Niederstetten gibt grünes Licht für Solarparks

Niederstetten. Plötzlich ist zwar nicht alles anders, aber man gewinnt einen anderen Blick auf Bauvorhaben: Der Niederstettener Gemeinderat hat zwei geplante Solarparks auf landwirtschaftlichem Grund einen Schritt weiter gebracht. Doch Fragen nach der Energie- und Getreideversorgung drängten sich ebenfalls nach vorne.

Eine neue Solarfläche bei Pfitzingen und eine oberhalb von Vorbachzimmern in Richtung Wermutshausen: Niederstetten muss dafür seinen Flächennutzungsplan ändern. Das ist Voraussetzung für ein weiteres Bauplanverfahren. Die Ämter und Öffentlichkeit müssen hier beteiligt werden. Die Bundeswehr fordert für beide Flächen eine Verglasung, die Reflexionen stark eindämmt – wegen der Flugsicherheit.

Weil es sich um landwirtschaftliche Flächen handelt, sind Regierungspräsidium und Landratsamt wenig begeistert von den Plänen. Bei Pfitzingen etwa werde „gutes“ Ackerland überbaut. Andererseits sei es der Kommune überlassen, hier klug und überschaubar zu planen, zumal die Betreiber aus der Landwirtschaft kommen. Ein entsprechender örtlicher Solar-Kriterienkatalog hilft der Stadt bei der Argumentation. Der Gemeinderat beschränkt mit dem Papier u.a. die Größe solcher Flächen. In Pfitzingen darf wegen der Bodengüte nicht größer als über drei Hektar gebaut werden. Bei Vorbachzimmern gilt nach Analysen eine andere Bodenqualität. Bei mindern Flächen darf mit fünf Hektar auch größer gebaut werden. Karl Heil (Ortsvorsteher Wermutshausen) regte an, beide Verfahren abzulehnen, weil man aktuell nicht wisse, wie wichtig Ackerflächen künftig noch für die Grundversorgung der Bevölkerung sein würden. Annette Schindler (Rüsselhausen) sagte, dass auch der Faktor Energie verstärkt im Vordergrund stehen müsse. Wegen der überschaubaren Größen sei man „auf der richtigen Spur“.

Am Ende wurden die Beschlussvorschläge bei einer Gegenstimme durchgewunken. mrz