Förderprogramm

Wo Wasser, Strom und Leader-Gelder fließen

Dorfinnenentwicklung, Miteinander und Ehrenamt in Limbach bekommen einen neuen Anschluss

Von 
Ursula Brinkmann
Lesedauer: 
Eigentlich nur ein Kasten und ein mobiler Trinkwasserverteiler, fürs Dorf und seine Gemeinschaft aber wesentlich mehr. Darüber freuen sich Vertreter der Kommune mit „Leader-Mann“ Alfred Beetz (Dritter von links). © Ursula Brinkmann

Limbach. Limbach ist ein besonders fleißiger und erfolgreicher Antragsteller im Leader-Förderprogramm, einem von der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg finanzierten Programm der Regionalentwicklung in ländlichen Räumen.

Erst im August habe man mit dem Treppenlift im Museum Wagenschwend den „Nerv der Leader-Förderung getroffen“, wie Alfred Beetz in dem Limbacher Ortsteil anmerkte; er ist der Vorsitzende des Vereins Regionalentwicklung Badisch-Franken. Nun kam er wieder in den Neckar-Odenwald-Kreis, in dem sich elf der 22 Gemeinden befinden, die zu dieser Gebietskulisse gehören, die anderen elf befinden sich im Main-Tauber-Kreis.

Wenn Limbach nun einen „zentralen Strom- und Wasseranschluss“ bekommen hat, so heißt das nicht, dass diese lebenswichtigen Infrastruktur-Elemente bisher dort nicht vorhanden gewesen waren. Vielmehr stehen Strom und Wasser mit einer mobilen Verteileinrichtung an zentraler Stelle – dem Schlossplatz – zur Verfügung.

Mehr zum Thema

Gemeinderat Limbach

Vier Standorte für Flüchtlingsunterkünfte

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Freudenberger Gemeinderat tagte

Dorfladen steht auf der Kippe

Veröffentlicht
Von
Birger-Daniel Grein
Mehr erfahren

Das ist immer dann gut, wenn in Limbach gefeiert oder etwas veranstaltet wird wie das überregional bekannte Straßenfest mit Bühne auf dem Schlossplatz. Lange Leitungen von der Schule oder der Sporthalle führten dann übers Gelände. „Das war nicht nur aufwendig“, beschrieb Bürgermeister Thorsten Weber die einstige, die missliche Lage, „die Leitungen waren auch Stolperfallen für die Besucherinnen und Besucher.“

Bürgermeister, Gemeinderat, Gemeindeverwaltung und das Limbacher Straßenfestkomitee aber bewegten noch mehr: „Ortsmitten gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ steht über einem Modellprojekt, das auch in Limbach seine Auswirkungen haben soll. Das Ziel, Dörfer und Städte auf dem Land l(i)ebenswert und lebendig zu erhalten, kennt man auch bei Leader,

Projekt fördert Ehrenamt

Eine von 372 Leaderregionen bundesweit ist die Aktionsgruppe Badisch-Franken (Baden Württemberg: 18). Deren Vorsitzender, Alfred Beetz, war gern nach Limbach gekommen, in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal mit Förder-Plakette. „Was hier mit dem Geld aus dem Leader-Regionalbudget gemacht wird, ist genau das, was wir wollen: Das Projekt fördert das Ehrenamt, generationsübergreifendes Miteinander und Begegnungsorte.“ Damit finde eine gezielte Dorfinnenentwicklung statt. Und auch die Handlungsfelder Tourismus und Kultur würden bespielt.

Als Antragsteller war das Limbacher Straßenfestkomitee an die Leader-Geschäftsstelle in Walldürn herangetreten; das Komitee repräsentiert alle Vereine; sein Vorsitzender Valentin Kern, zugleich Gemeinderat und Ortsvorsteher, ließ sich die offizielle Übergabe des Strom- und Wasseranschlusses nicht entgehen. Es sei kein Problem gewesen, den Antrag durchzubringen, attestierte Beetz den Limbachern Professionalität im Leader-Gelder-Beantragen. „Seit 2015 wurden in Limbach fünf Leader-Regionalbudget-Projekte bewilligt.“ Bei einer Gesamtinvestitionssumme von 105 000 Euro flossen 69 000 Euro in das Gemeindegebiet“, zählte Alfred Beetz auf. Die Gesamtkosten für den Strom- und Wasseranschluss liegen bei 16 000 Euro; die Zuwendung beträgt knapp 11 000 Euro oder 68 Prozent der Gesamtkosten.

Nach der Bewilligung ist vor der Bewilligung, und so schickt sich Limbach an, ein weiteres Projekt mit Leader-Förderung zu stemmen, diesmal mit dem Regionalprogramm, bei dem es um größere Summen (bis 600 000 Euro) geht. Im Museum Wagenschwend soll ein gläserner Pavillon die heruntergekommenen Garagen ersetzen, um das Geo-Relief dort auch außerhalb der Öffnungszeiten erlebbar zu machen. Jenes Geo-Relief, das ebenfalls mit Leader-Mitteln angeschafft werden konnte. Beetz Ermunterung „An die Arbeit!“ braucht man in Limbach nicht zweimal sagen.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke