Kreuzwertheim. „Ich verbinde mit Kreuzwertheim den Begriff ’Heimat’ und mag die Menschen, die hier leben“, erklärte Peter Merkert in seinem Wohnzimmer. Es sei auch der Raum, in dem er geboren wurde, fügte er hinzu. Merkert verbrachte sein ganzes Leben in der Marktgemeinde und setzt sich unermüdlich und ehrenamtlich für deren Bewohner und die Natur ein.
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Der 73-Jährige ist seit 50 Jahren in der Ortsgruppe Kreuzwertheim des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK) aktiv und dort seit langem Vorstandsmitglied. Er sei früher im Rettungsdienst engagiert gewesen. „Da war ich auch an vielen Feiertagen im Einsatz“, erinnert er sich. Seit über 50 Jahren ist er aktiver Bläser im evangelischen Posaunenchor Kreuzwertheim und war im Kirchenchor. Mitglied im Vorstand des VdK Ortsverbands der Marktgemeinde ist er seit 2004 und seit 2012 dessen Vorsitzender. Auf Anfrage von Bürgermeister Klaus Thoma wurde er zudem vor fünf Jahren Behindertenbeauftragter der Gemeinde. Die Liste von Merkerts Ehrenämter ist noch deutlich länger. „Seit dessen Einführung 2017 bin ich auch ehrenamtlicher Bürgerbusfahrer und seit längerem pflege ich das Ehrenmal am Friedhof“, zählte Merkert weiter auf.
Als neustes Projekt hat er sich zur Aufgabe gemacht, einen Grünstreifen am Friedhof in ein Blühbeet zu verwandeln. Die meisten Pflanzen für die 42 Meter lange Fläche habe er selbst gezogen. „Ich bin ein begeisterter Hobbygärtner.“ Stark engagiert ist er auch für den Umweltschutz. „Ich bin ein Schaffer“, sagte er selbst über sich und betonte, dass er lieber anpacke, als zu diskutieren. Wenn es nötig sei, setze er sich aber auch in Diskussionen für die Menschen und die Natur ein. Merkert ist seit 50 Jahren verheiratet und hat einen Sohn. Bis zu seinem Ruhestand mit 65 Jahren arbeitete er als selbstständigerer Zimmermeister.
Viele Ehrenämter
Angefangen hatte sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement im BRK. Durch einen Schulkollegen und einen Erste-Hilfe-Kurs sei er dazu gekommen. Auch das musikalische Engagement habe er schon als junger Mensch gepflegt. „Ich habe auch einmal 13 Jahre lang Wellensittiche gezüchtet in fünf Farben“, erinnerte er sich. „Als ich aus gesundheitlichen Gründen beruflich kürzer treten musste, wollte ich die freigewordene Zeit sinnvoll nutzen.“ So seien nach und nach neue Ehrenämter dazu gekommen.
„Vor der Pandemie war ich von früh bis spät unterwegs. Mein Kalender war voll.“ Jetzt sei es zwar etwas ruhiger, trotzdem verbringe er viel Zeit, um die Aufgaben in seinen Ehrenämtern zu erfüllen. Täglich seien es mindestens zwei Stunden. Seine Frau habe ihn bereits als vielfältig engagierten Menschen kennengelernt, deswegen habe sie sich nie über seine zeitaufwendigen Einsätze beschwert.
„Die Ehrenämter machen mir Spaß und ich helfe gerne Menschen und Natur“, begründete er sein umfangreiches Engagement. Wie wichtig ihm jeder Mitbürger ist, zeigt sich unter anderem bei seinem Engagement im VdK. „Ich sende jedem Mitglied das Geburtstag hat, per E-Mail eine Karte mit selbst gemachtem Foto und individuellem Text.“ Wegen der hohen Mitgliederzahl des örtlichen Sozialverbands verschickt Merkert beinah jeden Tag mindestens eine virtuelle Karte.
„Ich liebe das Gärtnern“
Besonders am Herzen liegt dem Kreuzwertheimer die Umwelt. „Ich liebe das Gärtnern.“ Eigentlich habe er Gärtner oder Förster werden wollen, doch sein Vater bestimmte, dass er Zimmermann wird, um den Familienbetrieb zu übernehmen. „Ich lebe meinen früheren Berufswunsch als Hobby aus, erst nur zu Hause und seit meinem Ruhestand auch in der Gemeinde.“ Eine weitere Leidenschaft ist das Holzhandwerk. „Ich arbeite unheimlich gerne mit Holz und liebe dessen Duft.“
So manche Holzarbeit entdeckt der Besucher am Eingang seines Hauses und im Garten. Hauptsächlich fertigt Merkert aber für den guten Zweck, wie beispielsweise Nistkästen. Diese verkauft er und spendet die Einnahmen dem Wertheimer Tierheim.
Aktuell hat er das erste Mal Nistkästen aus Bambus gebaut. Auf Bitten des Frauenforums Kreuzwertheim baute er 56 Sterne aus wasserfest verleimten Sperrholzplatten. Diese werden nun den Weihnachtsbaum am Fürstin-Wanda-Haus schmücken.
Durch das Ehrenamt habe er viele schöne Momente erlebt, beispielsweise wenn die Passanten ihn für das neugestaltete Beet am Friedhof loben. Über die Reaktion freue er sich, weil sie ihm zeige, dass seine Arbeit den Mitmenschen gefalle.
Wichtige Aufgabe
Menschen mit einer Schwerbehinderung zu ihrem Recht zu verhelfen, ist für den Kreuzwertheimer eine wichtige Aufgabe. Unter anderem hat er einem schwerbehinderten Flüchtling geholfen, bis sein Antrag auf Hilfsmitteln endlich genehmigt wurde, obwohl dieser schon zweimal zuvor abgelehnt wurde. Schöne Erinnerungen habe Merkert auch an die vielen Wochenendübungen beim BRK und den tollen Konzerten mit dem Posaunenchor. Dankbar ist er für die gute Unterstützung zum Beispiel durch seine VdK-Vorstandskollegen. Auch die Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde laufe sehr gut.
Doch damit ist die lange Liste seiner Tätigkeiten noch lange nicht beendet. So füttert er regelmäßig die Ziegen im Gnadenhof Kreuzwertheim. Ein weiteres Hobby ist die Fotografie. „Ich fotografiere auch besondere Gottesdienste für die evangelische Kirchengemeinde.“ Einige seiner Natur-Fotos, die in der Marktgemeinde entstanden sind, veröffentlicht er auf Facebook.
Für die Zukunft hat er ein klares Ziel. „Ich möchte mit dem Engagement so lange weiter machen, wie es geht.“ Aufgrund seines enormen Einsatzes erhielt Peter Merkert bereits zahlreiche Anerkennungen, so wurde er unter anderem von der Marktgemeinde für seine Verdienste ausgezeichnet.
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