Külsheim. Die 15. öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Stradt Külsheim fand am Montagabend in der Festhalle statt. Die Zahl der Zuhörer war leicht zweistellig.
Ein Tagesordnungspunkt befasste sich mit den Waldhaushalt, der Rückblick auf 2023, den Vollzug 2024 und die Planung für 2025 beinhaltete.
Forstdirektorin Marieke Plate gab zusammen mit Mathias Mattmüller und Selina Utz die nötigen Informationen weiter. Der Wald habe in den letzten Jahren immer hohe Überschüsse erzielt, auch das Schadholz/Käferholz habe immer zu ordentlichen Preisen verkauft werden können. Nun jedoch gebe es große Freiflächen im Wald, die wieder aufgeforstet werden müssten. Die Kosten dafür seien sehr hoch, könnten aber aus den geplanten Verkaufserlösen finanziert werden.
Eine Übersichtskarte zu Privarwald und Staatswald verdeutlichte Zusammenhänge. Bei den Baumarten liege der Anteil „Nadelholz“ Stand Anfang 2024 bei 40 Prozent. Man sei „gut und breit aufgestellt“ was gut sei. Eiche und Buche gebe es am meisten, auch Douglasie. Der Vorrat belaufe sich auf 350 Vfm/ha, das sei guter Durchschnitt. Der laufende Zuwachs liege bei acht Erntefestmeter je Hektar.
Es folgten Zahlen zur Beförsterung im Kommunalwald und den entsprechenden Kosten sowie einschlägige Erläuterungen etwa zum Mehrbelastungsausgleich und zu ausgeübten Tätigkeiten beim Betriebsvollzug. Angesprochen wurden aktuelle Themen wie die Waldschutzsituation. Der Wald in Külsheim sei schwer gebeutelt, es sei viel Käferholz angefallen. Nun gebe es Niederschläge noch und nöcher, so dass es Licht am Ende des Tunnels gebe und „das Drama entschleunigt“ werde. Ziel sei, das Risiko zu streuen.
Man sprach über den Naturverjüngungsvorrat mit dem Problem, dass es bei manchen Baumarten zu einer Entmischung komme, was im Hinblick auf den Klimawandel zu einer Risikosteigerung führe. 2025 stehe die Jagdneuverpachtung an. In Külsheim sei man auf einem guten Weg.
Der Verbiss sei in manchen Bereichen deutlich zu hoch.
Als Kommune sei man auf einem guten Weg. Eine nachrichtliche Ergänzung verwies auf mögliche Auswirkungen der afrikanischen Schweinepest auf die forstliche Bewirtschaftung.
Mattmüller machte einen Rückblick auf das Haushaltsjahr, sprach davon, man habe viel Holz machen müssen, über 600 000 Euro mehr erlöst als geplant. Bei den Ausgaben sei wichtig, weit über 300 Prozent des Ansatzes seien ausgegeben worden, die Holzernte bei einer Kalamität sei wesentlich teurer Käferholz einsammeln sei teuer. Man sei bei der Menge im Plan, habe gute Erlöse erzielt.
Zu 2025 hieß es, es gebe eine „Förderung, die wir zu erwarten haben“. Der Hauptbatzen an Einnahmen komme mit 595 000 Euro vom Stammholzverkauf, anderes komme auf 101 500 Euro. Die Waldkulturkosten seien relativ hoch, aber es gebe Zuschüsse.
Bürgermeister Thomas Schleglmann meinte, er schaue positiv auf 2025. Er hoffe, dass man von größeren Schadensereignissen verschont bleibe. Es spreche nichts dafür, dass der Holzmarkt schlecht sein würde. Für das Forstjahr 2025 wird ein Überschuss in Höhe von 83 300 Euro erwartet.
Mattmüller erläuterte, mit der neuen Einrichtung sei man bei einem Neustart, wobei man hoffe, dass es besser laufe als in den Vorjahren.
Michael Adelmann bremste den Optimismus, riet, für böse Überraschungen Reserven vorzuhalten. Er würde den Einschlag anpassen.
Der Gemeinderat der Stadt Külsheim nahm die Ausführungen zu 2023 und 2024 zur Kenntnis und stimmte den Planansätzen für 2025 zu. Külsheims Bürgermeister kommentierte: „Wir fühlen uns bei euch sehr gut aufgehoben“.
Beteiligungsbericht
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Beteiligungsbericht der Stadt Külsheim für das Jahr 2023. Külsheim war zum 31. Dezember 2023 mit einem Anteil von 100 Prozent an der Business Area Külsheim GmbH und zu 51 Prozent am Stadtwerk Külsheim beteiligt. Sonstige unmittelbare Beteiligungen liegen unter 25 Prozent.
Zur „Business Area Külsheim GmbH“ hieß es, die Umsatzerlöse seien im Jahr 2023 leicht um 2,24 Prozent auf rund 135 000 Euro gestiegen, bewegten sich im Vergleich zu früheren Jahren jedoch auf niedrigem Niveau. Die Mieteinnahmen von Gewerbetreibenden mit 88 027 Euro sowie die Einnahmen aus Nebenkostenabrechnungen mit 29 747 Euro hätten sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Die Mieten von Privatpersonen und Vereinen sind von 15 300 Euro auf 17 222 Euro gestiegen. Im Jahr 2023 habe ein Verlust von rund 5201 Euro verbucht werden müssen, während im Vorjahr noch ein Gewinn von 5216 Euro habe erzielt werden können.
Die Eigenkapitalquote sei deutlich von 91.3 Prozent auf 58 Prozent gesunken. Der Kassenbestand habe zum Stichtag 57 488 Euro betragen, im Vorjahr seien es noch 232 205 Euro gewesen. Zudem musste ein Darlehen von 130 000 Euro aufgenommen werden. Grund hierfür sei der Kauf eines Grundstücks mit Gebäude für 300 000 Euro gewesen. Aufgrund des Verkaufs nahezu aller Gebäude auf dem ehemaligen Kasernenareal sei zwischenzeitlich auch das Personal weiter reduziert worden. Durch die Lohnentlastung werde künftig eine spürbare Verbesserung des Ergebnisses erwartet, und die Aufwendungen der Gesellschaft könnten so weiter an die gesunkenen Erlöse angepasst werden.
Zur „Stadtwerk Külsheim GmbH“ war zu vernehmen, im Jahr 2023 hätten die Investitionen des Stadtwerks im Strom- und Gasnetz sowie bei der Wasserversorgung bei insgesamt 860 000 Euro gelegen. Die Umsatzerlöse seien im Vorjahrsvergleich um 2,1 Millionen Euro auf 6,7 Millionen Euro gestiegen.
Der Anstieg komme im Wesentlichen aus der Strom- und Gasversorgung und habe seine Ursache in den stark gestiegenen Einkaufspreisen. Weiter hieß es, die Erlöse aus der Strom-sparte seien trotz gesunkener Abgabemenge von 2,7 Millionen Euro auf 3,9 Millionen Euro gestiegen.
Die Stromsparte träge damit zu zirka 58 Prozent der gesamten Umsatzerlöse bei.
Eine weitere grundlegende Information war, der Absatz in der Sparte Gas habe sich auf dem Vorjahresniveau bewegt. Die entsprechenden Umsatzerlöse seien jedoch auf Grund der gestiegenen Preise von 948 000 Euro auf 1,8 Millionen Euro gestiegen. Der Wasserumsatz sei leicht um etwa zwei Prozent gestiegen, es seien Umsätzevon 821 000 Euro erzielt worden. Im Bereich Wärme hätten sich die Umsätze im Vorjahresvergleich von 34 000 Euro auf 33 000 Euro reduziert.
Im Jahr 2023 wurde trotz der Turbulenzen am Energiemarkt ein Gewinn von rund 333 520 Euro erzielt. Die einzelnen Geschäftsfelder hätten sich sehr uneinheitlich gezeigt. Die rückläufigen Verbräuche auf Grund von Energieeinsparmaßnahmen der Abnehmer hätten durch die Ergebnisse des Windparks kompensiert werden können. Hier sei ein Gewinn von 300 000 ausgeschüttet worden. Das Ergebnis 2023 liege zwar unter dem Vorjahresergebnis von 508 000 Euro, jedoch deutlich über den für 2023 geplanten 235 000 Euro. Die Eigenkapitalquote habe sich auf 28,32 Prozent erhöht, die Finanzmittel seien von 958 000 Euro auf 406 000 Euro gesunken.
Die Entwicklungen in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, so hieß es erläuternd, dass es für kleine Unternehmen immer schwieriger werde, die gesetzlichen, digitalen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu meistern. Der Gemeinderat der Stadt Külsheim habe daher in seiner Sitzung vom 13. Mai 2024 die Verschmelzung des Stadtwerk Külsheim mit dem Stadtwerk Tauberfranken zum 1. Januar 2025 zugestimmt. Dabei habe die Stadt Külsheim zum 1. Juli 2024 ihren Geschäftsanteil von 51 Prozent am Stadtwerk Külsheim für 2,686Millionen Euro an das Stadtwerk Tauberfranken verkauft und wertgleich 25,18 Prozent an der Stadtwerk Tauberfranken Beteiligungsgesellschaft erworben.
Der Gemeinderat nahm den Bericht zu 2023 und 2024 zustimmend zur Kenntnis und stimmte den Planansätzen für 2025 zu. hpw
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