet ist so ein Anschluss bei entsprechender Förderung auch wirtschaftlich sinnvoll.

Einstimming beschlossen vom Gemeinderat in öffentlicher Sitzung in der Alten Turnhalle: Die Vorplanungen des Teilprojekts „Rinderfeld zu Vorbachzimmern“ wird weiterverfolgt. Das Teilprojekt „Rüsselhausen zu Markelsheim“ wird indessen aktuell nicht weiterverfolgt. Erst nach Sondierungs- und Abstimmungsgesprächen mit Bad Mergentheim werde die Variante gegebenenfalls erneut geprüft.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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