Sitzung des Finanzausschusses

Verlust höher als geplant

Betriebsergebnis des Geriatriezentrums stand auf der Tagesordnung

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ds
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Die Bekanntgabe des Betriebsergebnisses 2023 des Geriatriezentrums wurde im Aussschuss vorgestellt. © Stefanie Čabraja

Walldürn. Die Bekanntgabe des Betriebsergebnisses 2023 des Geriatriezentrums St. Josef Walldürn Reha und Altenpflegeheim bildete einen Schwerpunkt bei der Sitzung des Finanzausschusses des Walldürner Gemeinderates im „Haus der offenen Tür unter dem Vorsitz von Bürgermeister Meikel Dörr.

Nicht geplant

Wie Stadtkämmerer Joachim Dörr sagte, weisen die Betriebseinheiten Geriatrische Reha/Ambulanzen und Altenpflegeheim 2023 insgesamt einen Verlust von rund 782 811 Euro aus. Die Geriatrie/Reha ein Minus von rund 163 983 und das Altenpflegeheim ein Minus von rund 618 828 Euro. Dies sei so nicht geplant gewesen. Aufgrund vorausschauender Finanzpolitik habe die Stadt Walldürn von 2016 bis 2021 freiwillige Zahlungen in Höhe von zusammen 650 000 Euro geleistet, so dass nach dem Verlustausgleich des Betriebsjahres 2022 noch ein Guthaben von 246 000 Euro bestanden habe.

In der Haushaltsplanung sei man davon ausgegangen, dass dieser Betrag in etwa einen Verlust für das Betriebsjahr 2023 abdecken könne und habe daraufhin erst in der Finanzplanung ab 2025 jeweils 250 000 Euro pro Jahr veranschlagt. Im Haushalt 2024 seien keine Mittel eingestellt, so dass nach Aufrechnung des Guthabens aus dem Vorjahr zum Ausgleich rund 536 909 Euro zu leisten seien.

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Im Bereich Geriatrie/Reha sei der Verlust weitaus geringer wie 2022, da es dort zum einen eine bessere Belegungsquote gegeben habe und es zudem eine Nachzahlung von rund 130 000 Euro für die Jahre 2021/2022 (für Mindererlöse aufgrund der damaligen corona-bedingten Schließung) gegeben habe. Die Pflegestation III sei im August 2024 umgezogen in den Neubau, und deshalb würden nun die bisherigen Räume renoviert und dann für die Reha bereitgestellt, so dass dann weitere Plätze zur Verfügung stünden. Aktuell liege die Auslastung bei rund 80 Prozent, kostendeckend wären circa 85 Prozent Belegung.

Beim Altenpflegeheim hätten die letzten Anpassungen (Preisverhandlungen) über den Pflegesatz im Jahr 2021 stattgefunden. Vor neuen Verhandlungen sollte der Neubau fertiggestellt sein, um diese Kosten mit einfließen zu lassen. Durch Verzögerungen bei der Fertigstellung (speziell durch Brandschutzauflagen) seien erst zum 1. März 2024 neue Pflegesätze festgelegt worden. Der Investitionskostenanteil sei von 9,60 Euro auf 22,91 Euro (zum 1. Juni) pro Tag gestiegen. Auch der Entschluss, die Zimmer nur noch einzeln zu belegen sowie die Corona-Zeit hätten zu Mindereinnahmen geführt.

Aktuell liege die Auslastung beim Altenpflegeheim bei rund 80 Prozent, kostendeckend wäre aber eine Belegung mit rund 96,5 Prozent.

Ausblick verspricht Besserung

Ein Ausblick auf das Betriebsergebnis 2024 verspreche eine Verbesserung: ab März 2024 würden die höheren Pflegesätze gelten, sowie ab Juni 2024 die höheren Investivkostenanteile. Trotzdem gelte es allgemeine Kostensteigerungen in vielen Bereichen zu kompensieren, die alten Aufzugsanlagen müssten saniert werden, und durch den Umbau der Praxisräume der ehemaligen Orthopädie-Arztpraxis Dr. Löwe würde sich teilweise eine Nutzungsmöglichkeit durch die Gemeinschaftspraxis und somit höhere Einnahmen ergeben. Erwartet werde für das laufende Jahr 2024 ein Betriebsergebnis von Minus 500 000 Euro und ab dem nächsten Jahr 2025 dann von jeweils Minus 250 000 Euro pro Jahr.

Schuldendienst belastet

Hinzuweisen sei auch noch auf die Belastung des städtischen Haushalts durch den Schuldendienst für die Neubaumaßnahme, die sich bei Krediten von 9,8 Millionen Euro auf jährlich rund 536 000 Euro belaufe. Zum Jahresende werde ein Schuldenstand von 8,488 Millionen Euro erwartet. Nach diesen Informationen nahm der Finanzausschuss das Betriebsergebnis 2023 des Geriatriezentrums St. Josef Reha und Altenpflegeheim zustimmend zur Kenntnis und beschloss, den Verlust im Haushaltjahr 2024 auszugleichen. Für die Folgejahre sind Mittel im Haushalt einzuplanen.

Weiter empfahl der Finanzausschuss dem Gemeinderat die Bewilligung einer außerplanmäßigen Ausgabe im Rechnungsjahr 2024 in Höhe von rund 536 909 Euro als Verlustausgleich für die Betriebskosten 2023 für das Geriatriezentrum/Reha in Walldürn an den Krankenhausverband Hardheim-Walldürn. ds

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