Lauda-Königshofen/Boxberg. Die Frankenbahn sowie deren Verkehrs- und Bahnhofinfrastruktur standen im Mittelpunkt eines Infobesuchs von MdB Isabel Cadematori in Boxberg und in Lauda-Königshofen.
Die 1988 in Bad Saarow-Pieskow (Landkreis Oder-Spree/Brandenburg) geborene Politikerin gehört seit 2021 als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Mannheim dem Deutschen Bundestag an. Dort ist sie unter anderem Mitglied im Verkehrsausschuss.
Erste Besuchsstation Isabel Cadematoris war ein Treffen in Boxberg mit der Bürgerinitiative „Frankenbahn für Alle“ und deren Sprecher Manfred Silberzahn. Ziele der BI sind eine dauerhafte Reaktivierung aller Bahnhalte an der Strecke zwischen Osterburken und Würzburg, eine Verstetigung des Stundentakts der Bahnhalte mit zeitnahen Anschlüssen in Osterburken, Lauda und Würzburg sowie eine entsprechende Anbindung aller Nebenorte an den Stundentakt der Bahn auf den Achsen Tauberbahn und Frankenbahn.
Im Anschluss erfolgte ein Informationsgespräch im Rathaus der Stadt Lauda-Königshofen insbesondere zu den Themen Verstetigung des Stundentaktes der Frankenbahn, Infrastruktur der Haltepunkte sowie Situation und Planungen zur Beseitigung des Doppelbahnübergangs an der B 292 in Königshofen.
Teilnehmende waren neben Bürgermeister Dr. Lukas Braun und MdB Isabel Cadematori unter anderem Landrat Christoph Schauder, Heidrun Beck (Bürgermeisterin Stadt Boxberg), Benjamin Czernin (Bürgermeister Gemeinde Ahorn), Ursula Mühleck Dezernentin Main-Tauber-Kreis), Thomas Kraft (SPD-Kreisvorsitzender), Anja Lotz (stellvertretende. Kreisvorsitzende), Ute Schindler-Neidlein (SPD-Fraktionsvorsitzende Kreistag), Ruth Römig (SPD-Ortsvereinsvorsitzende Lauda-Königshofen) und Dietmar Hofmann (SPD-Kreisrat).
Ende 2019 wurde mit dem Land eine Vereinbarung zur Einführung eines dreijährigen Probebetriebes des Stundentaktes auf der Frankenbahn zwischen Osterburken und Lauda unterzeichnet, berichtete Christoph Schauder. Die beiden beteiligten Landkreise übernahmen 40 Prozent der Kosten, der Neckar-Odenwald-Kreis zahlt 350 000 Euro und der Main-Tauber-Kreis 1,1 Millionen Euro jährlich. „Dies zeigt, wie wichtig uns dieses Anliegen ist“, unterstrich der Landrat.
„Das Deutschlandticket könnte dazu beitragen, dass in zwei aufeinander folgenden Halbjahren 400 Fahrgäste pro Tag und Streckenkilometer erreicht werden, damit sich der Finanzierungsanteil für die Landkreise auf 20 Prozent – für den Main-Tauber-Kreis auf 550 000 Euro – reduzieren“, zeigte sich Schauder zuversichtlich.
Voraussichtlich noch im Sommer erfolge mit den beiden Landkreisen, dem Land und der Nahverkehrsgesellschaft die Implementierung eines Lenkungskreises, der einen Plan ausarbeitet, wie die Bahnhofsinfrastruktur in den nächsten Jahren sukzessiv erneuert werden könnte. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie der Bund und die Deutsche Bahn uns finanziell unterstützen können“, hob der Landrat angesichts der absehbar enorm hohen Kosten, die er gemäß einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2022 alleine für den Haltepunkt Königshofen auf 4,3 bis 8,3 Millionen Euro bezifferte.
Schauder bekräftigte die von den beiden Landkreisen, den betroffenen Städten und Gemeinden sowie der Bürgerinitiative „Frankenbahn für Alle“ aufgestellten Punkte des Positions- und Forderungspapiers „Zukunft der Frankenbahn“. Hauptforderungen sind neben einer Verstetigung des regelmäßigen Regionalbahnverkehrs zwischen Osterburken und Lauda die dafür notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen.
Eine weitere Forderung ist die Beseitigung des Doppel-Bahnübergangs Königshofen. Hierzu erläuterten Schauder und Bürgermeister Dr. Lukas Braun bisherige Trassenüberlegungen. Da wegen Gewässerschutz kein Überführungsbauwerk an dieser Stelle möglich sei, favorisiere man eine Umfahrung ab Ortseingang Königshofen aus Richtung Tauberbischofsheim kommend. „Bitte werben Sie beim Bund für dieses Projekt“, appellierte der Landrat.
„Ich bin sehr beeindruckt was Sie bislang schon hinbekommen haben und welches finanzielle Engagement die Region eingegangen ist, um eine zusätzliche Vertaktung der Frankenbahn nicht nur einzufordern, sondern auch selber in Vorleistung zu treten“, meinte die Bundes- und Verkehrspolitikerin. Zudem sagte sie zu, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Beispiel für eine Verbesserung der Bahnhofinfrastrukturen und Beseitigung des Doppelbahnübergangs unterstützend einzusetzen.
Bei einer Rundfahrt waren der Bahnhof und der doppelte Bahnübergang in Königshofen sowie der stillgelegte Bahnhof in Sachsenflur Besichtigungsstationen.
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