Marktgemeinderat tagte

Glasfaserausbau soll 2024 erfolgen

Auf Dächern gemeindeeigener Gebäude sollen Photovoltaikanlagen errichtet werden

Von 
hpw
Lesedauer: 

Kreuzwertheim. Der Marktgemeinderat Kreuzwertheim tagte am Dienstagabend im Sitzungssaal im Rathaus Kreuzwertheim. Besondere Themen waren der flächendeckende Glasfaserausbau, die Jahresrechnung 2021 und die geplante Errichtung von Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Objekten.

Thomas Weigand präsentierte Informationen der Telekom zum flächendeckenden Glasfaserausbau im Markt Kreuzwertheim. Er listete die Ausbaustufen, nannte als Lösung „Glasfaser bis ins Haus“. Der Platz für die Kästen werde mit der Kommune abgesprochen, es gebe in Kreuzwertheim eigenwirtschaftlichen Ausbau. Der Fachmann benannte 1294 Ausbauadressen und als Ausbaujahr 2024.

Die Trassenverteilung werde mit den Kommunen abgestimmt und von den Kommunen genehmigt, so Weigand. Hinsichtlich der Standorte der Kästen folge eine Abstimmung mit der Kommune. Die Leitungen kämen in 30 bis 50 Zentimeter Tiefe, die Hausbesitzer würden zu einer Infoveranstaltung geladen, die technischen Möglichkeiten direkt mit jedem Hausbesitzer einzeln abgesprochen. Angedacht seien Netzverteiler für je etwa 50 Häuser, Glasfaser komme in die Wohnung, für Eigentümer ebenso kostenfrei wie für Mieter. Weigand nannte Produkte und Preise.

Mehr zum Thema

Wirtschaft

Schuller-Projekt stößt auf Skepsis

Veröffentlicht
Von
Gerd Weimer
Mehr erfahren

Der Fachmann fasste zusammen, dies werde ein eigenwirtschaftlicher Ausbau, es gebe keine Kosten für die Kommune. Die Telekom sei zuverlässiger Ansprechpartner, unterstütze gemeinsame Kommu-nikation und bei der Kommunikation mit Behörden. Eine Fragerunde intensivierte mehrere Themen.

Kreuzwertheims Erster Bürgermeister Klaus Thoma lobte die Vorgehensweise und befand es gut, dass die Telekom dazu bereit sei. Es sei ehrgeizig, in so kurzer Zeit eine ganze Gemeinde aufzugraben. Es sei zudem wichtig und gut für den Ort, Glasfaser zu haben, auch für die Bürgerschaft und die Gewerbebetriebe. Mehrere Gewerbetreibende hätten sich an die Verwaltung gewandt, ein Förderpro-gramm schaffe „Gleichberechtigung für alle Bürger“.

Das Gremium beschloss einstimmig, am Ausbauziel für einen flächendeckenden Glasfaserausbau mit der Deutschen Telekom festzuhalten. Der Netzbetreiber werde aufgefordert, eine gemeinsame Erklä-rung mit dem Markt Kreuzwertheim abzuschließen.

Jahresrechnung

Zur Feststellung der Jahresrechnung 2015 nahm Thoma zu den Beanstandungen im Prüfungsbericht durch den Rechnungsprüfungsausschuss Stellung. Haushaltsüberschreitungen seien vom Gemeinderat nachträglich und einhellig genehmigt worden. Die Solleinnahmen in diesem Verwaltungshaushalt kämen auf 7,741 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt auf 1,933 Millionen Euro, zusammen seien dies 9,674 Millionen Euro. Die Soll-Ausgaben liegen im Verwaltungshaushalt bei 7,737 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt bei 1,983 Millionen Euro, zusammen 9,720 Millionen Euro.

Bei der Feststellung der Jahresrechnung 2016 benannte der Bürgermeister Solleinnahmen von 8,759 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und von 2,727 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, zusam-men 11,486 Millionen Euro. Die Soll-Ausgaben liegen zur Jahresrechnung 2016 im Verwaltungshaus-halt bei 8,725 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt bei 2,737 Millionen Euro, zusammen bei 11,462 Millionen Euro.

Die entsprechenden Zahlen sind für die Jahresrechnung 2017 jene: Solleinnahmen im Verwaltungs-haushalt 8,283 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 3,649 Millionen Euro, insgesamt 11,932 Mil-lionen Euro, Soll-Ausgaben im Verwaltungshaushalt 8,282 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 3,631 Millionen Euro, zusammen 11,913 Millionen Euro.

Bei der Entlastung zu den Jahresrechnungen für die Haushaltsjahre 2015, 2016 und 2017 durfte der Bürgermeister nicht teilnehmen. Für den von der stellvertretenden Bürgermeisterin Silvia Klee vorgetragenen Beschlussvorschlag „zu den Jahresrechnungen für die Haushaltsjahre 2015, 2016 und 2017 wird Entlastung erteilt“ fand sich ein einhellig zustimmendes Votum.

Städtebauförderung

Zum Jahresantrag 2023 bei der Städtebauförderung ließ der Bürgermeister wissen, übergeordnetes Ziel für die Gemeinde sei, ungenutzte Bausubstanz im Ortskern einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Nutzbarmachung leerstehender oder unzureichend genutzter Scheunen und Nebengebäude werde weiter fortgesetzt, weil auch dadurch historische und ortsbildprägende Bausubstanz erhalten werden könne. Hierzu seien Mittel für Sanierungsberatungen vorgesehen, für Zuwendungen für das kommunale Förderprogramm würden zukünftig pro Einzelfall 15000 Euro eingeplant. Für den Jahresantrag seien insgesamt 50000 Euro an Mitteln angemeldet.

Der entsprechende Beschlussvorschlag fand einhellige Zustimmung. Danach werden für den Jahresantrag 2023 des Städtebauförderprogramms neben den Sanierungsberatungen (6000 Euro) auch Zu-wendungen über das kommunale Förderprogramm (50 000 Euro), Planungskosten für Sanierungspla-nung der Altortstraßen (50000 Euro) sowie für die Schaffung von Stellplätzen im Andienungsbereich der Hauptstraße (25000 Euro), Einzelmaßnahmen der Städtebauförderung für die Sanierung der Objekte „Haslocher Straße 6“ (50 000 Euro) und „Maingasse 4“ (50 000 Euro), „Gäulsgasse 6“ (50 000 Euro) und „Turmplatzstraße 1-4“ (50 000 Euro) mit aufgenommen.

Keine Einwände gegen Baugebiet

Zur Änderung des Flächennutzungsplans sowie dem Bebauungsplan „Zur Kartause“ der Gemeinde Schollbrunn erläuterte der Bürgermeister, in der Gemeinde Schollbrunn machten stetige Nachfragen einen weiteren Bedarf an Wohnbauflächen deutlich. Die Aufstellung des Bebauungsplanes „Zur Kartause“ solle der Gemeinde ermöglichen, eine Wohnbebauung am südlichen Ortsrand mit neun Bauplätzen zu schaffen. Der Rat des Marktes Kreuzwertheim entschied einstimmig, gegen das Vorhaben würden keine Einwände vorgetragen.

Brennholz

Thoma sagte zur Brennholzvermarktung 2022/2023, in den vergangenen zehn Jahren habe es in Kreuzwertheim keine Preiserhöhung gegeben. Revierleiter Gregor Wobschall schlage vor, den Brennholzpreis zu erhöhen. Begründet werde dies einerseits durch stark gestiegene Energiekosten, wodurch die Nachfrage nach Brennholz sehr zugenommen habe, vor allem ergebe sich die Notwendigkeit einer Erhöhung durch die deutlich gestiegenen Kosten der Aufarbeitung. Im Vergleich mit den umliegenden Gemeinden, so der Bürgermeister, liege man auch trotz der möglichen Erhöhung relativ günstig. Der Rat beschloss nach Diskussion und mit Mehrheit sowohl die Erhöhung des Grundpreises zur Herleitung des Mindestgebotes für Selbstaufarbeitung in Ster pro Los wie auch der Festpreise für Polterholz.

Photovoltaik

Thoma trug zur möglichen Errichtung von Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Objekten vor, die Marktgemeinde Kreuzwertheim sei Eigentümerin verschiedenster Liegenschaften. Im Hinblick auf die bundesweit angestrebten Ziele der Energiewende und auf Grund der aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt werde gemeinsam mit den Stadtwerken Wertheim als örtlichem Energieversorger geprüft, welche ökologisch wie auch wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen als Beitrag des Marktes Kreuzwertheim angestrebt werden könnten.

Axel Diehm, Prokurist der Stadtwerke Wertheim, trug zu dem Thema vor, man sei von Kreuzwertheim angesprochen worden, was möglich sei ohne Investition der Kommune selbst. Der Gedanke sei, der Netzbetreiber baue Anlagen und die Marktgemeinde bekomme einen Bonus für den Strom, der in der jeweiligen Anlage verbraucht werde. Bei einem Rabatt von 20 Prozent sei die Marktgemeinde bei einer Vertragsdauer von 20 Jahren an der Dynamik des Marktpreises beteiligt.

Diehm benannte als die fünf herausgefilterten Objekte das Rathaus Kreuzwertheim, das Wasserwerk Kreuzwertheim, den Kindergarten an der Birkenstraße, den Kindergarten an der Turnplatzstraße sowie den Kindergarten in Röttbach. Der Beschlussvorschlag, der Marktgemeinderat spreche sich grundsätzlich für die Bestückung der benannten Objekte mit Photovoltaikanlagen aus, fand einhellige Zustimmung. Thomas Beier aus der Geschäftsführung der Stadtwerke Wertheim freute sich über die Beschlusslage, dies sei ein gutes Modell für beide Seiten. Thoma nannte den Gedanken ein Zeichen nach außen, diese Energieform auf den Dächern zu nutzen. hpw

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten