Igersheim. „Wir wollen neue Wege gehen und neue Erfahrungen sammeln“, bringt es die Vorsitzende der Fastnachtsgesellschaft (FG) „Kalrobia“, Susann Schäfer, auf den Punkt. Deshalb gebe es Veränderungen im Programm der Kampagne, das aber immer noch mit vielen närrischen Höhepunkten aufwarten könne. Die Kalroben seien zudem „heiß“ und hoffen durchgehend auf eine Fastnachtskampagne ohne größere Corona-Beschränkungen.
Am kommenden Samstag, 12. November, geht’s um 11.11 Uhr los mit der Rathausübernahme durch die Kalroben direkt am Möhlerplatz. Am 4. Dezember beginnt der Kartenvorverkauf für den neuen „Narrenschoppen“. Am Freitag, 27. Januar, und ebenso am Samstag, 28. Januar, stehen dann die beiden „Narrenschoppen“ – jeweils ab 19.44 Uhr – im Kulturkeller Igersheim an. Am 5. Februar ist von 14 bis 17 Uhr die beliebte Kinderfastnacht in der Erlenbachhalle Igersheim. Am 19. Februar um 14 Uhr dann noch der große Fastnachtsumzug durch Kalrobien und am 21. Februar um 19 Uhr der Kehraus mit Verbrennung der Fastnacht vor dem Rathaus Igersheim.
Großer Aufwand, zu wenig Helfer
„Vorerst wird es also keine große Prunksitzung mehr geben und vorerst auch keinen Nachtumzug“, erklärt Susann Schäfer auf Nachfrage der Redaktion und verweist auf den enormen Personalaufwand für Auf- und Abbau und die Durchführung der Prunksitzung. Ein geschrumpfter Helferanteil habe zu Diskussionen im Vereinsvorstand und der Überlegung geführt, einen Wandlungsprozess einzuleiten. „Wir wollen die Tradition hochhalten, ein tolles Programm auf die Beine stellen, müssen aber auch mit unseren Kräften haushalten“, beschreibt es Susann Schäfer und wirbt für die „neuen Wege“.
Schäfer sagt weiter: „Der 1. Igersheimer Narrenschoppen an zwei Abenden im Kulturkeller Igersheim, löst vorerst die bisherige Prunksitzung ab. Ein kulinarischer Abend mit Spezialitäten aus der Region und fastnachtlichem Rahmenprogramm wird hier neu platziert. Durch den personellen Mitgliederwandel hatten wir das Konzept bereits vor Corona in der Tasche und dürfen nun zwei Jahre später damit an den Start gehen.“
Die Fastnacht werde nun etwas heimeliger „und lässt durch gelungene Bühnenstücke (Tanz und Vorträge), einen musikalisch darauf abgestimmten Rahmen und gesellige Moderation auch den Nicht-Durch-und-Durch-Fastnachter von der heimischen Couch in den Keller verführen“. Man solle sich überraschen lassen, meint Susann Schäfer.
Am 4. Dezember und am 8. Januar finde im FG-Vereinsheim der Kartenvorverkauf statt. Eine Abendkasse sei noch in Prüfung. Jeweils 120 Gäste fänden im Kulturkeller Platz und dort sei vieles einfacher zu handhaben und weniger Personaleinsatz für das Drumherum nötig, ist die Vorsitzende der Kalroben überzeugt.
210 Mitglieder hat die Fastnachtsgesellschaft aktuell. Aktive sind es nach Schätzungen von Susann Schäfer zirka 80, inklusive Tänzern. Schäfer: „Tanzgruppen sind es zwei: die Kalroben Kids und die Kalroben Dancer. Julia Steinbach und Emelie Retzbach zeichnen hier verantwortlich und sind immer erfreut, Tanzmitgliedschaften zu erweitern. Teilnahmekriterien für Eltern und Tanzbegeisterte findet man unter ,Igersheim tanzt’ oder auf unserer Homepage. Trainiert wird übrigens freitags nachmittags in der Tagespflege im Schönblick in Igersheim.“
Und wie groß ist die Vorfreude bei allen Mitgliedern und Aktiven auf die neue Fastnachtskampagne? Dazu sagt die Vorsitzende: „Wir sind alle sehr heiß und freuen uns, dass wir uns wiedersehen und zusammen feiern. Die Stimmung im Verein ist natürlich sehr gut. Der eine oder die andere darf noch wachgeküsst werden, generell gilt aber: Steht die Uhr am 11.11. auf 11.11 kommen sie von alleine. Die Vorfreude ist zum Glück ungetrübt – trotz aller Probleme im Land und Corona. Die Sorgen und das Weltgeschehen haben bei uns dann einmal Pause.“
Ausmisten war nötig
In den vergangenen Monaten beschäftigte die Kalrobia, so berichtet Schäfer weiter, besonders die Unterbringung des zwölf Meter langen Umzugswagens. „Das hat uns von April bis August in Atem gehalten. Es ging zum Glück sehr gut aus. Die Räumung der bisherigen Unterkunft war auch mit einem Ausmisten von alten Zeiten verbunden.“
Und wie sieht nun die Zukunft der Igersheimer Fastnacht aus? „Wir sind zuversichtlich, die Weichen gerade mit dem Igersheimer Narrenschoppen neu gestellt und an die Mitgliederverhältnisse angepasst zu haben“, so Schäfer: „Auch die Mitglieder möchten mal feiern und nicht nur Veranstalter sein. Die Gemeinde Igersheim ist genau wie wir froh, das es auch mit dem Umzug weiter geht, dank unserem sehr engagierten Umzugsleiter Rainer Schüler. Eine neue Umzugsstrecke und -aufstellung wird es geben. Die Bewirtung innerorts gestärkt. Und auch die Kinderfastnacht wird in der neu renovierten Erlenbachhalle stattfinden.“
Termine und weitere Informationen gibt es stets unter www.kalrobia.de.
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