Aub. Die Neuregelung der Räum- und Streupflicht in den kommenden Wintermonaten, Ortsbegrünung im Stadtteil Burgerroth und Mittelbereitstellung für die Städtebauförderung standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Auber Stadtrates. Zu Beginn der Sitzung aber gedachte das Gremium des verstorbenen Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Bernhard Menth, der in der vergangenen Woche beigesetzt wurde.
Die Räum- und Streupflicht ist in den Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Aub (VG) bisher recht unterschiedlich geregelt. Einvernehmlich folgte der Stadtrat deshalb einer von der Verwaltung vorgeschlagenen Vereinheitlichung. Demnach müssen künftig Gehwege im Winter von sieben Uhr, sonn- und feiertags von acht Uhr bis 20 Uhr schnee-, eisfrei und verkehrssicher gehalten werden.
Räumpflicht vereinheitlicht
Ratsmitglied Theo Theuerkaufer wollte wissen, wie die Verwaltung reagiere, wenn sich ein Anlieger nicht an die Räumpflicht halte. Dann werde er zunächst an seine Pflichten erinnert, wenn dies nicht fruchte, übernehme die Stadt die Streu- und Räumpflicht und stelle die Kosten dem säumigen Anlieger in Rechnung, erläuterte Bürgermeister Roman Menth.
Gegen den Antrag auf Neubau einer Dachgaube im Siedlungsgebiet Weinbergsäcker hatte der Stadtrat keine Einwendungen. Da in der unmittelbaren Umgebung ebenfalls Ausnahmen von den Vorgaben des Bebauungsplanes genehmigt wurden, folgte der Stadtrat einem entsprechenden Vorschlag von Bauamtsleiter Dietmar Schmidt.
Auch dem Bauantrag auf Neubau einer Lager- und Unterstellhalle am Rande des Baldersheimer Industriegebietes Hirschäcker gab das Ratsgremium seine Zustimmung. Dort soll oberhalb des ehemaligen BayWa-Geländes eine Halle errichtet und als Maschinenpark für einen Brennholzhandel sowie möglicherweise zur gewerblichen Vermietung genutzt werden.
Theuerkaufer wies darauf hin, dass die Bebauungsgrenzen, die hier überschritten werden, wohl nicht unbedacht festgelegt wurden. Er befürchtete, dass hier Ausgleichsflächen frei gehalten werden sollen und die Stadt irgendwann diese Flächen selbst ausgleichen müsse. Davon aber war der Verwaltung nichts bekannt. Schmidt tippte vielmehr darauf, dass die Bebauungsgrenzen dort noch mit dem Betrieb der ehemaligen Gaubahn in Zusammenhang stehen.
Die Ortsdurchfahrt des Auber Stadtteils Burgerroth ist breit mit einer großen Asphaltfläche versehen. Wiederholt war deshalb bereits der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger aufgekommen, die „Asphaltwüste“ zu begrünen, so zuletzt in der Bürgerversammlung in diesem Jahr. Auch Bürgermeister Roman Menth stellte fest: „Wir haben dort unheimlich viel Platz“, der allerdings eingeschränkt wird durch Versorgungsleitungen, die unter der Ortsdurchfahrt verlegt sind. Bei Begrünungsmaßnahmen müssen diese geschützt werden.
Menth stellte dem Stadtrat eine Planung vor, die von Bürgerinnen und Bürgern zusammen mit dem Creglinger Planungsbüro WTJ ausgearbeitet wurde. Demnach sollen entlang der Ortsdurchfahrt drei kleinere sowie eine größere Grüninsel mit Aufenthaltsqualität entstehen. Die größere soll mit einer 40 Zentimeter hohen Bruchsteinmauer umfasst werden, die auch als Sitzgelegenheit dienen kann. Ein Teil der Fläche könnte gepflastert werden, ein Brunnen ist ebenfalls vorgesehen. Auch für die Art der zu pflanzenden Bäume gab es Vorschläge von der Sachverständigen. Franziska Rappert.
Beginn noch dieses Jahr
Die voraussichtlichen Kosten für die Begrünung bezifferte der Bürgermeister auf rund 21 000 Euro für die große und 11 000 Euro für die drei kleinen Inseln. Die Pflanzen für den Spielplatz würden noch einmal 1500 Euro kosten. Mit den Arbeiten, die in Eigenleistung ausgeführt werden, könne noch in diesem Jahr begonnen werden. Den aktuellen Haushalt würde die Maßnahme mit rund 8900 Euro belasten, der Rest müsste 2023 finanziert werden. Einmütig gab der Stadtrat seine Zustimmung.
Um bei Starkregen zu vermeiden, dass sich Wasser auf dem eigenen Grundstück sammelt, beantragte eine Anwohnerin in der Julius-Echter-Straße, auf einem angrenzenden Weg der Stadt Aub einen Entwässerungsgraben anzulegen. Dietmar Schmidt vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft ließ wissen, dass es rein technisch gar nicht möglich sei, auf diese Weise das Wasser von dort abzuleiten. Ferner sei es Aufgabe jedes Grundstücksbesitzers, selbst Vorsorge vor möglichem Hochwasser zu treffen. Der Antrag, wurde einstimmig abgelehnt. Für Sanierungsberatungen im Rahmen der Städtebauförderung hält die Stadt Aub in den kommenden beiden Jahren jeweils 24 000 Euro bereit. Die Aufwendungen werden mit 80 Prozent bezuschusst. Den Bedarf an Finanzmitteln für die Städtebauförderung veranschlagte der Stadtrat mehrheitlich mit 686 000 Euro für das kommende Jahr. Davon sind 50 000 Euro für das kommunale Förderprogramm vorgesehen, mit dem private Renovierungen gefördert werden. 24 000 Euro sind für die genannte Sanierungsberatung, 162 000 Euro für den Ausbau des Fußweges von der Gollachbrücke zum Apothekersteg am Sportplatz, 150 000 Euro für das Areal am Marktplatz 25 und Ecke Hauptstraße. Hiervon soll ein Sanierungswettbewerb ausgeschrieben werden.
Weitere rund 300 000 Euro will der Bürgermeister für den Ankauf weiterer denkmalgeschützter Gebäude durch die Stadt Aub einstellen. Vor allem die letzte Position veranlasste die Ratsmitglieder Gertraud Rappert und Theo Theuerkaufer, gegen die Bedarfsplanung zu stimmen. Aus der Bauverwaltung gab Dietmar Schmidt bekannt, dass o2 mitgeteilt habe, auf dem Sendemast oberhalb der Stadt Aub eine weitere Sendeanlage anzubringen.
Im Objekt Etzelstraße sind inzwischen drei der vier Wohnungen weitgehend fertiggestellt, verkündete Bürgermeister Roman Menth. Die Stadt Aub saniert dort zwei leerstehende Wohngebäude und richtet Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge ein. Erste Besichtigungen haben schon stattgefunden.
Jugendzentrum geht voran
Auch das Jugendzentrum im Haus der Wasserwacht macht nach den Worten des Bürgermeisters gute Fortschritte. Die Arbeiten sind in der Endphase. Der Schaden an der Kirchentreppe, die bei der Auber Kirchweih mutwillig beschädigt wurde, beläuft sich auf rund 2500 Euro, so der Bürgermeister. Mit Unterstützung des Bauhofes soll die Treppe wieder instandgesetzt werden.
Martina Schmidt wollte wissen, wie weit die Arbeiten an einem Bildstock nahe der Kfz-Werkstatt Hartlieb gediehen seien. Dieser werde in Kürze aufgestellt, so Menth.
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