Waldstetten. Ein Jubiläumsjahr ohne Prunksitzung? Das stand für die Verantwortlichen der FG „Stedemer Beesche“ nicht zur Debatte. Der närrische Verein aus Waldstetten feiert in diesem Jahr sein 55-jähriges Bestehen. Das wollten die Fastnachter natürlich gebührend feiern. Doch es gibt ein Problem: Die Turnhalle wurde abgerissen, an gleicher Stelle entsteht derzeit ein neues Dorfgemeinschaftshaus. Die „Beesche“ müssen mit ihrer Prunksitzung in andere Räume ausweichen. „Wir haben über viele Möglichkeiten nachgedacht“, berichtet Kassiererin Birgit Klotzbücher im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Der örtliche Bernhardussaal ist viel zu klein. Bei einer Maschinen- oder Lagerhalle ist die bestehende Infrastruktur nicht ausreichend.
Auch im benachbarten Höpfingen haben die Fastnachter angefragt. „Da war die Obst- und Festhalle aufgrund der kurzen Kampagne aber dauerhaft belegt“, erklärt Vizepräsident Holger Löffler. In Walldürn wurden die „Beesche“ schließlich fündig. Für den Samstag, 10. Februar haben sie das „Haus der offenen Tür“ (HdoT) reserviert. „Wir sind dankbar für die Möglichkeit, unsere Prunksitzung dort ausrichten zu können“, erklärt Sophia Wollenschläger aus dem Vorstandsteam.
Saalplan musste für das "Haus der offenen Tür" angepasst werden
Für den kleinen Verein mit etwa 100 Mitgliedern bedeutet das jedoch einen immensen Kraftakt bei der Vor- und Nachbereitung. „Wir müssen fast alles rüberschaffen – sogar die Pfanne für die Schnitzel“, macht Holger Löffler deutlich. Während sie in Waldstetten immer rund eine Woche Zeit für die Dekoration und Vorbereitungen haben, bleiben ihnen in Walldürn nur wenige Tage. Zuvor müssen die ganzen Sachen auch rübergeschafft werden. Der Sitzplan musste für den Saal angepasst werden. „Man muss vieles einfach neu planen“, sagt Sophia Wollenschläger. Doch der Umzug hat für den Verein auch etwas Positives, denn das HdoT hat eine feste Bühne. So sparen sich die Fastnachter den Transport und Aufbau der mobilen Bühne.
Nicht nur die Vorbereitungen werden herausfordernd, sondern auch der Abbau. Am Fastnachtssonntag müssen sie wieder aus der Halle draußen sein – und an diesem Tag ist in Hardheim Umzug. „Wir werden wohl eine Nachtschicht einlegen und so viel wie möglich direkt nach der Sitzung abbauen“, erklärt Löffler und lacht.
Letzte Sitzung der "Stedemer Beesche" im Jahr 2020
Bedenken oder Sorgen, dass der Verein diese besondere Situation nicht meistern kann, macht sich keiner der drei. „Wir sind eine tolle Mannschaft und alle packen mit an“, freut sich der Vizepräsident. „Man hat gemerkt, dass jeder die Prunksitzung will“, verdeutlicht Sophia Wollenschläger. Die letzte Sitzung der Fastnachtsgesellschaft fand vor der Corona-Pandemie im Jahr 2020 statt, 2023 gab es lediglich einen „Bunten Abend“.
Die besonderen Umstände erfordern auch besondere Maßnahmen: Es wird in diesem Jahr einen Shuttle-Service von Waldstetten nach Walldürn geben. „Viele sind immer zur Prunksitzung gelaufen, um auch etwas trinken zu können“, erklärt Kassiererin Birgit Klotzbücher. Um zu wissen, wie viele Personen mitfahren, ist eine vorherige Anmeldung notwendig.
Die Prunksitzung soll für die „Stedemer Beesche“ nur der Startschuss in das Jubiläumsjahr sein. Vom 20. bis 22. Juli richten sie das Waldfest in Waldstetten aus. Zudem ist statt einer klassischen Festschrift eine größere Ausgabe des „Beeschereischi“ geplant.
Info: Für die Prunksitzung der „Stedemer Beesche“ am 10. Februar im „Haus der offenen Tür“ gibt es noch Restkarten bei Kassiererin Birgit Klotzbücher, Telefon 0160/91475914. Dort kann man sich auch für den Shuttle-Service anmelden.
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