Bahnhofsflair lebt wieder auf - Dampfende Loks und rauchende Köpfe mit dem neuen Brettspiel der Stadt Lauda-Königshofen

Neues Brettspiel: Volldampf voraus im „Taubertal-Express”

Nach dem Handelszug kommt nun das Dampfross: Volldampf voraus im „Taubertal-Express“. Das zweite Brettspiel von Christoph Kraus kommt Anfang Dezember auf den Markt.

Von 
Diana Seufert
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„Der Taubertal-Express“, das neue Brettspiel von Christoph Kraus (Vierter von rechts), ist ab Anfang Dezember erhältlich. Darüber freuen sich (von links) Raimund Braun, Dieter Göbel, Dr. Dieter Thoma, Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Werner Hellinger. © Seufert

Lauda-Königshofen. Der Bahnhof Lauda zu Beginn des 20. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt eines neuen Brettspiels. Kreativer Kopf dahinter ist Christoph Kraus, neuer Wirtschaftsförderer der Stadt Lauda-Königshofen, der das prosperierende Zeitalter der Stadt wieder aufleben lässt. „Das Flair eines Bahnhofs mit rauchenden Zügen und Industrieanlagen, mit Schaffnern und Passagieren soll in dem Spiel lebendig werden“, will Kraus die Spieler in die Rolle von Eisenbahnpionieren und Baumeistern schlüpfen lassen. Damit hat die Stadt Lauda-Königshofen nach den „Händlern vom Taubertal“ bereits das zweite Brettspiel veröffentlicht.

Spannende Zeit

Die spannende Zeit, in die Kraus die Spieler zurückversetzen will, ist mit jeder Menge Lokalkolorit versehen. Um den Laudaer Bahnhof gruppieren sich die zahlreiche Stationen von Königshofen bis Bad Mergentheim, von Grünsfeld bis Würzburg, von Wölchingen bis Osterburken. Selbst bis in die Region Rhein-Main-Neckar nach Mosbach, Wertheim, Frankfurt oder Heidelberg, oder auch Richtung Crailsheim kann man von diesem Verkehrsknotenpunkt aus starten. Passagiere werden befördert, aber auch Arbeiter und Güter. Jeder Spieler kann dabei seinen Zug mit unterschiedlichen Waggons zusammenstellen – vom Führerstand über den Kohlewagen und das Passagierabteil.

„Der Taubertal-Express“ ist ab Dezember im Handel. © Stadt

Das Strategiespiel, das für bis zu vier Teilnehmer und über drei Runden konzipiert ist, lasse sich aber auch gut zu zweit spielen, wie Kraus mit einem Lächeln erzählt. Das Regelwerk sei komplex und sehr umfangreich, sorge aber für Spannung und jede Menge Abwechslung. Dabei geht es vor allem darum, mit der richtigen Taktik ans Ziel zu kommen. „Es ist ein Brettspiel für Kenner und für lange gemeinsame Abende mit Familie oder Freunden“, sagt Kraus. Aber auch Bahn-Fans möchte er mit seiner Idee begeistern.

Entstanden ist das Brettspiel in einer einjährigen Entwicklungszeit. Während der Pandemie hatte Kraus abends im heimischen Wohnzimmer die Idee ersonnen. Der erste Prototyp entstand, Feinheiten und Details wurden ergänzt. Eine der ersten Mitspielerinnen war seine Frau Rahel. Ein hochwertiger Spielplan, vier Spielertableaus, 320 Stanzteile, 50 Karten sowie 72 Holzteile sorgen für ein optimales Spielvergnügen. Ein sonorer Herr mit Anzug und Hut vor einer rauchenden Dampflok ziert die Schachtel. Modell für dieses Bild stand das Dampflokdenkmal in Lauda, das von der Interessengemeinschaft Dampflokfreunde um den Ehrenvorsitzenden Raimund Braun mit viel Liebe zum Detail saniert und gepflegt wird.

Lauda-Königshofens Bürgermeister Dr. Lukas Braun freut sich über die Kreativität des Wirtschaftsförderers, der so die Aktivitäten des Stadtmarketings fortsetzt. Einig ist er sich mit allen Mitwirkenden, dass das Spiel toll gemacht ist und alle begeistern wird. „Ich bin sicher: Das Spiel wird genauso ein großer Erfolg wie sein Vorgänger“, ist der Verwaltungschef überzeugt. Der Zeitpunkt des Verkaufsstarts Anfang Dezember sei gut gewählt. Damit habe man zur Weihnachtszeit mit dem klassischen Brettspiel eine gute Alternative zu elektronischen Spielen.

Vorverkaufsstellen des Spiels „Der Taubertal-Express“



Die Spiele „Der Taubertal-Express“ und „Die Händler vom Taubertal – Das Kartenspiel“ sind ab Anfang Dezember bei folgenden Verkaufsstellen in der Region erhältlich:

Bad Mergentheim: Apotheke O’Vita im Activ-Center, Buchhandlung Moritz und Lux.

Beckstein: Becksteiner Winzer.

Boxberg: Tankstelle Herm.

Creglingen: Schönberger Schreibwaren & Bürobedarf.

Epplingen: Löwenmarkt.

Gerchsheim: Lebensmittelmarkt Seubert.

Gerlachsheim: Löwenmarkt.

Gissigheim: Bäckerei Berberich.

Großrinderfeld: Bäckerei Rudi Dürr, Blumen-Pavillon Knorsch.

Königheim: Metzgerei Morschheuser.

Königshofen: Tankcenter Herm, Total-Tankstelle.

Krautheim: Heinz Keilbach Schreib- und Spielwaren.

Külsheim: Löwenmarkt, Rewe-Markt Frey.

Lauda: Bahnhofskiosk Angela Kaserer, Buchhandlung Moritz und Lux, Edeka-Markt Tischer, Foto Besserer, Stadt Apotheke O’Vita, Schön & Selten, Steine-Atelier, Tank-Center Herm.

Tauberbischofsheim: Fränkische Nachrichten, Tankcenter Herm, Buchhandlung Schwarz auf Weiß.

Wertheim: Knecht Ruprecht, Tankcenter Herm.

Rauenberg: Bücherkobold.

Wittighausen: Lebensmittelmarkt Landwehr

Blick in die Bahnhofshistorie

Dass Lauda der Bahnknotenpunkt im Taubertal wurde, ist einigen glücklichen Zufällen zu verdanken, erzählt Stadtarchivar Dr. Dieter Thoma. Er hat für einen spannenden Blick in die Geschichte der Bahn und Gebäude in Lauda gesorgt, die in einem limitierten Beiheft für die ersten 500. Käufer des Spiels erhältlich ist. Seine Recherche ergab, dass 1862 ursprünglich die Amtsstadt Gerlachsheim der Hotspot hätte werden sollen. Aufgrund der Enge des Tals fiel dann die Wahl auf den Verkehrsknoten Königshofen. Doch die dortigen Landwirte wollten keinen guten Boden für den Bahnhof opfern und die Gebäude lieber weiter weg auf der anderen Tauberseite errichten, was dann auch passiert sei. „Lauda war also die dritte Wahl“, informiert Thoma. Zwar regte sich auch dort Widerstand, doch war das Gelände einfacher zu bebauen und leichter verfügbar. Bis zu 600 Mitarbeiter standen bei der Bahn in Lohn und Brot. Die Fotos zu diesem historischen Rückblick steuerte Dieter Göbel, Leiter der Fotogruppe Lauda der Stiftungsfamilie BSW (Bahn-Sozial-Werk) und EWH (Eisenbahnwaisenhort) aus dem Archiv bei. Er kümmerte sich im Begleitheft auch um die richtigen Bezeichnungen der einzelnen Gebäude und den doppelseitigen historischen Lageplan des Bahnhofs.

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In der neuen Zeitschrift des Heimat- und Kulturvereins „Die Brücke“ wird das Spiel „Der Taubertal- Express“ ebenfalls vorgestellt, wie Werner Hellinger betont. Sie soll ebenfalls im Dezember erscheinen. Schwerpunkt wird aber nicht die Eisenbahn im Stadtgebiet sein, nachdem das Thema bereits vor Jahren im Fokus stand, sondern die Post.

Erschienen im Eigenverlag der Stadt Lauda-Königshofen und unterstützt durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft soll das Spiel in Kürze an den Start gehen. Nachdem man für „Die Händler vom Taubertal“ Kaufinteressenten aus ganz Deutschland hatte, hofft Kraus, dass auch seine neue Idee den Nerv der Experten trifft. Das strategische Handelsspiel mit raffinierter Auktionsmechanik und variantenreichem Spielverlauf avancierte im vergangenen Jahr zu einem großen Erfolg. Über 3000 Spiele gingen in kürzester Zeit über die Ladentheke. Der Erstling erfährt nun eine Neuerung: Es wird Anfang Dezember als Kartenspiel für zwei bis vier Spieler ab 8 Jahren neu aufgelegt. Es setzt auf das Spielprinzip des großen Brettspiels und wird mit 150 Karten gespielt.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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