Königshofen. Die Freiheit genießen, die ihnen Karl V. als römischer Kaiser im Jahr 1530 mit der Urkunde für ihren Markt zugesichert hat: Das wollen die Königshöfer auch fast 500 Jahre nach der Ausstellung dieser Zeilen noch. In diesem Jahr war es bei der Königshöfer Messe eine ganz besondere Freiheit: Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause und damit auch der Absage des „Zugs der Freiheit“ konnte dieses traditionelle Ereignis am ersten Messesonntag wieder durchgeführt werden. Das wechselhafte Wetter und die kühlen Temperaturen taten der Begeisterung dabei keinen Abbruch.
Bürgermeister Dr. Lukas Braun freute sich über so viele Beteiligte und Interessierte. „Die Messe lebt von den Vereine und den Ehrenamtlichen“, rief er den Bürgern mit Nachdruck zu. Die hörten genau hin, als das Stadtoberhaupt im Beisein zahlreicher Stadträte und der Geistlichkeit beider Konfessionen vom Balkon des ehemaligen Königshöfer Rathauses die historische Schrift verlas. Darin bestätigte der Kaiser der Stadt „für ewiglich gnädigst“ den achttägigen Markt.
Zuvor sorgten wie gewohnt die Trachtenkapelle Königshofen und die Musikkapelle Oberlauda/Messelhausen (Leitung Maximilian Mohr) beim Platzkonzert für gute Stimmung. Beim Königshofen-Lied und dem gemeinsam intonierten Badner Lied, dirigiert von Konrad Imhof, wurde kräftig mitgesungen. Nach dem Eröffnungsschießen durch die historische Gruppe der Schützengilde ging es im „Zug der Freiheit“ unter Beteiligung der örtlichen Vereine zum Festgelände.
Die Normalität, die man sich für die Messe in den beiden Corona-Jahren und den damit verbundenen Einschränkungen gewünscht hatte, scheint zurück. Damals war nur ein kleiner Messemarkt, aber keine Bewirtung in der Halle möglich. 2022 braucht die Königshöfer Messe mit zünftiger Blasmusik, großen Vergnügungspark, Krämermarkt sowie zahlreichen Ausstellern auf dem Freigelände und bei der Gewerbeschau Agima den Vergleich mit den Jahren vor der Pandemie nicht zu scheuen. Tausende Besucher ließen sich schon an den ersten Messetagen die Lust am Feiern nicht verderben. Und auch beim 30. Messelauf (wir berichten noch ausführlich) schien es, als hätte Corona nie für eine Unterbrechung gesorgt.
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