Gemeinderat - Neukonzeption sieht beide Einrichtungen für je drei Gruppen vor / Stadt übernimmt mit der Fertigstellung der ersten Kita die Trägerschaft

Zwei Kita-Neubauten für Königshofen

Königshofen soll gleich zwei neue Kindertagesstätten mit je drei Gruppen bekommen – eine davon in kommunaler Trägerschaft. Damit hat das Tauziehen um die Sanierung der bisherigen Kita ein Ende. Mit den Planungen will die Stadt in Kürze beginnen.

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Diana Seufert
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Die bisherige Kindertagesstätte St. Josef in Königshofen hat bald ausgedient. Der Gemeinderat fasste den Beschluss für eine Neukonzeption, die zwei Neubauten in der Nähe der Turmbergschule vorsieht. Eine Einrichtung bleibt in kirchlicher Hand, die zweite wird unter kommunaler Trägerschaft laufen. © Seufert

Lauda-Königshofen. Königshofen soll gleich zwei neue Kindertagesstätten mit je drei Gruppen bekommen – eine davon in kommunaler Trägerschaft. Damit hat das Tauziehen um die Sanierung der bisherigen Kita ein Ende. Mit den Planungen will die Stadt in Kürze beginnen.

Lauda-Königshofen. Für den Gemeinderat war die Entscheidung für einen Neubau schon vor zwei Jahren gefallen. Nun kann sie umgesetzt werden. Einstimmig votierte das Gremium bei der jüngsten Sitzung für eine Neukonzeption der Kinderbetreuung im Stadtteil Königshofen. Damit verbunden ist der Neubau von zwei Kindertagesstätten, um den Bedarf von sechs Gruppen zu decken. Dabei schwebt dem Gemeinderat eine Teilung der Trägerschaft vor: eine Einrichtung bleibt unter der Führung der katholischen Kirche, die zweite wird unter kommunaler Trägerschaft errichtet. Damit haben auch die Diskussionen um eine Sanierung der bisherigen Kita ein Ende, die vonseiten der katholischen Kirche immer wieder ins Spiel gebracht wurde.

Im Gemeinderat notiert

Der bisher geschotterte Radweg zwischen Heckfeld und Kupprichhausen ist nun durchgehend mit einer Aspaltdecke versehen. Da die Maßnahme schneller fertiggestellt wurde als gedacht, musste der Gemeinderat von Lauda-Königshofen außerplanmäßigen Ausgaben zustimmen.

Anfang des nächsten Jahres wird die Renaturierung des Talgrabens in Heckfeld erfolgen. Den Zuschlag erhielt die Firma Konrad Bau aus Gerlachsheim zum Peris von 75 029 Euro brutto.

Bei Hof Sailtheim soll ein Landschaftsfreilandphotovoltaikpark entstehen. In der ausgeräumten Landschaft würde dies auch die Möglichkeit für mehr Grün schaffen. Wichtig war dem Gremium, dass der Gemeindeverbindungsweg nach Deubach nicht beeinträchtigt wird. dib

Weitreichende Weichenstellung

Dem erteilte der Gemeinderat aber eine klare Absage und steht damit zu seinem Beschluss von 2019. „Wir haben eine weitreichende Weichenstellung vor“, betonte Bürgermeister Dr. Lukas Braun gegenüber dem Gemeinderat. Mit der Kirche sei man schon länger im Dialog, um die Problematik in Königshofen zu lösen. Doch statt eines sechsgruppigen Kindergartens, der für den Stadtteil gebraucht wird, plant man zwei kleinere Einheiten. „Damit schaffen wir erstmals auch ein kommunales Angebot, was der gesetzlichen Vorgabe nach einer Angebots- und Trägervielfalt entspricht.“

Für Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister ist die nun gefundene Variante die Lösung eines gordischen Knotens. Mit dem Neubau könne auch der Bedarf der benötigten sechsten Gruppe gedeckt werden.

Eng, verwinkelt, nicht barrierefrei: So präsentiert sich das historische Gebäude derzeit. Und Barrierefreiheit sei durch Umbaumaßnahmen nicht zu erreichen. Auch das Außengelände sei sehr beengt – eine Situation, die durch den Anbau eines sechsten Gruppenraums noch verschärft würde, wie Sabine Baumeister erklärte. Deshalb habe man die Planungen für einen Neubau mit Vertretern der Kirche vorangetrieben. Die Umsetzung sei aber an den Kosten gescheitert. Um den Eltern schnell und verlässlich Betreuungsplätze zu bieten, kam die Idee, zeitlich versetzt zwei Einrichtungen zu schaffen.

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Bildungszentrum schaffen

Konkret bedeutet das, die Kommune will noch in diesem Jahr in die Planung für eine Kita einsteigen, in in räumlicher Nähe zur Turmbergschule entstehen soll. Geplant sind zwei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe. Die zweite neue Einrichtung unter der Trägerschaft der katholischen Kirche soll ab 2027 kommen, wenn die Arbeiten an der Realschule abgeschlossen sind. Der Vorteil, so die Verwaltung: Jede Einrichtung sei für sich überlebensfähig. Dem habe die Verrechnungsstelle ihre Zustimmung signalisiert.

Die Neubauten an der Grundschule bieten „die Möglichkeit eines Bildungszentrums“. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindergarten würde erleichtert. Und für die Eltern wäre es auch einfacher, wenn sie Kinder nicht an zwei Orten hinbringen und abholen müssten.

Platz ist an der Turmbergschule vorhanden: Der ehemalige Schulhof der Hauptschule sowie das Gelände, auf dem das Gebäude steht, könnten als Baugrund dienen, wie Bürgermeister Braun erklärte. Allerdings gebe es derzeit kein Förderprogramm für Kita-Neubauten.

Die Befürchtung der Erzieherinnen in der katholischen Einrichtung, dass ihnen Kündigungen ins Haus flattern, entkräftete der Bürgermeister. Gemeinderätin Tamara Weiland-Müller hatte die Sorgen der Fachkräfte vorgetragen. „Wir brauchen die Mitarbeiterinnen“, zumal statt bisher fünf dann sechs Gruppen zu betreuen seien, so der Rathaus-Chef. Durch den langen Zeitplan wolle man den Beschäftigten auch mehr Sicherheit geben.

Braun betonte, dass er sich auch vorstellen könne, beim Betrieb kommunaler Kindergärten mit Nachbargemeinden zusammenzuarbeiten, die perspektivisch ebenfalls über den Einstieg in ein nicht-kirchliches Angebot nachdenken. Er werde eine mögliche Kooperation bei verschiedenen Kollegengesprächen thematisieren, die er über den Sommer hinweg mit anderen Bürgermeistern vereinbart habe. „Auf diese Weise können Lösungen für Vertretungsfälle in den Einrichtungen und für eine kosteneffiziente Verwaltung gefunden werden“, ist er überzeugt. Das sahen auch die Mitglieder des Gemeinderats so.

Andreas Schäffner (FBL) sprach von Synergieeffekten, die man so schaffen könnte. Aus dem Gremium wurde angeregt, bei der Planung schon auf eine flexible modulare Bauweise zu achten, damit die Möglichkeiten einer Erweiterung gegeben seien. Auf die möglichen Veränderungen von kirchlicher Seite reagieren zu können, war auch für Tina Hemmrich von der CDU wichtig. Sie warb dafür, bei den Planungen den jetzigen Träger und die Erzieherinnen miteinzubinden, da dort die Kompetenz vorhanden sei.

Trotzdem musste man noch einmal Geld für das Gebäude in die Hand nehmen. Für die Brandschutzmaßnahmen des vergangenen Jahres wurden Mehrkosten von 104 105 Euro fällig. Nachdem ein Zuschuss des Bundes von 98 344 Euro zugesagt wurde, bleiben für die Stadt 12 208 Euro übrig. Der Ausgabe gab das Gremium seine Zustimmung.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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