Lauda-Königshifen. Alle fünf Jahre suchen Parteien und Listenverbünde für die Kommunalwahlen nach Kandidaten, die sich der Gunst der Wähler stellen. Im „Wahlkampf“ gilt es, sich dann für die Wahl zu präsentieren. Die Kandidaten der Freien Bürgerliste (FBL) waren sich schnell einig, was sie nicht wollten: Sie wollten keinen Rundgang in allen Stadtteilen mit meist wenigen Interessenten, der dann in Presse und Internet als Top-Ereignis präsentiert wird.
Schließlich hat sich der jeweilige Ortschaftsrat in den zurückliegenden Jahren ausgiebig mit seinen jeweiligen Problemen befasst, und der Ortsvorsteher konnte als gewählter Vertreter anschließend diese dem Gemeinderat vortragen. Die Ortsvorsteher informierten während der vergangenen Wahlperiode die Gemeinderäte immer ausreichend über ihre Belange und fanden auch im Plenum deren Zustimmung. Für die beiden größten Stadtteile Lauda und Königshofen war der Gemeinderat bisher der Meinung, dass diese keine Ortschaftsräte benötigen, weil sie durch hinreichend viele Stadträte vertreten sind. Nach Königshofen hat die FBL seit vergangenem Jahr als Ersatz auch in Lauda eine Bürgersprechstunde initiiert, in der die Bürger den Stadträten aller Fraktionen ihre Wünsche, Anregungen und auch Beschwerden vortragen können.
Auch Gerlachsheim und Oberlauda haben bisher keinen Ortschaftsrat. Auf Antrag der FBL wird jetzt die „unechte“ Teilortswahl zugunsten einer echten Verhältniswahl abgeschafft und zugleich damit auch für diese beiden Stadtteile erstmals ein Ortschaftsrat und ein Ortsvorsteher gewählt.
Markus Hoferichter von der Winzergenossenschaft Beckstein hatte die Idee, in Gerlachsheim am Herrenberg die Themen Wein, Wandern und einen lockeren „Talk“ miteinander zu verknüpfen. Damit stieß er bei seinen FBL-Mitstreitern sofort auf Zustimmung.
Bei teils feuchter, teils trockener Witterung trafen sich 30 Teilnehmer an der Gerlachsheimer Grünbachbrücke zum 5,5 km-Rundgang. Von den Kandidaten der FBL für den Ortschafts-, Gemeinde- und Kreisrat stellten sich während des Rundgangs Stefan Appel, Martin Thüry, Tim Tolle , Markus Hoferichter, Andreas Schäffner, Eva Maria Fürst, Angelika Tolle-Rennebarth, Anita Spinner, Karl Schweitzer, Herbert Bieber, und Hubert Segeritz den Fragen und Anregungen der Bürger. Beim Rundgang fiel unter anderem auf, dass die Beregnung in Gerlachsheim dafür sorgte, dass sich die Frostschäden im Gegensatz zu Beckstein in Grenzen hielten. Hier wird auch noch viel Handlese betrieben. Man war sich einig, dass der Weinbau als Markenzeichen der Region unterstützt/gefördert werden muss.
Der neue Bahnhof in Gerlachsheim ist zwar teuer, aber ein wichtiges Puzzleteil für die Schienen-Infrastruktur im Taubertal. In Kirchheim hat der neue Bahnhof etwa deutlich mehr Fahrgäste nach sich gezogen.
Die Sanierung, Modernisierung und Finanzierung der weiterführenden Schulen, die Sanierung von Straßen und die Ausstattung der Feuerwehr bleiben für die künftigen Gemeinderäte in den nächsten Jahren die schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben.
Für die Weinverkostung hatte Markus Hoferichter drei Weine der Winzergenossenschaft Beckstein ausgesucht.Nach über drei Stunden waren sich die Teilnehmer einig, dass der Dreiklang Wein, Wandern und „Talk“ zur Kommunalpolitik auch im nächsten Jahr eine Fortsetzung verdient hätte. fbl
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