Historischer Kaufmannszug

Edle Gäste in der Brunnenstadt

Külsheim eine der Stationen auf dem Weg nach Hessen

Von 
Hans-Peter Wagner
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Külsheim. Der historische Kaufmannszug von Augsburg nach Seligenstadt ist 14 Tage auf einem einstigen Handelsweg in Richtung Frankfurt unterwegs und machte am Mittwoch Halt in der Brunnenstadt. Diese Rast geriet mit den Einheimischen zu einem Fest.

280 Menschen auf Achse

Etwa 280 Menschen unterschiedlichen Alters sind heuer mit 19 Fuhrwerken und 40 Pferden in historischen Gewändern auf dem Weg. Die Menschen begeben sich in das Abenteuer einer Geleitsreise des 19. Jahrhunderts. Külsheim war von Tauberbischofsheim aus erreicht worden, am Donnerstag ging es nach Eichenbühl weiter.

Bürgermeister Thomas Schreglmann hieß die „ehrenwerten, weit gereisten Kaufleute“ willkommen. Cullesheym sei hoch erfreut darüber, Rastplatz des edlen Kaufmannszuges zu sein, und gewähre sicheres Geleit, wie es seit altersher gut Brauch und Sitte sei.

Waren zum Kauf angeboten

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Als Gegenleistung, so der Rathauschef, bieten die Kaufleute einen Teil ihrer Waren zum Kauf. Die Bür-ger von Cullesheym tischten auf aus Kellern und Küchen, Musikanten spielten.

Die Kaufleute dankten für den Empfang, erläuterten zur Geschichte des Kaufmannszugs, bekundeten, dass Cullesheym stets ein Rastort gewesen sei, wenn der Kaufmannszug von Augsburg oder Nürnberg in Richtung Frankfurt gefahren sei. Dazu erschallte aus vielen Kehlen „Jubel, Jubel!“ Fortan breiteten die Kaufleute ihre Waren aus.

Bestes Bier kredenzt

Schreglmann meinte, es solle anlässlich der sicheren Ankunft in den Mauern der Stadt ein Fass des besten Bieres angestochen werden. Kurz darauf sahen sich die durstigen Kehlen ordentlich benetzt. Bei dem Kaufmannszug sind junge Mitstreiter dabei, ebenso erfahrene Kräfte, die locker auf die 80 Lenze zusteuern.

Seligenstadt und Külsheim waren beide im Neun-Städte-Bund, in dem sich ab Mitte des 14. Jahrhunderts Städte im Mainzer Oberstift zusammengeschlossen hatten. Bei der Feier sahen sich weitere Gemeinsamkeiten entdeckt, Richard Biegel (Vorstand Heimatbund Seligenstadt) wies auf solche hin.

Später versammelte sich „Trommelfeuer“, eine Trommelgruppe aus Seligenstadt, spontan auf dem Turm des Külsheimer Schlosses und es erklang ein Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert – „Vom Barette schwankt die Feder, fliegt und wiegt im Winde sich“.

Teilnahme an Prozession

Nach einer Übernachtung vor Ort nahmen die Gäste am Donnerstag an der Külsheimer Fronleichnamsprozession in Cullesheym teil, das Mittagessen ein und der Kaufmannszug verabschiedete sich aus der Brunnenstadt nach der Mittagsstunde zur nächsten Etappe hin zu seinem Ziel.

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