Niederstettener Genießermarkt

Am Sonntag brummte es dann richtig

Erfolgreicher „Relaunch“ nach der Coronapause. Weniger Beschicker, aber die Qualität stimmt weiterhin

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Das Ambiente ist familiär und ansprechend: Rund um die Alte Turnhalle Niederstetten war bis an den Schlossberg vieles rund ums große Thema Kulinarik zu entdecken. © Michael Weber-Schwarz

Nach intensiven Vorarbeiten ist nach der Coronapause der Niederstettener Genießermarkt wieder durchgestartet. Das beliebte Event tat sich heuer etwas schwerer – weniger Marktstände und ein gewissermaßen markt-entwöhntes Publikum.

Niederstetten. Die feine Messe im Vorbachtal rund um das große Oberthema Genuss: Sie punktete seit vielen Jahren mit einer bis heute besonderen Atmosphäre zwischen Alter Turnhalle und Hofgarten und einem bunten Drumherum mit kulinarischen Hocketsen, Tieren und vielfältigen Möglichkeiten der Begegnung. Besucher schätzen das Konzept und reisen für die beiden Veranstaltungstage teils von weit her ins Vorbachtal.

Schnuppern an natürlichen Cremes und Seifen: Auch das gehört bei einem Bummel am Vorbachufer mit dazu. © Michael Weber-Schwarz

Längere Zwangspausen wie durch die Pandemie sind echte Killer solcher Publikumsmessen. Wer sonst von weiter her angefahren war, der verliert die Termine auf dem Blick – das merkte man am guten, aber durchaus noch gebremsten Besucherstrom am Samstag. Am Sonntag allerdings brummt die Messe.

Essen und Trinken, Erlesenes einkaufen aber besonders: Die Produktpalette der rund 40 Anbieter reichte von Würzpasten und Honig-Sangria über Gin, Premiumsekte nach Champagnermethode, Wein und Biersorten, Kaffee, Essige aus Wildblüten und Schafskäse bis hin zu Meerrettichprodukten, Gewürzspezialitäten, Käsekuchen, Produkte vom Limpurger Rind, Honigeis aus Schafsmilch, handwerklich hergestellten Senf- und Cassisprodukte, Bio-Honige, Stutenmilchprodukte, Crepes und Galettes, Bio-Flammkuchen, frisch zubereiteten Forellen und einiges mehr. Fast eine kleine „Slowfood-Messe“.

Doch die Reihen waren heuer lichter: Einige treue Beschicker kam nicht, einige haben in der Pandemiephase aufgeben müssen und fehlen. Das merkte man auch optisch im Bereich der verlängerten Seestraße zum Grabenschied hin: dort befanden sich in der Vergangenheit einige Stände und Zelte mehr als dann am Wochenende. Auch der Fachkräftemangel im Food-Bereich macht sich bemerkbar. Mancher kann schlicht aus personellen Gründen nicht kommen. Gestiegene Produktions- und Lebensmittelpreise tun ein übriges – und der Geldbeutel sitzt nachvollziehbarerweise auch nicht mehr so locker.

Weg von der Massenware

Doch das Konzept insgesamt funktioniert, weil es gut ist: An einem sonnigen Tag rausgehen und etwas erleben. Das Thema Genuss boomt – und das Wetter samt Temperaturen spielte am Wochenende weitgehend mit. Die Abkehr vom Einheitsgeschmack massenhaft produzierter Lebensmittel ist gleichzeitig eine Hinwendung zu ehrlichen Nahrungsmitteln: Diesem Bedürfnis nach Qualität und Erdverbundenheit kommt der Niederstettener „Genießermarkt“ nach der Auftaktveranstaltung im Jahr 2013 jetzt bereits zum siebten Mal nach.

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Längst ist die kleine Spezialitätenmesse zum Magneten für Besucher und Aussteller aus ganz Baden-Württemberg und Bayern geworden – doch nach dem erfolgreichen Relaunch am Samstag und am Sonntag dürfte in der Nacharbeitungszeit einiges zu tun sein. Neue Beschicker ausmachen, ansprechen und rekrutieren, vielleicht ein neues Konzept für das Live-Catering finden. Sagt sich leicht, hängt aber an willigen Köchen und Caterern, für die sich das Geschäft wegen des hohen Aufwands ja auch lohnen muss.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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