Igersheim/Heckfeld/Stuttgart. Mit Begeisterung und großem Elan kümmern sich die Jungbrandschützer aus Igersheim darum, für den Straßenbau aus der Kulturlandschaft gefallene Ausgleichsflächen wieder aufzuwerten. Hierfür werden sie nun ebenso wie fünf weitere Preisträger mit dem Kulturlandschaftspreis 2023 des Schwäbischen Heimatbundes ausgezeichnet und erhalten zugleich den Jugendpreis. Unter den Geehrten ist auch Bürgerverein Heckfeld.
Alle sechs Preisträger – von der Tauber über den Mittleren Neckar und das Remstal bis auf die Alb und an den Albtrauf – machen mit ihrem Engagement deutlich, dass die Auseinandersetzung mit den Ressourcen der Landschaften und deren Pflege, das Weitergeben von Wissen sowie Einblicke in ökologische Zusammenhänge überall im Land als generationsübergreifende Aufgaben erkannt werden.
Vier zusätzliche Sonderpreise wurden an Kleindenkmal-Initiativen zwischen Tauber, Neckartal und an die historische Landesgrenze Württemberg-Baden vergeben. Wer sich in Württemberg, Hohenzollern und den angrenzenden Regionen um den Erhalt von Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Trockenmauern und anderen landschaftsprägenden Elemente kümmert, kann sich um den Kulturlandschaftspreis bewerben, den der Schwäbische Heimatbund und der Sparkassenverband Baden-Württemberg jährlich ausloben. Die aktuellen und Träger illustrieren wieder einmal, wie vielfältig die Projektansätze und Initiativen sind.
Die Jugendpreisträger etwa – junge Feuerwehrleute aus dem Main-Tauber-Kreis – erarbeiten sich mit außergewöhnlichem Engagement ein breites Bewusstsein für die Bedeutung der Kulturlandschaft und begeistern damit auch ihr Umfeld.
Um den Erhalt der steilen Terrassen-Weinberglandschaft geht es den beiden Initiatoren des Projekts „Wengerter auf Probe“ seit einigen Jahren. Die Umweltgruppe Kirchheim/Ries setzt bei ihren Pflegemaßnahmen auf vierbeinige Helfer. Beim OGV Bissingen/Teck und bei der gemeinnützigen AiS Mössingen stehen mit beispielhaftem Einsatz die charakteristischen Streuobstwiesen im Mittelpunkt. Auch die „Allmende Stetten“ hat sich der Weinberglandschaft verschrieben, pflegt die Trockenmauern und bewirtschaftet die Terrassen.
„Viele dieser historisch wie ökologisch besonders bedeutsamen Strukturen und Schönheiten unserer durch Bewirtschaftung entstandenen Landschaft würden ohne solch beispielhaften Einsatz verschwinden oder in Vergessenheit geraten“, betonte der Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes, Dr. Bernd Langner, bei der Bekanntgabe der Preisträger. Jeder Hauptpreisträger erhält ein Preisgeld von 1500 Euro, der Kleindenkmalpreis wird mit je 500 Euro belohnt. Überreicht werden die Auszeichnungen am 16. Oktober in Benningen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung.
Die Preisträger des Kulturlandschaftspreises 2023 aus der Region Odenwald-Tauber: Jugend-Kulturlandschaftspreis: Jugendfeuerwehr Igersheim: Mit Begeisterung und großem Elan kümmern sich die Jungbrandschützer darum, aus der Kulturlandschaft gefallene Ausgleichsflächen für einen Straßenbau wieder aufzuwerten.
Obstbäume, Benjeshecken und Artenhilfsmaßnahmen am Harthäuser Bach finden bei den Igersheimern große Anerkennung. Sonderpreis „Kleindenkmale“: „Bürgerverein Heckfeld – eine Dorfgemeinschaft mit Zukunft“: Gemeinsam mit einigen Helfern hat Vereinsvorsitzender Helmuth Both die Pandemiezeit dazu genutzt, die etwa 300 Grenzsteine entlang der 20 Kilometer langen Gemeindegrenze wiederzufinden. 260 haben sie entdeckt, zum Teil wieder zugänglich gemacht, freigelegt und gereinigt. Mit „Grenzsteinwanderungen“ begeisterten sie anschließend auch ihre Mitbürger. shb
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