Volksfest-Bilanz

„Es war trotz allem eine erfolgreiche Königshöfer Messe“

Die Königshöfer Messe in Lauda-Königshofen zieht trotz Regen 200.000 Besucher an. Marktmeister Jan Raddatz sowie die Schausteller und Beschicker sind zufrieden.

Von 
Diana Seufert
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Mit einem grandiosen Feuerwerk ging am Sonntag, 28. September, die Königshöfer Messe zu Ende. © Jan Raddatz

Königshofen. Unbeschwert feiern und genießen: Die Königshöfer Messe lockte in den vergangenen zehn Tagen wieder die Besucher. Marktmeister Jan Raddatz zieht trotz des wechselhaften Wetters eine positive Bilanz. Trotz aller Unbill kann das größte tauberfränkische Volksfest wieder rund 200.000 Besucher zählen.

„Es war eine erfolgreiche und tolle Königshöfer Messe“, so das Fazit des Marktmeisters der Stadt Lauda-Königshofen. Auch wenn es wohl eine der nassesten Messen der letzten Jahre und Jahrzehnte gewesen sei. Am Montag ist Raddatz auf dem Festgelände unterwegs, koordiniert beim Abbau und ist dazwischen auch noch das Fundbüro für Dinge, die während der Messetage verloren gegangen sind. Die Stimmung ist gelöst. Am Vormittag hat sich der Platz schon gut geleert. Die ersten Standbetreiber und Fahrgeschäfte wie das weltweit einmalige „Night Style“ haben sich schon in der Nacht auf zum nächsten Volksfest gemacht.

Der letzte Messesonntag, an dem der Himmel aufgerissen ist und sich sogar wieder die Sonne gezeigt hat, sorgte für versöhnliche Mienen und zufriedene Gesichter. Denn bei einer Freiluftveranstaltung spielt das Wetter eine große Rolle. Und das hat sich von ganz unterschiedlichen Seiten gezeigt. „Nach dem grandiosen Start am ersten Messewochenende war uns der Wettergott nicht mehr ganz so hold“, resümiert Raddatz. Der anhaltende Regen habe sich auf die Besucherzahl und die Stimmung bei Schaustellern, Beschickern und Marktkaufleuten ausgewirkt. Dennoch habe es viele Stammkunden auf den Festplatz und in die Halle gezogen.

Nicht ganz so glücklich sind Marktmeister und Schausteller über die Messetage unter der Woche. Der Dienstag als Kindernachmittag sei verhalten besucht, der verregnete Donnerstag „unterdurchschnittlich“ gewesen. „Obwohl Freitag und Samstag kühl und bewölkt waren, haben sie dennoch viele Besucher gezogen.“ Wettgemacht hatte einiges der Abschluss-Sonntag, mit „rekordverdächtigen Gästezahlen und prall gefüllten Tüten“, freut sich Raddatz. Der Nachholbedarf an Feierfreude sei spürbar gewesen. „Die Leute konnten bei dem bunten Mix aus Markthändlern, Vergnügungspark und regionalem Gewerbe eine tolle Zeit verbringen.“ Und beim abschließenden Feuerwerk waren die Gassen zwischen den Ständen proppenvoll.

Für den Blick von oben: das Riesenrad. © Diana Seufert

Der Marktmeister ist absolut zufrieden. „Die Messe hat eine große Strahlkraft in die Region, gerade an den Wochenenden kommen viele Besucher auch von weiter her.“ Denn abgerechnet werde am Schluss. Doch von den Standbetreibern weiß er, dass das Geld bei den Besuchern nicht mehr ganz so locker sitzt. Dennoch seien die meisten zufrieden.

Dass die Traditionsveranstaltung, die es seit mehr als 600 Jahren gibt, etwas ganz Besonderes ist, wissen auch die Schausteller und Marktbeschicker. Jessica Heppenheimer kommt wie viele andere auch seit Jahrzehnten mit ihrem Stand nach Königshofen, hat hier sogar die Schulbank gedrückt. Die Herzlichkeit, mit der die Standbetreiber aufgenommen werden, sei sehr groß, so Raddatz. Und er erzählt, dass die Königshöfer die Aussteller sogar mit Kaffee und Kuchen überraschen. „Es geht einfach sehr familiär zu.“ Das bestätigen ihm auch die Beschicker.

Marktmeister Jan Raddatz, hier zusammen mit Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Standbetreiberin Jessica Heppenheimer, zieht eine positive Bilanz der Königshöfer Messe. © Jan Raddatz

Die Polizeipräsenz auf dem Messegelände zeigt Wirkung, wie Jürgen Mack vom Polizeiposten Lauda schon bei der Halbzeitbilanz betont hatte. Auch am vergangenen Wochenende war man mit verstärkten Kräften im Einsatz. „Das Messegeschehen verlief überwiegend friedlich“, teilt die Polizei mit. Am Freitagabend musste lediglich ein Platzverweis ausgesprochen werden, nachdem ein Mann wohl etwas zu tief ins Glas geschaut hatte. Deutlich unruhiger war die Nacht auf Sonntag. Hier registrierte die Polizei mehrere Straftaten, darunter Verstöße gegen das Waffengesetz, zwei Trunkenheitsfahrten, einen Verdacht der sexuellen Belästigung, Urkundenfälschung sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Besondere Aufmerksamkeit erregte ein tätlicher Angriff auf Polizeibeamte: Gegen 0.50 Uhr musste ein 41-Jähriger durch Security-Mitarbeiter aus der Festhalle verwiesen werden, nachdem er zuvor auf einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes eingeschlagen haben soll. Als Polizisten den Mann im Außenbereich kontrollieren wollten, schlug und trat er nach den Einsatzkräften. Hierbei erlitt ein Beamter leichte Verletzungen. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen. Auf ihn kommt nun eine Strafanzeige wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu, informiert die Polizei auf Nachfrage.

Zum Sicherheitskonzept gehört auch die Brandwache der Freiwilligen Feuerwehr, die sich aus Sicht von Kommandant Jochen Klingert bewährt hat.

Nur etwas für Wagemutige: Das weltweit einmalige Fahrgeschäft „Night Style“. © Diana Seufert

Nach der Messe ist für Marktmeister Jan Raddatz bereits vor der nächsten Messe. „Wir haben 1a-Markthändler auf dem Platz mit einem hohen Anteil an Stammbeschickern.“ Die ersten Bewerbungen für 2026 gibt es bereits – und auch Ideen für Neuerungen.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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