Külsheim. Die neue Straßenmeisterei auf dem ehemaligen Areal der Prinz-Eugen-Kaserne in Külsheim ist nahezu fertiggestellt. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 13,2 Millionen Euro. Aktuell laufen die Umzugsarbeiten vom Standort Bestenheid dorthin auf Hochtouren.
Am Dienstagvormittag bekamen Pressevertreter zusammen mit Landrat Christoph Schauder und Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann einen Einblick in den aufwendigen Umzug.
Tag der offenen Tür am 28. April
Schauder betonte, die offizielle Einweihung werde man am Sonntag, 28. April, mit einem Tag der offenen Tür und einem Fest zusammen mit der Bevölkerung feiern.
„Der Umzug nach Külsheim ist in vollem Gange.“ Ein solcher sei eine spannende Sache und gelinge nicht von heute auf morgen. Schauder erinnert an die zeitkritische Umsetzung des Neubaus, dessen Spatenstich im April 2022 stattfand. Das Ziel, spätestens im Herbst 2023 fertig zu werden, habe man erreicht. Die Großbaustelle sei „geschmeidig über die Bühne gegangen“, so konnte man im Sommer dieses Jahres den Umzug absehen.
Er lobte Martin Winkler, erster Kreishauptstraßenmeister und Leiter der Straßenmeisterei, sowie dessen Team. Zuerst hätten diese die Dinge umgezogen, die für den Winterdienst nicht notwendig waren.
Damit wurde laut Winkler Anfang November begonnen. Er berichtete, zuerst habe man unter anderem das Freilager mit Pflastersteinen, Rohren, Randsteinen, Schutzplanken und so weiter von Bestenheid nach Külsheim gebracht und dort wieder eingeräumt. Weiter ging es mit den Maschinen für die Grünpflege und handgeführte Maschinen. Gefolgt von den Verkehrszeichen.
Im nächsten Schritt wird – voraussichtlich ab kommendem Donnerstag – der Umzug der Büros erfolgen. Aktuell wird zudem das Material der Werkstatt verpackt, also Maschinen und Werkzeuge, um diese möglichst zügig zum neuen Standort zu bringen. Der Umzug erfolge im laufenden Betrieb, weshalb Gerätschaften und Material auch währenddessen zur Verfügung stehen müssen.
Winterdienst ab Külsheim
Der Winterdienst läuft bereits ab Külsheim. Der bisherige Standort Wertheim kann diesen Winter noch als Salzlager genutzt werden. Es ist mit rund 400 Tonnen noch halb gefüllt. Das Lager in Külsheim sind bereits mit 1500 Tonnen Streusalz vollgefüllt. Die Straßenmeisterei sind für rund 217 Kilometer Landes- und Kreisstraßen im nördlichen Main-Tauber-Kreis zuständig.
Schauder betonte, der neue Ort der Straßenmeisterei sei ein Gewinn für beide Standorte. In Külsheim könne man die Nachnutzung des Kasernengeländes voranbringen, Wertheim gewinne eine große Fläche, die man Gewerbe für Erweiterungsflächen bereitstellen kann, was auch für Arbeitsplätze Vorteile bedeutet.
Laut Landratsamt hat das Land Baden-Württemberg das ehemalige Gelände der Straßenmeisterei in Bestenheid an den Kurz-Ersa-Konzern verkauft. Schauder dankte allem am Bau und Umzug beteiligten.
Schreglmann erklärte, er könne sich vorstellen, wie groß der Aufwand für den Umzug sei. Vor einigen Jahren sei der städtische Bauhof ebenso im laufenden Betrieb umgezogen. Dies sei noch deutlich kleiner gewesen als der Umzug der Straßenmeisterei. Er sah auch eine Synergie zwischen dem neuen Gelände der Meisterei (circa 21 000 Quadratmeter) und dem danebenliegenden Külsheimer Bauhof. „Viel Erfolg weiterhin“, gab er den Verantwortlichen mit.
Im großen Salzlager führte Winkler die Gruppe durch die Räume und Hallen des neuen Domizils und berichtete einige Details. So habe man mehrere hunderte Verkehrszeichen innerhalb von nur zwei Tagen umgezogen. Dazu habe man die Regale zuerst leergeräumt und abgebaut, in Külsheim dann wieder errichtet und bestückt. Dies müsse schnell gehen, denn im Notfall – zum Beispiel einer Vollsperrung einer Straße – müsse man die notwendigen Schilder Tag- und Nacht schnell griffbereit haben. Vorteil des Regals in der großen Fahrzeughalle sei, dass man direkt mit dem Anhänger heranfahren und auf diesen Laden könne.
Winkler und sein Team erklärten weiter, wie wichtig die große Halle sei. Sie biete die Möglichkeit, die Fahrzeuge unterzustellen, nach dem Winterdienst zu trocken und Anbauteile sowie Wartungen durchzuführen.
Befahrungen und Trockenübungen
Schauder hatte weiter berichtet, dass durch den Standortwechsel auch eine neue Erstellung der Winterdienstpläne nötig wurde. Dabei handelt es sich um einen aufwendigen Prozess, in dem auch das übergeordnete Kreis-Straßenbauamt einbezogen wurde. Laut Schauder gab es auch Befahrungen und Trockenübungen.
Winkler erklärte, bei der Streckenfestlegung spielten vielfältige Faktoren eine Rolle. Dazu gehören die unterschiedlichen Prioritäten der Streckenabschnitte, besonders der Verkehrsmenge, Gefährlichkeit (wie Steigungen und Gefällestrecken, Brücken, Waldabschnitte) und ÖPNV-Nutzung der Straßen. Weiterhin müssen die Umlaufzeiten der Fahrzeuge bedacht werden, so dass alle Straßen innerhalb von drei Stunden bedient werden könnten. Sogar die Fahrtrichtung spiele eine Rolle, da Gefällestrecke möglichst von unten nach oben befahren werden. Auch ökonomische und ökologische Kriterien spielten mit, um möglichst wenig Leerkilometer zu haben. Zudem sei die nötige Salzmenge und Nachlademöglichkeiten für Salz und Sole zu beachten.
Neues Schild angebracht
Im Rahmen des Termins wurde – unterstützt vom Landrat – auch das neue Schild der Straßenmeisterei am Einfahrtstor angebracht. Dabei waren die Verantwortlichen überzeugt, dass das neue große, moderne Bauwerk eine gute Arbeit für die nächsten Jahrzehnte ermöglichen werde. bdg
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