Kreuzwertheim. „Endlich ist wieder Nikolausschwimmen!“, freuten sich die langjährigen Teilnehmer des Nikolausschwimmen der BRK Wasserwacht Kreuzwertheim am Samstagnachmittag. Coronabedingt musste das eisige Schwimmen zwei Jahre pausieren.
Für Außenstehende kaum zu glauben, dass man sich auf ein Bad im Main bei Minusgraden freuen kann. Doch die Teilnehmer dieses Events sind sich einig, dass es ein besonderes Erlebnis ist. Vor allem da es ja kein Wettkampf ist, sondern ein Gemeinschaftserlebnis.
So stürzten sich am Samstag 36 Schwimmerinnen und Schwimmer mit Neopren und Flossen ausgerüstet unterhalb der Eichler Schleuse mutig oder eher vorsichtig in das 5,5 Grad kalte Wasser. „Es war schon kälter“, stellen ein paar alte Hasen fest. Die Wetterbedingungen halten sie für gut. Mit ein paar Schneeflocken, die vom Himmel fallen, ist es eine schöne winterliche Stimmung.
Vier Boote im Einsatz
Der Main führt leider nicht so viel Wasser, so dass man schon schwimmen muss, um voranzukommen, prognostizieren sie. Nach knapp eineinhalb Stunden erreichen die ersten Schwimmer das Ziel am Bootsanleger in Kreuzwertheim. „Man kann das Ganze auch mal genießen“, witzelten ein paar, die deutlich später eintrafen.
Abgesichert wurde das Schwimmen von vier Booten (Wasserwacht Marktheidenfeld, DLRG Freudenberg, THW Wertheim und THW Marktheidenfeld). Sie versorgten die Schwimmer auch mit Glühwein und Punsch.
Durch die lange Zeit im Wasser kühlt der Körper doch ziemlich aus, so dass ein warmes Getränk gut tut und noch einmal einen Energieschub gibt, um die 3,5 Kilometer lange Strecke zu bewältigen. Warme Getränke gab es dann auch im Ziel, und für die Kinder hatte der Nikolaus Süßigkeiten dabei.
Nach einer warmen Dusche traf man sich erstmals im Gewölbekeller der Familie Theobald (Bierkeller des ehemaligen Gasthauses Stern) zur Siegerehrung, da das Fürstin-Wanda-Haus saniert wird. Bürgermeister Klaus Thoma als Schirmherr des Schwimmens überreichte mit dem Vorsitzenden der Wasserwacht Kreuzwertheim, René Göbel und Xenia Baumann, die begehrten Pokale. Beide dankten allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
DLRG Urphar stark vertreten
Mit elf Mann war die Abordnung der Bundesmarine des Wertheimer Patenschiffes Tender „Main“ mit ihrer ersten Teilnahme die größte männliche Gruppe. Seit vielen Jahren besteht diese Patenschaft und so ist eine Abordnung gerade zu Besuch in der Stadt. Sie betreuen einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt, deren Einnahmen für karitative Zwecke gespendet werden.
Durch eine Gastfamilie wurden sie gefragt, ob sie nicht an diesem Event teilnehmen möchten. Schnell fanden sich ein paar mutige Schwimmer, erklärte Korvettenkapitän Martin Paul Rose. „Es hat Spaß gemacht und wir sind sicher wieder dabei!“, erklärt eines der Besatzungsmitglieder. Weiter dankte Rose auch allen für die Gastfreundschaft und Herzlichkeit mit der sie aufgenommen wurden.
Die größte weibliche Gruppe stellte die DLRG Urphar und sicherte sich mit insgesamt zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch den Pokal der größten Gruppe. Älteste Teilnehmerin war Jutta Zahn (62) und ältester Teilnehmer Gerhard Krüger (72), die beide schon viele Jahre dabei sind. Zum ersten Mal dabei waren die beiden jüngsten Teilnehmer Helena Thies (15) und Kevin Hotzan (16). Natürlich ging der Pokal für die weiteste Anreise an die Besatzung des Tender „Main“, der aus dem 676 Kilometer entfernten Eckernförde anrückte. Die zweitlängste Anreise hatte die Wasserwacht Eching.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/kreuzwertheim_artikel,-kreuzwertheim-schwimmer-trotzen-der-kaelte-_arid,2028765.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/kreuzwertheim.html