60 Jahre Lebenshilfe Main-Tauber

Heckfeld: 60 Jahre Lebenshilfe Main-Tauber

Die Lebenshilfe Main-Tauber ermöglicht Menschen mit Behinderung eine Teilhabe an den verschiedensten Lebensbereichen - und das seit 60 Jahren. Hierzu gab es eine Feierstunde im Irma-Volkert-Haus in Heckfeld. 

Von 
Werner Palmert
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Die Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis feierte im Irma-Volkert-Haus in Heckfeld ihr 60-jähriges Bestehen. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von den Mitgliedern der „Big Band“ der Lebenshilfe unter der Leitung von Hildegard Beetz-Geier und ihrer Tochter Viktoria. Die Festansprache hielt Landrat Christoph Schauder. © Werner Palmert

Main-Tauber-Kreis/Heckfeld. Vor 60 Jahren legten zwölf Elternpaare den Grundstein für den heutigen Verein Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis. „Geleitet wurden sie dabei von dem Grundgedanken und der Überzeugung, dass ihren behinderten Kindern mehr Verständnis entgegengebracht werden muss“, wie es der Ahorner Bürgermeister und Vereinsvorsitzende Benjamin Czernin in seiner Grußadresse formulierte.

Zahlreiche Ehrengäste

Zur Feierstunde waren auch Landrat Christoph Schauder, Sozialdezernentin Elisabeth Krug, der neue Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Peter Vogel, und dessen Vorgänger Edmund Brenner sowie der frühere Vereinsvorsitzende, Bürgermeister a.D., Ottmar Dürr, nach Heckfeld gekommen.

Rückblickend auf die Zeit seit der Vereinsgründung meinte Czernin: „Es hat sich unglaublich viel in dieser Zeit getan. Aber klar ist auch, dass das heute noch nicht das Ende sein kann.“

In dieser Ansicht bestärkt wurde der Vorsitzende auch in der Festrede von Landrat Christoph Schauder: „Was mit der Gründung des Vereins 1964 durch engagierte Eltern begann, ist heute eine feste Institution für gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Seien sie versichert, der Landkreis steht weiterhin fest an der Seite der Lebenshilfe Main-Tauber.“

Das breitgefächerte Angebot des Vereins Lebenshilfe, dem heute mehr 400 Mitglieder – darunter alle Kommunen des Kreises – sowie zahlreiche Familien und Unterstützer angehören, sei nur durch die vielen fleißigen Ehrenamtlichen, die engagierten Mitarbeiter in der Geschäftsstelle „Mittendrin“, beim Betreuungsverein oder im Irma-Volkert-Haus möglich. „Dies alles zusammen macht die Lebenshilfe aus und ist Teil unserer großen Familie“. Dazu gehöre auch die Unterstützung durch die Vorstandsmitglieder und die Stiftung Lebenshilfe.

Lebenshilfe ist eine Selbsthilfeorganisation

Von Anfang an war und ist die Lebenshilfe eine Selbsthilfeorganisation, wie Czernin weiter ausführte. So wurde 1984 der Elterntreff gegründet, es folgten der Betreuungsverein und die Stiftung. Seit 2003 befindet sich das Irma-Volkert-Haus im Eigentum des Vereins und ab 2012 gibt es auch eine Geschäftsstelle mit hauptamtlichen Mitarbeitern, die seit ein paar Jahren vom ersten Geschäftsführer Peter Büche geleitet werden. Ganz neu in der „Familie“ begrüßte der Vorsitzende die Mitglieder der „Big Band“ und deren Leiterin Hildegard Beetz-Geier mit ihrer Tochter Viktoria. In einem interaktiven Frage- und Antwort-Spiel ließ Benjamin Czernin die Musiker zu Wort kommen und von ihrer Begeisterung erzählen.

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Landrat Christoph Schauder lobte in seine Festansprache das fortwährende, außergewöhnliche Engagement aller in der Lebenshilfe tätigen Personen. „Sie entlasten Familien und fördern Angebote für Menschen mit Behinderung, lassen Träume wahr werden und bringen Licht und Glück genau dorthin, wo es am dringendsten benötigt wird. In meinen Augen kann es keine selbstlosere und wertvolle Aufgabe geben“.

Bei allen Aktivitäten verfolge die Lebenshilfe das Ziel, den Menschen mit Behinderung eine Teilhabe an den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu ermöglichen und sie in unsere Mitte zu nehmen. Mit dem Betreuungsverein wurde zudem ein Fangnetz gespannt für Menschen, die rechtliche Betreuung benötigen. Die Zusammenarbeit mit der Betreuungsbehörde beim Gesundheitsamt des Landkreises bezeichnete Schauder als „eng und vertrauensvoll“.

Die Landkreisverwaltung sei aktuell im Übrigen verantwortlich für mehr als 1000 Eingliederungshilfeleistungen in einem Umfang von etwa 33 Millionen Euro im aktuellen Jahr. Insgesamt entfallen auf den Sozialetat des Kreises rund 100 Millionen Euro.

Sichtbares Zeichen

Die neuen Wohnformen und Werkstätten seien ein sichtbares Zeichen des begonnenen Weges. Trotz dieser Verbesserungen, brauche es die Lebenshilfe und die Stiftung Lebenshilfe mehr denn je.

„Die Lebenshilfe, so der Landrat abschließend, sensibilisiert und macht Lust auf eine barrierefreie Gesellschaft. Sie lässt die Andersheit von Menschen als Gleichheit erleben.

Der Erfolg ihrer Tätigkeit ist nicht in Zahlen zu messen, nicht in Grafiken darstellbar, doch er ist in den strahlenden Gesichtern der Menschen jederzeit ablesbar“.

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