Lauda-Königshofen. Die Freiwillige Feuerwehr liegt den Lauda-Königshöfer Gemeinderäten sehr am Herzen. Dies betonten die Vertreter aller drei Fraktionen in der montäglichen Zusammenkunft des Bürgerparlaments im Sitzungssaal des Laudaer Rathauses unisono – und votierten einstimmig dafür, einen Sperrvermerk aufzuheben. Dies habe zur Folge, so wurde im Gremium kommuniziert, dass sämtlich bis dato gesperrten Haushaltsmittel wieder vollumfänglich für eine Mittelbewirtschaftung zur Verfügung stehen. Inzwischen seien alle nötigen Informationen geflossen, war im Plenum zu vernehmen – und bei einer Vorortbegehung im Gerätehaus vor Augen geführt worden, wo der Schuh drücke und deshalb Hand angelegt werden müsse.
Handlungsbedarf ausgemacht
Der Lauda-Königshöfer Stadtkommandant Christian Schulz skizzierte nochmals – auch bildlich –, wo Handlungsbedarf bestehe. Er führte einige der Mängel auf (ohne Gewähr auf Vollständigkeit): Setzrisse in Fassade und Fußboden, zu wenig Parkplätze, flächenmäßig limitierte Umkleideräume, fehlende Umkleide für die Jugendwehr, kleine Büroflächen, knapp bemessene Lager- und Werkstattflächen, fehlende Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge, nicht vorhandene Waschhalle, zu geringe Torhöhen der Fahrzeughallen im Gerätehaus.
Mit der Aufhebung des Sperrvermerks hat das Gremium nun den Weg freigemacht, um sich den Aufgaben nach und nach zu widmen. Bürgermeister Dr. Lukas Braun sieht den Bedarf, die Feuerwehr zu ertüchtigen und spricht von einem Investitionsprogramm, „dass über eine Dauer von zehn bis 15 Jahre zu sehen ist“. Aus Sicht von Marco Hess bestehe Handlungsbedarf. Es sei der richtige Weg, dass „etwas getan wird“. Ziel sei, die Rahmenbedingungen zu verbessern, deshalb „unterstützen wir diesen Weg“. Jörg Äckerle dankte der Führungsspitze der Blaulichtorganisation dafür, dass sie aufgezeigt habe, „wo der Schuh drückt“. Es gelte, einen Riesenberg abzutragen. Deswegen plädiere er dafür, jetzt in die Planungen einzusteigen und zunächst das Notwendigste umzusetzen.
Experten ins Boot holen
Reinhard Vollmer begründete nochmals, warum seine Fraktion den Sperrvermerk beantragt habe: „Wir haben ihn nur gewünscht, weil seinerzeit keine detaillierten Informationen vorlagen, welche umfangreichen Planungsmaßnahmen überhaupt vorgesehen sind.“ Er sprach sich dafür aus, alle aufgeführten Maßnahmen von Experten ausarbeiten zu lassen, „da es bei einigen Posten doch die eine oder andere Alternative geben könnte“. Und Vollmer erinnerte daran, dass nach Vorliegen der Kosteneinschätzung im Zusammenhang mit dem geplanten Neu-/Ausbau des Gerätehauses sowie der kompletten Umsetzung weitere Gespräche nötig seien. So sei letztlich herauszufinden, „welche Prioritäten wir setzen müssen, was gleichzeitig förderfähig ist und was wir in den darauffolgenden Haushalten auch finanzieren können“.
Herbert Bieber bekräftigte nochmals die Bedeutung der Feuerwehr für die gesamte Stadt. Doch er sehe sich in seiner damaligen Kritik bestätigt, dass sich das Gerätehaus in Lauda am verkehrten Standort befinde. Er betonte, dass es in Sachen Investitionen neben der Feuerwehr weitere Schlüsselbereiche gebe, die es zu unterstützen gelte. „Wir müssen das Gesamtwohl der Stadt im Blick haben.“ Und: „Ist alles, was gewünscht wird, auch umsetzbar?“
Ausstattung anpassen
Dominik Martin vertrat die Auffassung, dass man sich glücklich schätzen könne, so viele ehrenamtliche Aktive zu haben. Und deshalb müsse die Ausstattung auch entsprechend sein.
Andreas Schäffner befand es abschließend für richtig und wichtig, die Planungen jetzt in Angriff zu nehmen, denn den Pflichtaufgaben müsse man sich stellen.
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