Lauda. Als eines der ersten Unternehmen im i_Park wurde Quintex vor 15 Jahren gegründet. Mit der geplanten Erweiterung bekennt man sich klar zum Standort Lauda-Königshofen.
Lauda. „Quintex soll gesund wachsen und damit für sichere Arbeitsplätze vor Ort sorgen. Wir wollen in die Zukunft investieren“, betont Geschäftsführer Gisbert Schmahl bei der Feier zum 15-jährigen Bestehen des Unternehmens. Dabei steht für den Technischen Leiter des Unternehmens nicht allein nur der operative Bereich im Vordergrund, sondern auch das Gebäude, in das ebenso Investitionen fließen.
Fünf Kollegen und Freunde haben 2007 die Firma Quintex aus der Taufe gehoben und sich im i_Park in Lauda eine neue Existenz aufgebaut. Begonnen als „Garagenunternehmen“ bei Reiner Friedrich, folgten erste Verhandlungen über den künftigen Firmensitz. Rasch stand für Friedrich sowie Gisbert Schmahl, Werner Gröger (Finanzen), Thomas Michelbach und Olaf Bohnenberger der Einzug in Haus 13 im ehemaligen Kasernengelände in Lauda fest.
Das junge Unternehmen produzierte und vertrieb damals wie heute Produkte, die vorwiegend im explosionsgeschützten Bereich, etwa in der Petrochemie, aber auch im Bereich Begleitheizung zum Einsatz kommen. Mittlerweile ist Olaf Bohnenberger aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausgeschieden.
Fachkräfte gesucht
Die Zahl der Mitarbeiter hat sich auf aktuell über 60 erhöht, angefangen hatte man mit sieben. „Wir müssen in diesem Bereich weiter wachsen und brauchen dringend Fachkräfte“, sagt Friedrich, der sich um den internationalen Vertrieb kümmert. Vor allem Mechatroniker und Elektrotechniker würden gesucht, aber auch Produktionshelfer. Die Mitarbeiter seien sich ihrer Verantwortung bewusst: „Es geht, gerade im explosionsgeschützten Bereich, im Ernstfall um Menschenleben. Unsere Produkte müssen also sicher sein.“
Über 100 Zertifikate und zwölf Patente wurden bereits angemeldet, regelmäßig ist man auf Fachmessen vertreten und heimst Preise für die Innovationen des Unternehmens ein. Jüngstes Produkt ist der CRE IoT, ein elektronischer Temperaturregler für den Einsatz im explosionsgefährdeten Bereich, wie Friedrich betont.
Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird durch den weltweiten Export generiert. Und mittlerweile platzt man aus allen Nähten. Nachdem die Firma schon zwei Gebäude des ehemaligen Kasernengeländes nutzt, ist weiterer Platzbedarf vorhanden. Mit dem Geschäftsführer des i_Park, Armin Kordmann, sei man deshalb in Gesprächen über eine Erweiterung. Um kurze Wege zu ermöglichen, stehen Überlegungen für einen rund 400 Quadratmeter großen Anbau an Gebäude 14 im Raum. Erst vor kurzem wurde am rückwärtigen Bereich des Haues ein weiterer Aufzug eingebaut, um die Kellerräume besser als Lager nutzen zu können.
Gut durch Pandemie gekommen
Investiert wurde nicht nur in Immobilien, sondern auch in Maschinen. „Trotz der Pandemie haben wir für die Produktion unter anderem eine neue CNC-Maschine angeschafft“, betont Schmahl. Somit sei auch eine stetige Umsatzsteigerung ermöglicht worden. Und bei den Maschinen und Anlagen werde man auch weiterhin tatkräftig investieren. Auf weit über 500 000 Euro summieren sich die Anschaffungen: Es kamen eine große und eine kleinere CNC-Maschine mit einem Roboter zum automatischen Gehäusewechsel dazu, ebenso ein Laser sowie eine Aderbedruckungsmaschine mit Ableger.
Mit Krisen können die beiden Geschäftsführer Schmahl und Gröger sowie die Prokuristen Michelbach und Friedrich umgehen. Schon kurz nach der Gründung stand mit der Finanzkrise keine leichte Herausforderung an. Corona sehen die vier nach zwei Jahren gelassen. „Wir haben die Pandemie gut überstanden und mussten keinen Tag Kurzarbeit anmelden“, freut sich Friedrich. Es habe keine Rückläufe gegeben, sondern man sei sogar in dieser schwierigen Zeit leicht gewachsen. Die Unternehmensspitze führt das auf die Flexibilität und Schnelligkeit einer kleinen Firma zurück. „Unser Ziel ist es, die Prozesse so zu vereinfachen, damit auch kleinere Aufträge wirtschaftlich produziert und abgewickelt werden können“, sagt Thomas Michelbach, der für Entwicklung, Zertifizierung und Qualitätsmanagement zuständig ist.
Dabei sei man immer sehr nah am Kunden und könne auf dessen individuelle Vorstellungen und Wünsche reagieren.
Das Ziel haben die vier derzeitigen Chefs von Quintex für das Unternehmen und ihre 62 Mitarbeiter klar definiert: Weiteres Wachstum und ein deutliches Signal für den i_Park und damit den Standort Lauda-Königshofen. Man habe das Potenzial dazu, ist nicht nur Gisbert Schmahl überzeugt. Mit dem Anbau an Haus 14 will man dafür den Grundstein legen.
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