Kreuzwertheim. Maria Jeßberger, geborene Schwarzkopf, aus Röttbach ist nun im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie hatte sich jahrzehntelang in zahlreichen Ehrenämtern zum Wohl der Gemeinschaft eingesetzt. Dafür wurde sie im April 2013 in Karlstadt mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Als Älteste von vier Geschwistern in Steinbach am Wald (Kreis Kronach) geboren, wuchs Maria Jeßberger in Kleinwallstadt auf. Nach Abschluss der Mittleren Reife absolvierte sie eine Ausbildung zur zahnärztlichen Helferin und arbeitete als Büroangestellte in einem Obernburger Industriebetrieb. 1963 heiratete sie den in Röttbach geborenen Walter Jeßberger.
Das Ehepaar hat zwei Söhne und eine Tochter, drei Enkelkinder und einen Urenkel. 2023 konnte das Paar seine diamantene Hochzeit feiern. Seit 1968 lebte man im Einfamilienhaus in Röttbach.
Die Liste der Ehrenämter, welche die nun Verstorbene innehatte, ist lang: Als Gruppen- und Pfarrführerin engagierte sie sich schon früh in der katholischen Jugend Kleinwallstadt. Sie setzte sich ein als Vorsitzende des Elternbeirats im Kindergarten Röttbach und später im Elternbeirat der Grundschule in Kreuzwertheim. Seit 1970 war sie im kirchlichen Bereich als Pfarrgemeinderätin, zeitweise als Dekanats- und Diözesanrätin, 36 Jahre als Lektorin und Kommunionspenderin sowie zwölf Jahre als Mitglied des Krankenbesuchsdienstes in Röttbach tätig. Über 30 Jahre half sie beim Einkleiden der Sternsinger mit und nähte viele neue Gewänder für die Kinder.
Politisch war Maria Jeßberger acht Jahre im Ortsverband Kreuzwertheim der Frauenunion tätig und gehörte 16 Jahre dem Kreisvorstand an. Für jeweils eine Periode wirkte sie als Schöffin am Landgericht und am Verwaltungsgericht Würzburg.
Sie führte außerdem Regie beim Röttbacher Laienspieltheater und malte hierfür, wenn es erforderlich war, die Kulissen.
15 Jahre organisierte sie die Hobbykünstler-Ausstellung in Kreuzwertheim. Von 1989 bis 2015 leitete sie die Katholische Öffentliche Bücherei in Röttbach. Dieses Amt übergab sie an ihre Nachfolgerin Simone Fuchs.
Neben der Buchausleihe, auch mit Hauslieferungen an erkrankte Leser, wurden in Maria Jeßbergers ehrenamtlicher Zeit als Büchereileiterin zahlreiche Veranstaltungen wie Lesungen, Bastelnachmittage und Vorlesestunden für Kindergartenkinder angeboten.
Auch an den Kreuzwertheimer Ferienprogrammen nahm die Bücherei regelmäßig teil. Nach ihrem Ausscheiden blieb sie der Bücherei bis zum Schluss als eine der eifrigsten Leserinnen treu.
Doch sie beließ es nicht nur beim Lesen: In einem kleinen Buchband mit dem Titel „Wie wir uns fanden“, in dem mehrere Autoren ihre Kennenlerngeschichten erzählen, hat sie als Autorin über ihren ersten Kontakt mit ihrem späteren Ehemann Walter verraten, dass alles mit einem Zettel begann. Er flatterte aus einem Autofenster und auf ihm stand „Ich suche eine Frau“. 2011 hat Maria Jeßberger zur Jubiläums-Chronik die Geschichte von Röttbach beigesteuert.
Am Mittwoch, 6. November wird um 14 Uhr in der Kirche St. Antonius der Rosenkranz für die Verstorbene gebetet. Um 14.30 Uhr schließt sich ein Requiem an. Danach findet die Beisetzung auf dem Röttbacher Friedhof statt. es/Bild: Schrenker
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