Königshofen. Es wird kräftig gebaut am Ortseingang von Königshofen aus Richtung Unterbalbach kommend. Die Advita Pflegedienst GmbH mit Sitz in Berlin wird dort im nächsten Jahr eine Seniorenwohnanlage betreiben. Damit wäre für Königshofen ein erster Schritt in Sachen Betreutes Wohnen getan.
Geplant sind 53 seniorengerechte Einheiten im betreuten Wohnen und eine Pflegewohngemeinschaft für zwölf an Demenz erkrankte Menschen. Im Erdgeschoss ist zudem eine Tagespflegeeinrichtung für 40 Personen vorgesehen.
Das Millionen-Projekt „Tauberblick“, für das neben dem Discounter Aldi vor einem Jahr der Spatenstich erfolgte, geht nach Auskunft von Generalunternehmer Jörg Aeckerle gut voran. „Bisher fertiggestellt wurde die Teilunterkellerung und das Erdgeschoss in Stahlbeton und Mauerwerk. Die Massivholzkonstruktion für das erste, zweite und dritte Obergeschoss ist ebenfalls weitgehend fertiggestellt“, erläutert Aeckerle.
Auf vier Stockwerke werden sich die Räume für Betreutes Wohnen und Pflege verteilen. Im Erdgeschoss wird die Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte Menschen untergebracht. Bodentiefe Fenster sorgen für lichtdurchflutete Räume. Eine kleine Küche ist ebenfalls mit eingeplant.
In direkter Nachbarschaft befinden sich die Räume der geplanten Tagespflege. Neben den Verwaltungsräumen ist auch eine große Gastroküche integriert, um täglich frische Mahlzeiten für die Bewohner zu kochen.
Hell und freundlich
In die oberen drei Geschosse können Senioren für den Bereich Betreutes Wohnen einziehen. Die künftigen Mieter können dann auch ambulante Pflegedienstleistungen dazu buchen. Zwischen 30 und 70 Quadratmeter groß sind die Appartements, die bis zu drei Zimmer, aber alle einen kleinen Balkon oder eine Terrasse haben. Auch hier sorgen bodentiefe Fenster für Helligkeit und ein ansprechendes Ambiente.
Die Lage direkt an der Tauber hebt Aeckerle als großes Plus des Hauses hervor. Die Sicht im rückwärtigen Bereich reicht über die Kleingartenanlage bis weit ins Umpfertal Richtung Sachsenflur. Beim Blick von der Stirnseite aus zeichnen sich die Häuser von Bad Mergentheim ab. Eine mögliche Hochwassergefahr habe man beim Bau berücksichtigt, so der Generalunternehmer. Selbst die Technik- und Sozialräume für die künftigen Mitarbeitenden seien nicht gefährdet, erklärt Aeckerle.
Noch ist die Außenhülle nicht fertig, die Fenster werden in den nächsten Wochen eingebaut. Zurzeit würden die Holzkonstruktion für das Satteldach- und Flachdach errichtet und die Abdichtung aufgebracht, beschreibt Bauleiter Andreas Hunecke.
Auch im Inneren des Gebäudes tut sich viel. Der Innenausbau startete mit Trockenbauarbeiten und den Installationsarbeiten für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro.
„Für den Bauherren ist es das erste Objekt in Holzbauweise“, sagt Aeckele, dessen Entwurf bei Advita Anklang fand. Diese Grundstruktur mit einem Erdgeschoss aus massivem Stahlbeton und einer Holzbauweise darüber würde er gerne vervielfältigen. Für seine Firma, die schon einige größere Hotelbauten realisiert hat, ist dies trotzdem eine Herausforderung und mit vier Geschossen ebenfalls ein Novum, wie er deutlich macht.
Doch viel wird am Schluss – auch aus Brandschutzgründen – vom Holz nicht mehr sichtbar sein. Auch die beiden 15 Meter hohen Aufzugsschächte müssen wie die meisten Wände komplett verkleidet werden. Nun ein Teil der Decke wird in Sichtholz gearbeitet, „dafür aber mit einer sehr hochwertigen Oberfläche“.
Angenehmes Klima
Durch die Holzbauweise sei der KfW-Effizienzstandard 40 mit dünneren Außenwänden möglich als bei einem Massivbau-Gebäude. Und auch das Raumklima sei durch eine warme Oberfläche angenehmer.
Ganz im Zeitplan ist man beim Baufortschritt nicht, macht Jörg Aeckerle deutlich. Man hinke zwei Monate hinterher. Die coronabedingten Personalengpässe und Lieferschwierigkeiten erschwerten und erschweren noch immer den kontinuierlichen Baufortschritt.
Problematisch seien insbesondere die Materialbeschaffung und Lieferzeiten, sagen die Fachmänner. Dazu trage auch der Krieg in der Ukraine bei. Wie derzeit bei vielen Bauvorhaben müssen auch Preissteigerungen, die sich alle Gewerke betreffen, verkraftet werden. Froh sind Aeckele und Hunecke, dass die Handwerker größtenteils aus der Region kommen und man sich kennt.
Durch die wirdrigen Umstände kann das beim Spatenstich vor einem Jahr ausgegebene Ziel einer Baufertigstellung im Mai 2023 nur schwer eingehalten werden. Bei Advita plant man mit einer Fertigstellung „voraussichtlich zum Sommer, also Juli 2023“. Danach sollen auch die Außenanlagen fertiggestellt werden.
Der Advita Pflegedienst zählt zu den größten Dienstleistern der Branche und betreut in ganz Deutschland rund 40 Niederlassungen. Neben Einrichtungen in Lohr und Crailsheim gehört auch in Kürze ein Haus in Bad Mergentheim zu den Standorten in der Region.
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