Krautheim. „Es ist eine sehr wichtige Einrichtung, ein zentraler Anlaufpunkt und immer sehr gut ausgelastet. Nun bietet sich die einmalige Chance, dieses Gebäude zu sanieren“, kündigte Bürgermeister Andreas Insam das Vorhaben in der Sitzung des Gemeinderats an.
Die Rede ist vom Dorfgemeinschaftshaus in Klepsau. Der SC Klepsau, ein zweigruppiger Kindergarten und die Winzerkapelle Klepsau nutzen das Gebäude für ihre Zwecke - entsprechend anspruchsvoll die Abstimmung zur anstehenden Sanierung. Nun war es aber so weit, dass die Grundzüge des Projekts im Gremium vorgestellt wurden.
„Neben einer energetischen Sanierung geht es auch darum, den zentralen Zugang zum Gebäude zu verändern und an die heutige Zeit anzupassen. Er soll barrierefrei werden. Außerdem ist ein größerer überdachter Außenbereich vorgesehen“, beschrieb Daniel Gärtner für das ausführende Architekturbüro Knorr & Thiele das Vorhaben im Gemeinderat. Mit einem Gesamtvolumen von rund 2,7 Millionen Euro gehört das Vorhaben für Krautheim und seinem angespannten Haushalt zu den „Schwergewichten“ auf der Ausgabenseite. Unmöglich, das gesamte Volumen komplett mit eigenen Mitteln zu stemmen. Das muss die Stadt zum Glück auch nicht. Knapp 1,5 Millionen Euro, also gut die Hälfte der Gesamtkosten, kommen aus Fördertöpfen des Landes. Für die Stadt bleibt ein immer noch stattlicher Betrag von rund 1,2 Millionen Euro zu stemmen.
Baubeginn ist bereits im Herbst
Damit die Fördergelder auch abgerufen werden können, musste noch in der Juli-Sitzung des Gemeinderates eine Entscheidung zum Projekt her. So war klar: Alles andere als eine Zustimmung ist undenkbar. Dennoch gab es durchaus einige Punkte, die den Gemeinderäten im Rahmen der Vorstellung des Bauvorhabens am Herzen lagen.
Denn während der Bauzeit, die im Herbst beginnen soll, muss der Kindergarten ausweichen. Dazu sollen die alten Räumlichkeiten des Kindergartens in Unterginsbach genutzt werden. Mit welchen Kosten dieser Umzug verbunden sei, wollte eine Rätin wissen. „Die Räume wurden ja bereits so genutzt, also sind die Kosten für eine erneute Nutzung gering“, erklärte Andreas Insam.
Doch die Kosten blieben weiterhin ein Thema, immerhin sind auch 1,2 Millionen Euro eine ordentliche Summe Geld für die Krautheimer. Neu-Stadträtin Ulrike Hirn sah „nicht unerhebliche Kosten“ und wollte wissen, ob Einsparmöglichkeiten geprüft worden seien. Gärtner erklärte, dass dies vom angestrebten Energiestandard abhänge. „In der aktuellen Kostenplanung ist aber schon ein gewisser Puffer drin“, erklärte er den bisherigen Planungsansatz. Um die Kosten des Projekts im Blick zu behalten, wird das Architekturbüro für das gesamte Projekt als Bauherr beauftragt.
Keine Photovoltaik-Anlage geplant
Klar ist: Je höher der Energiestandard sein soll, desto höher die Kosten. Das könnte sich jedoch durch geringere Folgekosten für Energie ausgleichen. So die Theorie. Ob denn auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach geplant sei, wollte Stadträtin Hirn weiter wissen. Das wird voraussichtlich jedoch nichts. Denn hohe Bäume und potenziell umherfliegende Bälle machen die Installation einer PV-Anlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus wenig sinnvoll.
Ob bodentiefe Fenster im Neubau nicht eine „gnadenlose Hitze im Sommer“ produzieren, wie von Gabriele Abel eingeworfen, wird ebenso noch zu klären sein wie Details in den einzelnen Bauphasen. „Sie werden über die einzelnen Schritte jeweils separat informiert“, kündigte Insam an. Es gehe jetzt nur darum, den grundlegenden Baubeschluss zu fassen. „Durch die Fördermittel können wir dieses Vorhaben in einem Zug durchführen, was sonst nicht möglich gewesen wäre“, warb er für die Vorteile der Abstimmung in der Juli-Sitzung. Auch Thomas Dubowy schlug ähnliche Töne an: „Wir hatten dieses Projekt schon mal so ähnlich vorliegen und es war genauso teuer. Es wird nicht billiger, also sollten wir jetzt zustimmen.“ Dem schloss sich der Gemeinderat an und fasste den Baubeschluss einstimmig. Der neu konstituierte Bauausschuss werde zum Projekt zukünftig noch ins Detail gehen, ergänzte Roland Rüdinger.
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