Brauchtum

Bad Mergentheim: Großen Martinsumzug gibt es auch dieses Jahr nicht

Es ist entschieden. Nachdem der Äußere Schlosshof dieses Jahr nicht als Versammlungsplatz für den großen Martinsumzug samt Martinsspiel zur Verfügung steht, werden die katholischen Kindergärten jeweils eigene Wege gehen.

Von 
Sascha Bickel
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Ein Mädchen hält am 11.11. während eines Lampenumzuges zum Martinsfest eine Laterne in den Händen – zum Gedenken an den heiligen Martin von Tours, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte und den Armen und Schwachen half. © dpa

Bad Mergentheim. Das Angebot von Kurdirektor Sven Dell, kurzfristig in den Kurpark, genauer gesagt in den Bereich des Musikpavillons, auszuweichen, wurde von den Verantwortlichen nicht angenommen, wenngleich man dankbar für das Angebot war.

400 Kinder und deren Angehörige

Dass es dieses Jahr wohl keinen Martinsumzug samt Martinsspiel am 11.11. für rund 400 Kinder und deren Angehörige in der Kurstadt geben werde, beklagte Klaus Schmid, Elternbeirat des Kindergartens St. Pius, im Rahmen der Bürgerfragestunde des Gemeinderates vor einer Woche. Dabei war bekannt geworden, dass die neue Schlossverwaltung (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg) den traditionellen Sternmarsch der katholischen Kindergärten in den Äußeren Schlosshof samt Martinsspiel am 11.11. nicht auf dem Schirm und deshalb das Areal für den Aufbau der Eisbahn bereits anderweitig verplant hatte.

Anette Roppert-Leimeister ist Gemeindereferentin in der Seelsorgeeinheit „LAMM“ und teilte unserer Zeitung auf Nachfrage mit, dass eigentlich vorgesehen war, nach zweijähriger Corona-Pause, wieder einen großen, gemeinsamen Martinsumzug mit den Kindergärten zu veranstalten.

Rückblick: „Die vier katholischen Kindergärten haben vor vielen, vielen Jahren eigenständig entschieden, dieses Spiel ins Leben zu rufen. Hierbei laufen die Familien der Kindergartenkinder mit den Erzieherinnen und mit ihren Laternen im Sternmarsch von ihren Kindergärten zum Schlosshof, in dem dann auf der großen Wiese das St. Martinsspiel mit Pferd stattfindet“, berichtet Roppert-Leimeister. Der Aufwand sei dabei sehr groß: Die Jugendfeuerwehr müsse das Feld für das Spiel abstecken, beleuchten und sichern. Eine Lautsprecheranlage werde aufgebaut. Das Jugendmusikorchester erhalte einen Platz und St. Pius baue immer noch ein Bude auf, an der es Punsch und Selbstgemachtes gebe.

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Als nun klar wurde, so die Gemeindereferentin, dass der „Winterzauber“ schon am 11.11. den Schlosshof belegt, setzte man sich „unverzüglich“ mit dem Ordnungsamt in Verbindung und prüfte auch den Marktplatz als mögliche Alternative. Aus Platz- und Sicherheitsgründen sei dies aber wieder verworfen worden. Der Vorplatz vor der Konzertmuschel im Kurpark wurde zudem als nicht passend und zu klein erachtet.

Hoffen auf 2023

Die Verantwortlichen seien sich einig, dass der Schlosshof „einfach der beste Platz wäre“. So hätte man nun festgelegt, dass die einzelnen Kindergärten auch 2022 „ihr eigenes Programm zu St. Martin, auch mit Laternenumzug im Kindergartengelände oder so ähnlich machen. Wir hoffen aber, dass 2023 wieder alles beim Alten sein wird“, fügt Anette Roppert-Leimeister noch abschließend an.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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