Futurelabs

Denkschmiede in Lauda offiziell eröffnet

Erster Co-Working-Space im Main-Tauber-Kreis mit Festakt in Betrieb genommen. Zehn Arbeitsplätze können genutzt werden

Von 
Peter D. Wagner
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Lauda. Mit einem feierlichen Festakt wurde am frühen Mittwochabend die „Denkschmiede“ in Lauda offiziell eröffnet. Die mit der im vergangenen Jahr gestarteten Futurelabs verbundene Initiative in der Pfarrstraße ist der erste Co-Working-Space im Main-Tauber-Kreis.

„Hier können zehn Arbeitsplätze und das Besprechungszimmer ‚Freiraum’ bequem über eine App stunden-, tage-, wochen- oder monatsweise gebucht werden. Darüber hinaus sollen junge Menschen in Austauschzirkeln und Events vernetzt werden, um gemeinsam die Megathemen Digitale Transformation und Future Skills anzugehen“, erklärte Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführender Gesellschafter der Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co KG sowie Initiator und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Futurelabs gGmbH.

Die Denkschmiede mit den Co-Working-Spaces befindet sich im ehemaligen Zollamt. Das historische Gebäude aus dem Jahr 1837 wird heute als „Werk 1“ bezeichnet. „Diese Mauern haben für unsere Familie eine ganz besondere Bedeutung, denn dieses Bauwerk war die Keimzelle für die Gründung der Firma Lauda durch meinen Großvater“, berichtete Wobser.

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Seit ihrem Start im August 2023 habe die Futurelabs-Werkstatt insgesamt rund 350 Jugendliche als aktive Besucher verzeichnen können, davon etwa zehn Prozent Stammgäste im Besitz einer Mitgliedskarte, vermeldete Wobser. An jedem der wöchentlich drei Öffnungsnachmittage seien jeweils zehn bis 15 junge Menschen in der Werkstatt tätig. Zugleich dankte der ehrenamtliche Geschäftsführer der Futurelabs gGmbH sowohl allen Förderern und Sponsoren als auch allen Mitarbeiterteam- und Beiratsmitgliedern für die Unterstützung dieses Projektes.

Junge Menschen fördern

„Unser Hauptziel ist die Förderung junger Menschen“, betonte er. Zugleich soll gezeigt werden, welche Potenziale in der Main-Tauber-Region liegen und welche Chancen sich dadurch sowohl für junge Menschen als auch für Unternehmen insbesondere in Anbetracht des immer größeren Fachkräftemangels bieten. „Es ist wichtig, dass Menschen in einem Innovationszentrum zusammenkommen sowie kreative Ideen austauschen und an ihnen arbeiten“. Dazu biete die Denkschmiede als erster Co-Working-Space im Main-Tauber-Kreis einen zentralen Ort in Lauda am Knotenpunkt der Achse zwischen Heilbronn und Würzburg.

„Man muss sich gerade heute Meinungen und Wissen auch aus anderen Unternehmen und Regionen aneignen, dann entstehen kreative Ideen und Innovationen“, ist Gunther Wobser bezüglich „Open Innovations“ überzeugt. Dabei kann er aus eigener Erfahrung sprechen, denn der Geschäftsführende Gesellschafter der Firma Lauda war selber vor einigen Jahren mit seiner Familie für längere Zeit in den USA, wo er sich vor allem im Silicon Valley zu allerlei kreativen und innovativen Ideen inspirieren ließ.

„Die rasanten und fundamentalen Entwicklungen der Digitalisierung und Internetnutzung innerhalb der vergangenen rund 20 Jahre hat unsere komplette Raumordnung zwischen städtischen Zentren, urbanen Verdichtungsräumen und ländlichen Räumen revolutioniert“, reflektierte Bürgermeister Dr. Lukas Braun. Die Corona-Pandemie habe dann als Katalysator das Thema „Home-Office“ schlagartig in die Breite der Dienstleistungsberufe gebracht, so dass Arbeiten dauerhaft dezentraler geworden sei.

„Daraus entstehen neue Bedürfnisse, denn im häuslichen Arbeitsbereich fehlt die kreative Vernetzung eines klassischen Arbeitsplatzes oder städtischen Gründerzentrums. In diese Lücke können Co-Working-Spaces in ländlichen Unter- und Mittelzentren stoßen wie exemplarisch die neue Denkschmiede hier in der Stadt Lauda-Königshofen“, unterstrich Braun. „Es ist für unsere Stadt und für den gesamten mittleren Main-Tauber-Kreis Gold wert, dass Sie dieses Angebot starten und wir alle daraus Erfahrungen beispielsweise auch für die weitere Stadtentwicklung sammeln können“, konstatierte der Bürgermeister verbunden mit einem Dank an Gunther Wobser.

MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart hob die jüngst durch das Land erfolgte Förderung des Digital Hubs Heilbronn-Franken 2.0 in Höhe von insgesamt 950 000 Euro hervor. Dem Konsortium dieses Digital Hubs gehören die Futurelabs gGmbH, die mit maximal 225 000 Euro bis Ende 2025 gefördert wird, sowie die hfcon GmbH & Co. KG in Künzelsau und die Hochschule Heilbronn an. „Unsere finanzielle Unterstützung des Digital Hubs Heilbronn-Franken 2.0 verdeutlicht das klare Engagement des Wirtschaftsministeriums für Innovation und Digitalisierung sowohl in regionalen Wirtschaftszentren als auch im ländlichen Raum“, verdeutlichte der Landtagsvizepräsident.

„Mit Fortführung der Förderung setzen wir ein klares Signal für die Stärkung der digitalen Innovationskraft in der Region. Besonders freut mich der Fokus auf maßgeschneiderte Angebote, durch die sowohl Wirtschaft, Unternehmen, Mittelstand und Startups als auch junge Menschen und Nachwuchskräfte wertvolle Erfahrungen gewinnen sowie davon profitieren können“.

Die Eröffnung der Denkschmiede mit den ersten Co-Working-Spaces im Landkreis bezeichnete Reinhart als konsequenten nächsten Meilenstein der noch jungen Futurelabs und deren Ziele. „Bei Innovation und Transformation geht es um die großen Herausforderungen Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografischer Wandel sowie Standortattraktivität, Bildung und Fachkräftegewinnung.“.

MdB Nina Warken verwies ebenfalls auf die hohe Bedeutung und Chancen der Denkschmiede, Co-Woking-Spaces und Futurelabs sowohl für junge Menschen als auch Unternehmen und Startups sowie zur Gewinnung von Nachwuchsfachkräften. Nach dem Motto „High Tech – High Living“ nutze Gunther Wobser seine in den USA gewonnenen Erkenntnisse nicht nur für sein mittelständisches Weltmarktführer-Unternehmen, sondern zudem für junge Menschen und die gesamte Region. „Tolle förderwürdige Projekte“, meinte Warken..

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