Wood-Rock-Weinprobe

Beste Stimmung bei edlen Tropfen

Zum letzten Mal führt Heinz A. Theobald durch den Abend

Von 
Peter D. Wagner
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Bildhauer, Holzkünstler, Rock-Musikfreund und DJ Heinz A. Theobald (rechts) bei seiner zehnten und zugleich letzten „Wood-Rock-Weinprobe“. © Peter D. Wagner

Lauda. Gemischte Gefühle gab es bei der Wood-Rock-Weinprobe im Rathaussaal der Stadt Lauda-Königshofen. Zum einen herrschte erneut beste Stimmung und Unterhaltung bei den erlesenen Weinen sowie ausgewählten Rockmusik-Klassikern. Frohsinn gab es zudem, weil nach Corona bedingter vierjähriger Pause dieses sehr beliebte und inzwischen traditionell etablierte Veranstaltungsformat wieder durchgeführt sowie sein zehntes Jubiläum feierte.

Eine gewisse Portion Wehmut war jedoch im Spiel, weil es neben seiner ebenfalls zehnten Auflage dieser ungewöhnlichen Weinprobe zugleich auch die letzte des Bildhauers, Holzkünstlers, Marketingexperten, Musikfreunds und DJs war. Der in Lauda ansässige Heinz A. Theobald hatte diese Veranstaltungsreihe initiiert und kreiert sowie von Beginn an begleitet, gestaltet und moderiert.

Einer der wenigen Verbliebenen

Theobald ist einer der noch ganz wenig verbliebenen Holzfassboden-Schnitzer in Deutschland. Damit hält er eine Handwerkstradition aufrecht, die früher vor allem auch im Taubertal und in Mainfranken weit verbreitet war. Seit einiger Zeit wird er von Malgorzata „Gosia“ Drozd-Werel aus Heilbronn sowie von seinem Assistenten und designierten Nachfolger Sascha Bartmann aus Lauda unterstützt, der ebenfalls seine Künste vorführte. „Ich möchte mein Wissen weitergeben und es wäre schön, wenn dieses Kunsthandwerk fortgesetzt würde“, hofft Theobald mit Blick in die Zukunft der Fassbodenschnitzerei.

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Unterhaltsam moderiert wurde die Wood-Rock-Weinprobe sowohl abermals von ihm als auch diesmal von der Taubertaler Weinprinzessin Michaela Fries aus Tauberrettersheim, die jeweils die ausgewählten Weinspezialitäten vorstellte.

„Rotwein schmeckt besser zu Jimmy Hendrix oder Rolling Stones, der Geschmack von Weißwein hingegen bei Musik wie etwa von Kylie Minogue oder Tina Turner“, berichtete Theobald beispielsweise. Exemplarisch habe die australische Hard-Rock-Band „ACDC“ dort Weine wie etwa einen „Hells Bells Sauvignon“ oder einen „Back in Black Shiraz“ auf den Markt gebracht.

„Wir machten bei diesen Weinproben geradezu alles anders als man es bisher gewohnt war. Unter anderem standen die Gäste an Stehtischen, bekamen zu jedem Wein korrespondierende Schmankerl sowie noch dazu harmonierend passende Musik serviert und durften sich im Raum bewegen als auch zur späteren Stunde sogar tanzen. Dazu hatten wir illustre Gäste, die das Programm mit Moderationen, Vorführungen und Einlagen erweiterten“, erzählte der Initiator, Holzkünstler und DJ wesentliche Erfolgsfaktoren der Wood-Rock-Weinproben.

Abwechselnd sorgte der „Wood-Rocker“ wieder mit fetzigen Rock- und Popklassikern vorwiegend aus den 60er, 70er und 80er Jahren für musikalische Stimmung und gab zwischendurch allerlei interessante Infos, Geschichten und Episoden über die ausgesuchten Musikstücke sowie deren Interpreten zum Besten.

Faszinierende Gitarre

„Die Gitarre fasziniert mich schon seit meiner Jugend und ich verehre die Menschen, früher überwiegend Männer und heute verstärkt Frauen, die diesem Instrument herrliche rockige Harmoniereihen entlocken. Deshalb habe ich meine letzte Wood-Rock-Weinprobe diesen Ikonen an der Gitarre gewidmet“, erklärte er das aktuelle musikalische Motto.

Wein- oder Secco-Spezialitäten kredenzten das Bioweingut Baumann aus Gerlachsheim, das Weingut Johann August Sack aus Lauda, das Weingut Benz und der Winzerhof Strebel aus Beckstein sowie die Becksteiner Winzer. Dazu wurden korrespondierend kleine Speisen und Snacks sowie Partygebäck serviert.

Gegen Ende wurde Theobald sichtlich gerührt von dem aktuellen Wood-Rock-Weinproben-Team – stellvertretend von Marktmeister Jan Raddatz und von Christina Ort, Mitorganisatoren der Stadt Lauda-Königshofen – im Beisein von Bürgermeister Dr. Lukas Braun und der Taubertaler Weinprinzessin Michaela Fries mit entsprechendem Dank sowie einem Präsent verabschiedet.

„Einer Stadt mit der Vielfalt an Winzerbetrieben, Rebsorten und weinbaulicher Tradition wie Lauda-Königshofen steht es auch in Zukunft gut zu Gesicht, mit einer zentralen Weinprobe in den Sommer zu starten“, betonte Lukas Braun in einem Resümee. „Das besondere Veranstaltungsformat der Woodrock-Weinprobe ist aber eng mit der Persönlichkeit, dem besonderen Witz und den Interessen von Heinz A. Theobald verbunden gewesen“. Die Veranstaltung nahtlos mit neuem Gesicht weiterzuführen, werde deshalb in der herkömmlichen Weise kaum funktionieren.

„Die Stadtverwaltung von Lauda-Königshofen wird sich gemeinsam mit den örtlichen Weinbaubetrieben ein neues Format überlegen. Dabei setze ich besonders auf frische Ideen der jungen Winzergeneration in Lauda-Königshofen“, kündigte der Bürgermeister an. „Herrn Theobald gilt ein besonderer Dank, nicht nur für seine gelungene Jubiläums- und Abschlussveranstaltung, sondern auch für seinen leidenschaftlichen und unermüdlichen Einsatz über viele Jahre hinweg“, unterstrich Braun.

Beim Weinfest vertreten

Darüber hinaus hat sich der Bildhauer und Holzschnitzkünstler sowie Hard-Rock-Fan noch nicht gänzlich verabschiedet, sondern wird sich auch auf dem Weinfest in Laudas Altstadt wieder an einem Stand bei mit seinem Team präsentieren. Dort können sich Interessenten von Freitag, 16., bis Sonntag, 18. Juni, ebenfalls über seine Handwerkskunst informieren oder auch erleben, wie ein weiteres Werk entsteht.

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