Landesweite Aktion - Fünf Klein- und Obstbrenner beteiligen sich an „Baden brennt“ am 18. und 19. September

Bei Aktion „Baden brennt” Becksteiner Obstbrennern über die Schulter schauen

Edle Tropfen und Destillate gibt es am 18. und 19. September zu verkosten. Dann beteiligen sich fünf Betriebe aus Beckstein an der landesweiten Aktion „Baden brennt“.

Von 
Diana Seufert
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Die im württembergischen Kleinbrennerverband erfolgreichen Brenner aus Beckstein (von rechts) Mario und Kertin Schwarzburg, Dieter Braun und Horst Strobel, beteiligen sich am badenweiten Tag der offenen Brennertür. Mit auf dem Bild Florian und Adelheid Bamberger (links) aus Grünsfeld. © Seufert

Beckstein. Früchte von heimischen Streuobstwiesen wandern bei Mario Schwarzburg in den Brennkessel. Langsam fließt die glasklare Flüssigkeit in den Edelstahleimer, der sich zusehens füllt.

Schwarzburg ist einer von fünf Erzeugern, die sich in Beckstein an der Veranstaltung „Baden brennt“, die im Gebiet des Verbands Badischer Klein- und Obstbrenner zwischen Bodensee und Taubertal stattfindet, beteiligen. Am Samstag, 18. September, und Sonntag, 19. September, laden die Brenner aus Beckstein ein, einen Blick in die kleinen Familienbetriebe und damit hinter die Kulissen der Destillaterzeugung zu werfen. Für die Aktion hat sich Schwarzburg etwas Besonderes vorgenommen: Ein Johannisbeergeist soll destilliert werden.

Insgesamt werden sich fünf Brenner aus dem Ort präsentieren. Neben Schwarzburg beteiligen sich auch Horst Strebel von der Tauberfränkischen Hausbrauerei, Dieter Braun, Dieter Bundschuh und die Familienbrennerei Hahn an den Aktionstagen. Wer will, kann den Kleinbrennern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und so manchen Tropfen gleich vor Ort kosten. Neben Destillaten und Likören werden auch Gin und sogar Becksteiner Whisky vorgestellt.

Geöffnet hat im Rahmen der Aktionstag auch die Winzergenossenschaft Becksteiner Winzer, die im Hof und der Vinothek dazu einlädt, edle Tropfen aus dem Keller der WG zu verkosten.

„Wir wollen die Qualität aus der Region zeigen“, sagt Horst Strebel von der Tauberfränkischen Hausbrauerei, der nicht nur Destillate vorstellt, sondern auch das, was der Weinberg rund um Beckstein hergibt. Durch die Corona-Pandemie sei „vielen Bürgern erst die Schönheit unserer Region wieder ins Bewusstsein gekommen“. Und der Landstrich hat nach Meinung der Kleinbrenner viele Köstlichkeiten zu bieten.

Mit der Teilnahme an der Aktion wolle man auch „Beckstein brennt“ wieder ins Gedächtnis rufen, so Dieter Braun. Auch wenn dies nur die „Light“-Version der eigenen Veranstaltung sei. Denn aufgrund der strengen Corona-Auflagen musste dieser Tag der offenen Tür bei den Kleinbrennern im Ort bereits im vergangenen Jahr ausfallen. Nun will man Ende Oktober einen neuen Anlauf starten. „Baden brennt“ soll dafür der Probelauf werden. Aber man wolle die Verbraucher aminieren, sich direkt bei den Produzenten umzusehen. Braun hat zudem Produkte aus dem Erzgebirge dabei. Bei Lautergold ist er seit mehr als zehn Jahren aktiv. „Bei der Prämierung des Genussmagazins Selection schnitten wir erneut als beste Brennerei Sachsens ab und bestätigten dadurch unseren Erfolg aus dem Jahr 2017“, freut sich Braun.

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Die Klein- und Obstbrenner beteiligen sich an der Aktion zum 75-jährigen Bestehen des Landesverbands mit Sitz in Appenweier (Ortenaukreis). Rund 7000 Mitglieder vertritt der Verband und unterstützt die Kleinbrenner bei ihrer Arbeit, darunter auch ein Teil des bürokratischen Aufwands. Denn jedes Destillat muss beim Zoll angemeldet werden. Etwa 25 Prozent der badischen Obsternte wandert vor allem bei den kleinen Erzeugern in den Brennkesseln, die so die Früchte aus heimischen Streuobstwiesen veredeln, wie sie unterstreichen.

Um den Besuchern ein umfangreiches Bild der Arbeit aufzuzeigen, wird ein spannender Querschnitt aus der Kunst der Destillation präsentiert. „Ein qualitativ hochwertiges Produkt zu schaffen, beginnt schon mit der Auswahl der Früchte“, wissen die Erzeuger. Während Horst Strebel den klassischen Obstler vorbereitet, will Dieter Braun Renecloden, eine eher seltene Frucht, destillieren. „Uns ist die Vielfalt wichtig“, fügt Mario Schwarzburg an.

Die Kleinbrenner aus der Region sind seit Jahren erfolgreich mit ihren Produkten. Bei Landesprämierungen des Verbands der Klein- und Obstbrenner beteiligen sie sich regelmäßig und werden für ihre Arbeit immer wieder mit Medaillen ausgezeichnet. Da die Produzenten sich auch in Nordwürttemberg engagieren dürfen, gab es bei der jüngsten Landesprämierung ebenfalls Edelmetall für die Destillate und Liköre. Mario Schwarzburg und Dieter Braun nehmen in dem Bereich eine führenden Rolle ein.

Mario Schwarzburg freute sich über den Gesamtsieg bei den Likören. In der Kategorie „Brände und Geiste(ungezuckert)“ kam Mario Schwarzburg auf Platz zwei. Insgesamt holte er 13 Mal Gold,elf Mal Silber und sechs Mal Bronze.

Dieter Braun belegte den zweiten Platz in der Kategorie„Spirituosen“ und „Liköre“. Seine Produkte wurden acht Mal mit Gold, 21 Mal mit Silber und zehn Mal mit Bronze ausgezeichnet.

Erfolgreich war auch Horst Strebel. Der Becksteiner erreichte zwei Mal Gold, vier Mal Silber und zwei Mal Bronze. Florian Bamberger aus Grünsfeld wurde ein Mal mit Gold, zwei Mal mit Silber und drei Mal mit Bronze gewürdigt.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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