Beckstein. Die Auszeichnungen machen alle stolz: „Wir zählen zu den besten Weinproduzenten Deutschlands.“ Michael Braun, Geschäftsführer der Becksteiner Winzer, blättert im Weinguide Falstaff und im Weinführer Gault Millau. In beiden Büchern wird die Genossenschaft mit einem Eintrag aufgeführt.
550 Weingüter aus der ganzen Republik finden sich in dem renommierten Weinführer Falstaff. Allein aus Baden sind 69 Produzenten aufgelistet. „Und wir sind mitten drin“, freut sich Kellermeister Florian Göller. Denn hauptsächlich würden in dem Buch Weingüter mit ihren herausragenden Produkten vorgestellt. Genossenschaften fänden sich eher selten, ergänzt Braun. Neben den Becksteinern wird auch Konrad Schlör aus Reicholzheim mit einem Eintrag gewürdigt.
Die erfolgreichen Weine
Bei der „Berliner Wine Trophy“ wurden folgende Weine der Becksteiner Winzer mit einer Goldmedaille ausgezeichnet: Kilian Gerlachsheim, Weißer Burgunder Kabinett trocken, Winzer Kerner Spätlese lieblich, Alte Reben Silvaner Spätlese trocken, Selektion Gerlachsheimer Chardonnay Spätlese tro Barrique, Reserve Gerlachsheim Chardonnay Spätlese trocken Barrique, Alte Reben Gerlachsheim, Spätburgunder QbA trocken Barrique, Reserve Gerlachsheim, Schwarzriesling QbA trocken, Barrique und Reserve Muschelkalk, Schwarzriesling, QbA trocken Barrique.
Eine Medaille in Silber ging an Selektion Kilian, Schwarzriesling QbA trocken Barrique
„In den Wein Guide werden nur die besten aufgenommen“, freut sich auch Michael Spies von der Becksteiner Weinwelt über den Erfolg. Dass man im Ranking von eins bis vier Sternen mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde, stößt ebenfalls auf große Begeisterung. Denn die Verantwortlichen wissen: „Die meisten Genossenschaften haben nur einen Stern.“ Umso erfreulicher sei, dass man so hoch eingestuft werde. Zudem hätten die Weingüter meist einen höheren Stellenwert bei der Auswahl als die Genossenschaften.
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„Fein herausgearbeitet“
In einer kurzen prägnanten Beschreibung, die bei den Becksteinern für Begeisterung sorgt, gehen die Falstaff-Macher auf die WG ein. „Eigenarten und Nuancen werden fein herausgearbeitet“, ist eine Titulierung, die dem Kellermeister ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Insgesamt wird auf zwölf Weine verwiesen, von denen die meisten mehr als 90 Punkte erreichen und damit zu „den besten ihres Jahrgangs“ gehören. Auch die übrigen wurden mit 89 Punkten bewertet. Bereits im Sommer wurden drei Chardonnays vom Gerlachsheimer Herrenberg vom Fachmagazin Falstaff mit sehr hohen Punktzahlen bewertet.
Die Genossenschaft und ihre Erzeugnisse finden sich auch im Gault Millau-Weinführer. Gab es bisher einen dicken Band für die Betriebe in ganz Deutschland, wurden nun einzelne Regionen in Büchern zusammengefasst. Im Band über Baden und Württemberg haben auch die Becksteiner ihren Platz gefunden.
Die Auszeichnung, in beiden großen Weinführern vertreten zu sein, ist für die Becksteiner Winzer eine Bestätigung ihrer Arbeit. „Unser Fokus liegt auf der Qualität und der Herstellung hochwertiger Weine. Wir haben Spaß an der Entwicklung und machen das mit großer Leidenschaft“, so der Geschäftsführer. Er verweist darauf, dass man vor fünf Jahren kein Bewertung über 90 Punkte hatte. Doch auf den Lorbeeren wolle man sich nicht ausruhen, sondern „noch eine Schippe drauflegen“, sind sich Braun und Kellermeister Döller einig. So schaue man immer, wo man die Qualität noch steigern könne. „Wir leben nicht von den Weinen, die hier hervorragend eingestuft wurden, sondern von den Weinen, die danach kommen“, so Braun.
Neutrale Vergleichsmöglichkeit
Beide Weinführer seien vor allem für die Konsumenten hilfreich und eine neutrale Vergleichsmöglichkeit, findet Michael Spies. In Kennerkreisen seien die Bücher als Messlatte zu betrachten.
Ins Schwärmen geraten die Drei aber bei einem neuen Buch. Der edle schwarze Einband verspricht einen Blick auf die „Besten Weine Deutschlands“, herausgegeben vom Gault Millau. Unter den 150 vorgestellten und damit als herausragend empfundenen Weine der Weingütern und Genossenschaften sind nur ganz wenige aus Baden. „Und wir sind mittendrin“, strahlt Geschäftsführer Braun. Der 2019er Chardonnay Selektion vom Gerlachsheimer Herrenberg hat die Tester überzeugt. „Es ist einfach toll, hier ausselektioniert worden zu sein und damit einen grandiosen Eindruck hinterlassen zu haben“, streicht Braun nochmal über den Einband.
Die Ehre, in der Neuerscheinung erwähnt worden zu sein, ist den Becksteinern bewusst. „Das Buch ist erstmals auf den Markt gekommen“, betont Braun. Welcher Wein von den Kritikern ausgewählt wurde, hat auch er erst beim Durchblättern des Bandes erfahren. Der Chardonnay ist in seinen Augen ein Wein, der die Menschen anspricht mit Fruchtigkeit, Lebendigkeit und Mineralität. Die feine Holz- und Vanillenoten kämen durch die Ruhe und lange Reifezeit im Holzfass, in dem der Wein sich entwickeln könne, ergänzt Florian Döller. Der Kellermeister begleitet quasi die Entwicklung des Weins. Seit zehn Jahren gibt es diese Selektion.
„Ein Chardonnay im Holzfass ist eine Spezialität aus Deutschland“, sagen die drei. Maßgebliche Faktoren sind die Lage am Herrenberg und der Winzer, der das Gespür für Sonne, Wind, Wasser und Boden hat. „Aus dieser Kombination erntet man die exzellenten Trauben, die für die Selektion genutzt werden.“
Die Genossenschaft war auch bei der Berliner Wine Trophy wieder sehr erfolgreich. Insgesamt wurden die neun eingereichten Rebensäfte aus Beckstein von der Jury achtmal mit einer Goldmedaille und einmal mit Silber ausgezeichnet.
Der Anspruch der Becksteiner Winzer ist hoch. „Unser Ziel ist es, mit Kontinuität qualitativ hochwerte Weine zu kreieren. Und das stellen wir seit Jahren erfolgreich unter Beweis.“
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