Igersheim. Die Igersheimer Schützen proklamieren traditionsgemäß zum Herbstanfang vor dem Rathaus feierlich ihren neuen Schützenkönig samt Königsfamilie. Als sie sich im Schützenhaus anschickten, sich mit dem noch amtierenden Schützenkönig René Hardes auf das Ereignis einzustimmen, hatte auch der Wettergott alles bestens vorbereitet, denn er belohnte die Igersheimer Schützen für ihr Engagement mit bestem Frühherbstwetter.
Begleitet von der Musikkapelle Neuses zog man dann zum Rathaus, wo neben Bürgermeister Frank Menikheim, der wieder die Proklamation der Königsfamilie vornahm, auch einiges Publikum wartete, um die Proklamation der neuen Königsfamilie mitzuerleben.
Zu Beginn seiner Grußworte verabschiedete Jens Bräu die scheidende Königsfamilie, die den Schützenverein Igersheim wieder würdig vertreten habe. „Vor uns steht ein besonderes Jahr“, so der Vorsitzende, denn dann feiere man mit „100 Jahre Schützenverein Igersheim“ ein Jahrhundert voller Tradition, Gemeinschaft, sportlicher Erfolge und unvergessener Erinnerungen.
Der Verein sei vor 99 Jahren, in einer Zeit, die von Umbrüchen und Veränderungen geprägt war, gegründet worden. Damals hätten sich Menschen zusammengefunden, welche die Liebe zum Schützenwesen und den Sinn für Gemeinschaft teilten. Sie legten den Grundstein für das, was man heute sei, nämlich ein gewachsener Verein, der eine zentrale Rolle in der Gemeinde Igersheim spielt. Er freue sich schon jetzt auf die Jubiläumsveranstaltungen im kommenden Jahr.
Der Schützenverein Igersheim sei Träger einer langen Tradition, die in einigen deutschen Städten bis ins Mittelalter zurückreiche. Die Schützenvereine stünden auf zwei Säulen: Tradition und Sport. Beide seien gleichermaßen wichtig für das Schützenwesen, denn dies benötige die Tradition, um sein Selbstverständnis zu wahren, den Schießsport für seine Daseinsberechtigung.
Gesellschaftliche Ereignisse und sportliche Wettkämpfe
Jens Bräu ließ kurz das vergangene Jahr Revue passieren, das wieder vollgepackt war mit gesellschaftlichen Ereignissen und sportlichen Wettkämpfen, wie das Gassenfest, Fastnachtsumzug, Schlachtfest, Meisterschaften und Rundenwettkämpfe. Hier würdigte er die partnerschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Gemeindeverwaltung, wobei er besonders die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Sängerkranz Igersheim als verlässlichem Partner hervorhob. Nach den Erfolgen der beiden letzten Jahre werde man am Sonntag, 20. Oktober, auch heuer zum „Tag der offenen Tür“ ins Schützenhaus einladen. Bräu ging auch auf die sportlichen Aktivitäten ein und konnte sehr erfreuliche Ergebnisse bekanntgeben, vor allem in den Pistolenligen (neun SV Mannschaften am Start), wo die SV- Akteure traditionsgemäß sehr stark auftreten und derzeit mit sage und schreibe 13 Mannschaften an den Liga-Wettkämpfen teilnehmen. Die SV-Schützen taten sich dabei besonders in den Mannschaftswettbewerben hervor. In der Luftpistole der Kreisklasse errang die 1. Mannschaft die Meisterschaft, die 2. Mannschaft Platz sechs. In der Disziplin Großkaliber Kurzwaffe steht man nach dem vorletzten Wettkampf als Meister fest. In der Kreisliga Luftgewehr wurde man ebenso Vizemeister wie in der Regionsoberliga Sportpistole (Team 1) und belegte Platz vier (Team 2) in der Regionsliga.
Hervorzuheben sei auch der 2. Platz (Selbstladegewehr KWP 50m Herren 1) von Julian Kuhn sowie die Plätze zwei (Unterhebelrepetierer Herren 1), drei (Standardpistole 25m Herren 1) und vier (GK Unterhebel Western Herren 1) von René Hardes bei den Landesmeisterschaften. Bevor der Bürgermeister die neu ermittelten Pokal- und Ehrenscheibengewinner bekanntgab und den Umschlag mit den Namen der neuen Würdenträger öffnete, würdigte er den Schützenverein als eine der tragenden Säulen im sportlichen, geselligen und kulturellen Leben der Gemeinde. Der Name „Igersheim“ werde durch die erfolgreichen Schießsportler weit in die Republik hinausgetragen. Um die Spannung noch etwas zu erhöhen, gab der Bürgermeister zuerst die Pokalsieger (siehe Infobox) und die Disziplinkönige bekannt.
Zum Bogenkönig schoss sich mit sehr guten 25 mm Abstand zum Zentrum Michael Zorn (LG), die Würde des Pistolenkönigs sicherte sich mit einem 311,5-Teiler Günter Bräu, Damenkönigin wurde mit einem 99,8-Teiler Katharina Engel, Jugendkönig Simon Martin mit einem 79,4-Teiler. Danach proklamierte der Bürgermeister den völlig überraschten Helmut Michel (da alle dichthielten) zum umjubelten Schützenkönig 2024/25, der sich die Königswürde mit einem überragenden 27,5-Teiler sicherte. Assistiert wird er von Gerd Kasch als 1. Ritter, der sich mit einem 56,5-Teiler gegen den 2. Ritter Wolfgang Szuba (72,0 Teiler) durchgesetzt hatte.
„Ja was soll ich jetzt sagen“, sagte der immer noch vom überraschenden Erfolg gerührte neue Schützenkönig zu Beginn seiner ersten königlichen Rede, in der er den für das Schießen Verantwortlichen für ihren Einsatz dankte.
Nach einem abschließenden Stück der Musikkapelle Neuses machte sich die Schützenfamilie auf ins Schützenhaus am Spießle, um beim gemütlichen Beisammensein die nun für ein Jahr „königlichen“ Schützen gebührend zu feiern.
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