Tauberbischofsheim/Grünsfeld. Auch rund zehn Monate nach der Amokfahrt eines Mannes am Silvestertag 2024 von Grünsfeld nach Tauberbischofsheim ist das Geschehen vielen Menschen in der Region – und weit darüber hinaus – noch in lebhafter Erinnerung. Über einen langen Zeitraum hielt der Täter Einsatzkräfte und Bevölkerung in Atem, ehe er schließlich in der Kreisstadt gestoppt und bei einem Schusswechsel getötet wurde. Die Staatsanwaltschaft Mosbach führt ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Polizeibeamte.
Rückblick: Ein 38 Jahre alter Deutscher, ehemaliger Mitarbeiter einer Grünsfelder Baufirma, hatte am 31. Dezember 2024 gegen 13.30 Uhr auf dem Gelände seines früheren Arbeitgebers einen Radbagger in seine Gewalt gebracht und damit zunächst zahlreiche Fahrzeuge des Betriebs beschädigt, bevor er das Firmengelände verließ.
Als die bereits eingetroffenen Polizeibeamten in zwei Dienstfahrzeugen die Verfolgung aufnahmen, wendete der Täter den Bagger in Grünsfeld, fuhr auf die Streifenwagen zu und zerstörte diese mit der Baggerschaufel. Anschließend setzte er seine Fahrt mit dem tonnenschweren Baufahrzeug über die Bundesstraße 290/27 in das wenige Kilometer entfernte Tauberbischofsheim fort.
Sein Ziel war das Gelände eines Autohauses in der Alten Wertheimer Straße, wo er weitere erhebliche Schäden an Gebäuden anrichtete. Dort endete die Fahrt gegen 14.20 Uhr, als der Mann von Schüssen der Polizei tödlich getroffen wurde, nachdem er erneut mit dem Bagger auf die anwesenden Beamten zugesteuert war.
Die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch der eingesetzten Polizeibeamten ergaben, dass der 38-Jährige im Verlauf des Einsatzes zwei tödliche Schussverletzungen erlitten hatte.
„Wir haben unmittelbar nach dem Vorfall ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Polizeibeamte wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt mit Todesfolge eingeleitet“, bestätigt Erster Staatsanwalt Thorsten Zetsche, Pressesprecher der Mosbacher Behörde, den Fränkischen Nachrichten auf Anfrage. Ziel der Ermittlungen sei es, „ob die tödlichen Schüsse gerechtfertigt waren oder nicht“. Es handele sich um das übliche Vorgehen in solchen Fällen. „Die Ermittlungen werden voraussichtlich im laufenden Jahr abgeschlossen“, so Thorsten Zetsche weiter. Zum Ergebnis werde die Staatsanwaltschaft zu gegebener Zeit Stellung beziehen.
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