Kreuzwertheim. Zum Jahresabschluss traf sich der Gemeinderat Kreuzwertheim am Dienstagabend im Landgasthof „Franz“. Bürgermeister Klaus Thoma blickte dabei auf ein nach seinen Worten sehr ereignisreiches und bewegtes Jahr für die Gemeinde zurück.
Der Rathaus-Chef erinnerte an zahlreichen Sitzungen des Gemeinderats, der Ausschüsse, Gemeinschaftsversammlung, des Schulverbands und der Rechnungsprüfung. Weiter stellte er fest, angesichts der krisenhaften Weltlage sei die Gemeinde von äußeren Einflüssen stark betroffen gewesen. Deshalb könne man in Kreuzwertheim recht froh sein, dass die schlimmsten Auswirkungen hatten abgefedert und zahlreiche Projekte aussichtsreich vorangebracht oder nutzbringend abgeschlossen werden können.
Anerkennung
Zu den Erfolgsrezepten, so Thoma, gehörten die gute Atmosphäre und kollegiale Zusammenarbeit im Gemeinderat. Dafür sprach er allen Beteiligten seine Anerkennung aus. Dankesworte hatte er auch für seine Stellvertreter, die Fraktionsvorsitzenden und den Ortssprecher von Unterwittbach. Weiter würdigte er die Beschäftigten der Verwaltung, wobei er stellvertretend seien Regina Eitel, Barbara Scheer und Geschäftsstellenleiter Andreas Drescher nannte. Lob gab es außerdem für Jürgen Kempf und dessen Bauhofteam sowie für die vielen Mitwirkenden in den gemeindlichen Einrichtungen und für all jene, die sich ehrenamtlich oder auch hauptamtlich für die Gemeinde engagieren.
Beim Blick auf kommunalpolitische Themen verwies Thoma unter dem Stichwort „familien- und seniorengerechte Gemeinde“ auf die Arbeiten am zentralen Treffpunkt in der Ortsmitte, dem Fürstin-Wanda-Haus. Diese gingen gut voran.
Kurz nach Abschluss der Erweiterung des Kindergartens Birkenstraße habe die Bedarfsplanung die Notwendigkeit von weiteren 16 Regel- und Krippenplätzen ergeben. Hier seien die Erweiterungsmöglichkeiten an allen Standorten durch Fachplaner zu beurteilen.
Nach der Corona-Pause erfreue sich der Computer-Treff „Login“ mit Gemeinderat Andreas Schmitt wieder großer Resonanz. Erfolgreich sei auch der gemeindliche Seniorennachmittag am Heimat- und Quätschichfest unter Mitwirkung des gesamten Gemeinderats gewesen.
Der Bürgerbus werde von der Bevölkerung sehr gut genutzt, erklärte der Redner weiter. Den Fahrern, Organisatoren und freiwilligen Helfern gelte ein großes „Dankeschön“. Der Behindertenbeauftragte der Gemeinden, Peter Merkert, habe sich wieder in vielen Belangen zur nachhaltigen Wahrnehmung der Rechte und Interessen von Bürgern mit Beeinträchtigungen sehr aktiv eingebracht.
Zur Innenentwicklung und Ortsteilstärkung nannte Thoma an Maßnahmen beispielhaft die Generalsanierung der Turnhalle Röttbach mit Umbau der Mehrzweckhalle und Anbau des Mehrgenerationenraums. Die Fertigstellung sei mit einem Bürgerfest gefeiert worden. Im Rahmen des „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzepts“ (ISEK) soll das Gelände der ehemaligen Turnhalle in Röttbach einer Wohnnutzung zugeführt werden. Der Bau beziehungsweise die Planung einiger Mehrfamilienhäuser seien für das örtliche Wohnraumangebot besonders wichtig.
Was den Natur- und Umweltschutz angehe, so Thoma, würden die Streuobstwiesen „Ehrlichsgärten“ stärker fokussiert. Daher habe man wieder Geburtsbäume gepflanzt und einen Rundweg mit Hinweistafeln ausgeschildert. Das Projekt „Pädagogische Waldimkerei im Himmelreich“ mit Imker Klaus Diehm habe bereits viele Kindergarten- und Schulkinder begeistert. In Wiebelbach seien einige Biotope angelegt worden. Ein Naturschutzkonzept für den Gemeindewald soll für noch mehr Biodiversität sorgen.
Der Bürgermeister sagte, die Investitionen zum Infrastrukturausbau würden immer mehr zunehmen. Die Arbeiten zur Erneuerung des Hochbehälters für die Wasserversorgung für rund zwei Millionen Euro seien in vollem Gange. Begonnen haben die Arbeiten zur Generalsanierung der Sportanlage „Quätschicharena“. Er verwies zudem auf den Einbau einer technischen Barriere in die Erdaushub- und Bauschuttdeponie Unterwittbach, auf die Entscheidung zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindegebäuden und einer Ersatzwasserversorgung durch eine Main-Unterdükerung. Weiter zählte er die Finalentscheidung für flächendeckenden Glasfaserausbau (Deutsche Telekom) auf, listete die Resterschließung von Gewerbeflächen in Wiebelbach als erfolgt und sagte, der freiwillige Waldtausch im „Himmelreich“ befinde sich auf der Zielgerade. Weiter bezeichnete er die Standortfrage für das Feuerwehrhaus Kreuzwertheim als „konkretisiert“.
Thoma sagte zur Haushaltslage, der Markt sei weiterhin schuldenfrei. Man investiere jetzt in die Zukunft der Gemeinde, um diese fit für Herausforderungen und Strukturveränderungen zu machen. Allerdings müsse man jetzt und auch künftig mit deutlich weniger Einnahmen auskommen. Da die Welt 2022 aus den Fugen geraten sei, seien die guten Ergebnisse für die Gemeinde umso erstaunlicher, meinte der Bürgermeister. In Kreuzwertheim werde enorm viel vorangebracht.
Engagement gewürdigt
Thoma nutzte den Abend auch, um Romana Click, Siegfried Göbel und Anton Futschek nach deren 17-jährigem Einsatz aus dem Quätschichfestgremium zu verabschieden. Wie er erklärte, sei dieses nach einer Recherche 1993 ins Leben gerufen worden mit dem Team Helmut Dümmig, Gerd Flick, Reinhold Dosch, Klaus Dosch und Rolf Miller. Das Gremium mit Romana Click (Vorsitzende), Anton Futschek und Siegfried Göbel sei nach 2009 gestartet. Also gab es 2010 das erste Quätschichfest unter neuer Regie. Schon damals sei es nicht leicht gewesen, Ehrenamtliche zu gewinnen, die vor allem auch Verantwortung übernehmen, blickte Thoma zurück. Doch Romana Click als Vorsitzende habe das Schiff zusammen mit ihren ersten Offizieren Siegfried Göbel und Anton Futschek gesteuert.
Clicks Aufgabe sei die gesamte Planung des Quätschichfests gewesen. Hierzu gehören etwa die Auswahl der Musikkapellen und der Schausteller sowie als „ganz harter Brocken“ die Helfereinteilung. Darüber hinaus habe sie die Koordination mit den Vereinen vorgenommen, ohne die es nicht gehe. Die Vorsitzende sei auch an den Festtagen im Einsatz gewesen und habe mit ihrem Team neue Ideen eingebracht. Sie habe sich nicht gescheut, Entscheidungen zu revidieren, wenn etwas nicht reibungslos lief oder nicht so ankam, wie gedacht. Allerdings habe das Meiste ausgezeichnet funktioniert.
Siegfried Göbel und Anton Futschek seien in alle Entscheidungen von Romana Click eingebunden gewesen und hätten das Konzept voll mitgetragen, betonte Thoma. Deren Bereich sei die praktische Umsetzung gewesen, gerade wenn es um den Zeltauf- und ausbau gehe. Beide seien Praktiker, die nicht Probleme suchen, sondern Lösungen haben.
„Alle drei haben sich kongenial ergänzt“, stellte Thoma heraus, hätten immer die Ruhe bewahrt, auch wenn ein noch so großer Sturm durch widrige Umstände von außen aufgezogen sei. Auch er habe er sich stets auf sie verlassen können, betonte der Bürgermeister. Romana Click, Anton Futschek und und Sigfried Göbel hätten all dies ausschließlich zum Wohle der Gemeinde, der deren Bürger und der Vereine getan. Niemals sei es ihnen um ihre eigene Person gegangen. Für dieses Engagement über so viele Jahre gebühre „unser aller Dank aus tiefstem Herzen“. Es folgte starker Beifall.
Bürgermeister-Stellvertreterin Silvia Klee überreichte mit Blick auf die anstrengenden vergangenen Jahre dem Bürgermeister ein mit Bonbons gefülltes „Notfallglas“. Regine Eitel (Sekretariat) erhielt Blumen, Andreas Drescher (Geschäftsleitung, Bauleitplanung) ein Präsent.
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