Lokale Wirtschaft

Niederstetten: LBV Schrozberg übernimmt Schmid-Markt

Zum 1. Oktober soll der Wechsel vollzogen werden. Neben dem Markt in Niederstetten wechselt auch eine weitere Filiale in der Region den Betreiber.

Von 
Alexander Böltz
Lesedauer: 
Vor dem Wechsel: Die LBV Schrozberg wird ab Oktober die Schmid-Märkte in Niederstetten (unser Bild) und Mulfingen übernehmen und damit künftig fünf Frischemärkte in der Region betreiben. © Alexander Böltz

Niederstetten/Mulfingen/Schrozberg. Der Countdown läuft: Zum 1. Oktober übergibt die August Schmid Lebensmittelmärkte GmbH ihre Edeka-Märkte in Niederstetten und Mulfingen an die LBV Schrozberg. Die Genossenschaft stärkt damit ihre Rolle als regionaler Nahversorger. Die Übergabe erfolgt reibungslos, verspricht Gerd Kastler, Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Verwertungsgenossenschaftt (kurz: LBV) Schrozberg. Für die rund vierzig Mitarbeiter in den beiden Edeka-Märkten im Vorbach- bzw. Jagsttal soll sich nichts ändern.

Die bestehenden Arbeitsverhältnisse werden unverändert übernommen. Gespräche mit den Mitarbeitern fanden bereits statt, auch Filialleiter wurden benannt. „Wir schätzen das vorhandene Know-how und das Engagement des Teams sehr und sehen die Belegschaft als zentralen Bestandteil für den zukünftigen gemeinsamen Erfolg“, heißt es in einem Schreiben der Schrozberger Raiffeisengenossenschaft an Mitglieder, Kunden, Geschäftspartner und Freunde.

Mehr zum Thema

Sie schützen seit 175 Jahren

Starke Wehr, starkes Fest: 175 Jahre Feuerwehr Niederstetten

Veröffentlicht
Von
Markhard Brunecker
Mehr erfahren
Stadt spart 70.000 Euro

Schmerzlicher Schritt: Niederstetten streicht Kindergartenbus

Veröffentlicht
Von
Arno Boas
Mehr erfahren
Prozess am Landgericht Ellwangen

Niederstetten: Neue Erkenntnisse zur großen Einbruchsserie?

Veröffentlicht
Von
Simon Retzbach
Mehr erfahren

Die Übergabe der beiden Schmid-Märkte zum jetzigen Zeitpunkt war laut Rainer Schmid „absoluter Zufall“. Bei einem Treffen mit Kastler in Sachen Mietverträge für die LBV-Bäckereiverkaufstellen in seinem Betrieb plauderten die beiden auch kurz über die private Zukunft. Schmid sah seinen beruflichen Ausstieg in etwa fünf Jahren. Kastler registrierte das, reagierte und stieß die Verhandlungen an. Das war vor etwa fünf Monaten. Seitdem sind die beiden „sportlich unterwegs“, wie der LBV-Geschäftsführer die Fortschritte beschreibt.

Lange Familientradition endet mit der Übergabe

Mit der Übergabe der beiden Märkte an die LBV beendet Rainer Schmid eine lange Tradition seiner Familie in Sachen Lebensmittelhandel. Die Schmid-Märkte haben ihre Wurzeln in Bartenstein, wo Stefan Schmid 1860 eine Konditorei mit Lebensmittelgeschäft gründete. 1900 übernahm August Schmid das Geschäft und führt es als Gemischtwarengeschäft weiter. Seine Söhne Richard und Kurt folgten der Familientradition. Sie eröffneten in Hollenbach eine erste Filiale. Richard Schmids gleichnamiger Sohn wagte 1966 den Schritt ins Vorbachtal und eröffnete in der Hatzfeldstraße 2 eine weitere Filiale.

1974 folgte ein Umzug auf die gegenüberliegende Straßenseite in die Hatzfeldstraße 3. Dort hatte Richard Schmid ein neues Geschäftshaus errichtet. Auch der Betriebssitz wurde von Hollenbach nach Niederstetten verlegt. Schmid expandierte weiter (zum Beispiel in Mulfingen) und erweiterte seinen Niederstettener Standort. Seit 2005 ist das ehemalige Bass-Firmengelände im Lerchenweg Domizil des heute 1400 Quadratmeter großen Niederstettener Schmid-Markts. Eine Erweiterung ist möglich und behördlich bereits genehmigt. Kastler sieht derzeit noch keinen Bedarf und stuft sie deshalb als „keine kurzfristige Option“ ein. Rainer Schmid selbst will sich ab Oktober stärker seinem Schuhmarkt in der Hatzfeldstraße 3 widmen, der seit dem Start im Jahr 2008 von zunächst 400 auf jetzt 700 Quadratmeter Fläche erweitert wurde.

Die LBV Schrozberg wiederum baut mit der Übernahme der beiden Schmid-Märkte die Zahl ihrer LBV-Frischemärkte in Hohenlohe und ihre Rolle als regionaler Nahversorger deutlich aus. Zu der Gesamtverkaufsfläche von 3400 Quadratmetern, verteilt auf Schrozberg, Gerabronn und Ilshofen, kommen jetzt weitere 2300 Quadratmeter dazu.

Geschäftsführer Gerd Kastler sieht die LBV Schrozberg in Hohenlohe verwurzelt und der Region verpflichtet. 1913 gegründet zählt die Genossenschaft heute rund 1000 Mitglieder. Neben den künftig fünf Frischemärkten betreibt die Genossenschaft traditionellen Landhandel (Futtermittel, Saatgut, Dünger, Mineral- und Brennstoffe), drei Raiffeisenmärkte (Schrozberg, Gerabronn und Rot am See), einen Baustoffhandel und eine Bäckerei mit über 27 Verkaufsstellen. Mit einem Umsatz von über 82 Millionen Euro im Jahr 2023 zählt die LBV Schrozberg zu den drei größten bäuerlichen Genossenschaften in der Region.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke