Kreuzwertheim. Sehr spät steht der Haushaltsbeschluss für das laufende Jahr 2024 in Kreuzwertheim an. Am 19. November ab 19 Uhr soll der Gemeinderat den Etat in einer Sondersitzung beschließen. Am Montag beriet der Finanz- und Kulturausschuss der Marktgemeinde über diesen. Dabei ging es um den Haushalts- und Stellenplan für das laufende Jahr sowie das Investitionsprogramm für die Jahre 2023 bis 2027.
Laut Kämmerer Holger Sauer soll die Haushaltsberatung künftig frühzeitiger erfolgen.
Zuführung an Vermögenshaushalt
Die Finanzlage von Kreuzwertheim sieht auch dieses Jahr gut aus. So können laut Plan 827 000 Euro aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt überführt werden. Das Geld steht damit für weitere Investitionen zur Verfügung. Die Rücklage der Gemeinde beträgt aktuell rund 5,3 Millionen Euro.
Kreditaufnahme trotz Rücklagen
Es hieß es aber auch, die Investitionen der nächsten Jahre würden trotz dieser hohen Rücklage eine Kreditaufnahme erfordern.
Den Empfehlungsbeschluss, den Plänen zuzustimmen, erteilte das Gremium einstimmig.
Im Investitionsprogramm für das laufende Jahr stehen mehrere größere Positionen. Größte Einzelinvestition ist mit 960 000 Euro der Rückkauf der Tennishalle im Ortsteil Röttbach samt Grundstück. Die Nachnutzung ist noch offen. Zudem sollen für Grunderwerb im Sanierungsgebiet Altort 215 000 Euro in den Etat eingestellt werden.
2024 Es gab für den Markt auch unvorhersehbare Ausgaben. So sah es der Abwasserverband als nötig an, Pumpen auszutauschen. Dafür sind 120 000 Euro eingeplant. Laut Kämmerer könnte ein Teil der Summe auch erst 2025 anfallen.
Weitere Investitionspositionen sind unter anderem: 135 000 Euro für ein Regenüberlaufbecken im Gewerbegebiet in Unterwittbach, 90 000 Euro für die Sanierung eines Regenüberlaufbeckens in Röttbach, 85 000 Euro für die Umgestaltung des Kreuzwertheimer Friedhofs und 90 000 Euro für den Straßenausbau im Steiggraben. Viele vier- und fünfstellige Beträge wie etwa für digitale Funkmelder für die Freiwillige Feuerwehr und eine digitale Sirenensteuerung sind bereits ausgegeben und stehen daher als genaue Zahlen im Investitionsprogramm.
Deutlich wird im Investitionsplan auch, dass ab 2025 die Ausgaben höher werden. Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Kreuzwertheim sind bis 2027 rund drei Millionen Euro vorgesehen. Die Erweiterung des Kindergartens Turnplatzstraße soll mit rund 2,1 Millionen Euro zu Buche schlagen. Weitere Posten sind 400 000 Euro für die Kanalsanierung und 380 000 Euro für den weiteren Straßenausbau im Steiggraben sowie 375 000 Euro für den Ausbau der Kreuzstraße.
Auch mit der Einnahmen im laufenden Jahr beschäftigten sich die Ausschuss-Mitglieder. So sind rund 3,6 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen im Etat eingeplant. Weitere große Posten sind unter anderem der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 3,3 Millionen Euro, Grundsteuern (500 000 Euro) sowie allgemeine Zuweisungen (266 000 Euro). Zusammen mit weiteren Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb kommt man auf ein Gesamtvolumen von 11,3 Millionen Euro.
Ausgaben
Auf der Ausgabenseite stehen die Kreisumlage mit 2,54 Millionen Euro sowie weitere Umlagen an die Verwaltungsgemeinschaft Kreuzwertheim (1,03 Millionen Euro) und die Schulverbände (341 000 Euro). Hoch sind mit rund zwei Millionen Euro auch die Ausgaben für die Kindertagesstätten. Dem steht eine Förderung von 1,19 Millionen Euro gegenüber. Somit muss die Gemeinde rund 800 000 Euro selbst tragen. Bürgermeister Klaus Thoma forderte: „Hier muss sich Herr Söder bewegen.“
Im Stellenplan stehen seit 2023 zwei geringfügig beschäftigte Mitarbeiter als Ansprechpartner für den Breitbandausbau. Diese Stellen sind noch nicht besetzt. Für 2024 sind zwei neue Stellen vorgesehen, eine für einen Ortschronisten und eine für einen Archivar. bdg
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