Boxtal. Ein besonderes Projekt im Wald soll die enge Verbindung der vier Freudenberger Ortsteile Boxtal, Wessental, Rauenberg und Ebenheid nicht nur verdeutlichen, sondern künftig erwanderbar und erfahrbar machen. Gefördert wird es vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Durch die Maßnahme sollen auch der Wald und seine Bedeutung thematisiert werden.
Die Idee entstand 2020/21 im Rahmen des Programms „Integration durch bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ zur Umsetzung der Engagement-Strategie und Stärkung des Ehrenamts. Damals wurde mit Unterstützung der Führungsakademie Baden-Württemberg das Konzept zur Waldverbindung entwickelt. Sie sieht auch Ideen für den (theoretischen) geografischen Mittelpunkt Freudenbergs vor, der im Bereich des Windrads II bei Rauenberg liegt.
In der Sitzung des Boxtaler Ortschaftsrats notiert
Nicht öffentlich hat der Ortschaftsrat Boxtal sich mit dem Friedhof beschäftigt. Für Baumurnenbestattungen werden drei Bäume als Gruppe im alten Friedhofsteil direkt an der Aussegnungshalle gepflanzt. Dabei sind die künftige Bewässerung sowie der Einbau der Urnenhülsen zu beachtet, damit spätere Bohrungen die Baumwurzeln nicht gefährden. Noch offen ist, wie die Namen und Lebensdaten der Besttaten auf diesen Gräbern angebracht werden sollen. Als Ersatz für den vor einigen Jahren gefällten soll im neuen Friedhof ein neuer Baum gepflanzt werden.
Einstimmig beschloss das Gremium die Haushaltsmittelanforderungen für 2024. Mit Verweis auf die enge Finanzsituation der Stadt betonte Ortsvorsteher Rolf Döhner, man müsse realistisch sein. Für 2024 beantragte man vorranging Mittel für die Nahversorgung (Zuschuss Dorfladenbau). Die weiteren Punkte könnten in der genannten Reihenfolge in den Folgejahren angegangen werden: energetische Sanierung des Gemeindezentrums, Flächenankauf und Erschließung Neubaugebiet, zukunftsfähige Verbesserungen des Friedhofs und Umsetzung von aktuell gewünschten Bestattungsformen sowie neue Spielgeräte zur attraktiven Gestaltung des öffentlichen Spielplatzes. Außerdem nahm man die Sanierung der drei Wildbachbrücken im Bereich „Rose“, Sportplatzweg und am Ende Kindergartenstraße in die liste auf.
Döhner dankte allen Vereinen und Organisationen für die Unterstützung der Gedenkfeier am Volkstrauertag, sowie besonders den Jugendlichen für die Haussammlung zugunsten des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Zur Maßnahme am Seeweg sagte der Ortsvorsteher, die Erdarbeiten dienen der Schaffung einer Ausgleichsmaßnahme für den schon lange bestehenden Windpark Freudenberg. Sie sei schon seit fast zehn Jahren bekannt. Klaus Böxler sagte, Bürger sollten künftig vor Baubeginn über solche Projekte informiert werden. Einig waren sich die Räte, dass es nicht reiche, dass die Maßnahme beim Bau der Anlagen bekannt gegeben wurde. bdg
In der Sitzung des Boxtaler Ortschaftsrats am Mittwoch im Gemeindezentrum informierten Projektkoordinatorin Elisabeth Huba-Mang sowie Caroline Becker vom Tourismus- und Kulturbüro Freudenberg über die Umsetzungsschritte für die Umsetzung der Idee „Waldverbindung“. Huba-Mang erklärte, auf Anregung von Bürgermeister Roger Henning wurde ein Förderantrag beim Geo-Naturpark gestellt. Das Projekt decke die zentralen Zielbereiche Natur, Kultur und Geologie, nachhaltige Regionalentwicklung, Umweltbildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung, Tourismus und Naherholung ab. Der Geo-Naturpark habe sofort eine Unterstützung zugesagt.
Ende Juni 2022 gab es Gespräche zwischen Stadt sowie Leitung und Projektmanagement des Geo-Naturparks. Nun sollen ab 2024 fünf Jahre lang Maßnahmen im Rahmen des Projekts „Waldverbindung“ gefördert und jährlich gemäß alphabetischer Reihenfolge eine Ortschaft sowie die Kernstadt berücksichtigt werden.
Mögliche Themen für die Ausgestaltung des Projekts lauten unter anderem Streuobst, Wasser, Wald der Zukunft, Klimawandel und Wirtschaftswald. Zu beachten sind dabei etwa die Folgepflege von Pflanzen oder die Müllentsorgung entlang des Wegs. Während ein Waldspielplatz wegen der Folgekosten und Verantwortung nicht ins Auge gefasst wurde, wären Hinweise auf Natur-Attraktionen entlang der Wege möglich. Auch eine „Beschilderung“ mittels App wäre möglich. Jede Ortschaft kann selbst entscheiden, wie sie den Weg zum zentralen Platz gestaltet.
Der Standort für die neue Wanderschutzhütte wurde bei einem Treffen von Bauamt, Revierförster Lars Kaller und Vertreter des Geoparks im Boxtaler Bereich „Fichtenfeld“ in direkter Nähe zur geografischen Mitte festgelegt. Die Stelle ist bereits geschottert und soll nach der Frostphase zementiert, die Hütte im April und Mai durch eine Fachfirma aufgestellt werden. Laut Planern werden in den fünf Jahren Projektlaufzeit von den einzelnen Ortsteilen Tafeln entwickelt, die auf bereits existierende und ausgeschilderte Wege aus den Ortsteilen zum „Fichtenfeld“ hinweisen. Die Anträge dafür sind wegen der Haushaltsplanung des Geoparks jährlich neu zu stellen. Die Tafeln werden 1,1 mal 0,8 Meter groß sein und Texte sowie Fotos enthalten. Ein vergleichbares Schild steht unter anderem am Freudenberger Seepark.
Die erste Projektmeldung für drei Wegtafeln im Bereich Boxtal zum Thema „Streuobst/Streuobstwiesen“ ist bereits genehmigt. Die Wegverbindung soll mit Kaller entwickelt werden. Die Texte für die Schilder stellt der Ortschaftsrat mit Huba-Mang zusammen. Die neue Schutzhütte und der erste Weg dorthin sollen im Rahmen der „Taubertäler Wandertage“ am 12. Oktober 2024 eingeweiht werden.
Auf Frage von Ortsvorsteher Rolf Döhner erklärte Becker, es müsse nicht der kürzeste Weg ausgeschildert werden. Bei Wegführung und Schwerpunktsetzung sei der Ortschaftsrat frei. So können bei der Wegführung auch Kulturdenkmale berücksichtigt werden. Als mögliche Themen wurde von den Räten unter anderem Streuobst, der alte Kirchweg nach Freudenberg und die Steinbrüche bei Boxtal genannt. Klaus Böxler regte an, sich mit der Kernstadt und den anderen Ortsteilen abzusprechen, um möglichst viele Themen auf den Schildern abzubilden. Huba-Mang berichtete, das Projekt werde in allen Ortsteilen vorgestellt. Becker ergänzte, auch bei gleichen Themen seien die Inhalte anders, denn jeder bearbeite sie aus seiner Sicht.
Böxler fragte, ob eine neue Hütte sinnvoll sei, da es in der Nähe bereits die bestehende Fichtenhütte gebe. Peter Eckert meinte, es sei sinnvoll die bestehende Hütte langfristig zugunsten der neuen aufzugeben. Deren Standort sei einfacher erreichbar und biete eine bessere Aussicht. Man sollte prüfen, ob man an der neuen Hütte eine Aussichtsplattform errichten kann. Döhner sagte, man könne die bestehende Fichtenhütte mit einfachen Maßnahmen noch Jahre erhalten.
Auf Nachfrage erklärte Becker, die Förderung des Geoparks betrage 40 Prozent der Kosten. Den Eigenanteil der Stadt für die Hütte bezifferte sie auf etwa 4000 Euro, die für jedes Schild auf 900 Euro. „Die Preise sind durch die Förderung attraktiv“, sagte sie. Nicht möglich wird ein Wasseranschluss an der neuen Hütte sein, hieß es weiter. bdg
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/freudenberg_artikel,-freudenberg-erlebnisweg-soll-alle-freudenberger-ortsteile-verbinden-_arid,2149871.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/freudenberg.html