Höpfingen. Die Corona-Pandemie hat die Planungen vieler Vereine zunichtegemacht. Das war auch bei der DLRG in Höpfingen so, deren Aktivitäten abrupt runter gefahren wurden – zumindest im Wasser. Was aber nicht heißt, dass gar nichts gelaufen wäre.
Höpfingen. Viele Monate ohne Schwimmtraining im Familienbad der Gemeinde liegen hinter den Mitgliedern der Höpfinger DLRG-Ortsgruppe. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den kleinen und großen „Wasserratten“, die der Öffnung des Familienbads nach den Sommerferien und dem damit einhergehenden Beginn der DLRG-Übungsabende samt Baby- und Kleinkindschwimmkursen entgegenfiebern.
Untätig waren die engagierten DLRG-ler in den zurückliegenden Monaten allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Nachdem die ersten Schwimmstunden der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen waren, haben sich einige besonders engagierte Ortsgruppen-Mitglieder etwas einfallen lassen und vor allem bei ihren jüngsten Fans für Abwechslung außerhalb des Wassers gesorgt. Die Jugendleiterinnen Sina Reinhard und Lea Willer sowie die Vorsitzende Regina Gedemer blickten mit den FN auf kreative Monate zurück – in denen zwar nicht geschwommen, dafür aber umso mehr gebastelt wurde.
Wann wurde die Jugendabteilung aktiv?
Sina Reinhard: Die Jugendabteilung ist auch ohne Corona aktiv. Wir machen ganzjährig Aktionen, die außerhalb des Schwimmbades stattfinden. Meistens Bastel- oder Kochnachmittage oder auch Outdooraktivitäten, wie beispielsweise die jährliche Fackelwanderung. Da diese Aktionen aufgrund von Corona entfallen mussten, haben wir uns Alternativen überlegt. Durch die Bastelpakete fanden wir eine gute Möglichkeit, die Kinder anzusprechen. So hatten die Mädchen und Jungen hoffentlich ein bisschen Abwechslung in der Coronazeit. Die Organisation verlief klassisch digital über unsere Webseite und unsere Social-Media-Kanäle sowie natürlich über die Zeitung.
Von wem stammte die Idee, auch in Corona-Zeiten – und ohne die Schwimmstunden – den jüngsten Mitgliedern der DLRG-Ortsgruppe Höpfingen etwas zu „bieten“?
Lea Willer: Von den Jugendleitern und Jugendmitgliedern direkt in Absprache mit unserer Vorsitzenden.
Was war die erste Aktion?
Sina Reinhard: Die ersten Bastelpakete gab es zum Muttertag. Normalerweise hätten wir unsere DLRG-Kinder in den DLRG-Raum eingeladen. Alternativ gab es Bastelpakete für alle Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. Anders als bei den darauf folgenden Bastelpaketen war das Ziel, gerade zu Beginn der Corona-Zeit für alle Kinder in der Umgebung ein Paket zur Verfügung zu stellen. Das war die Zeit, wo – so denken wir – gerade sehr viel Unsicherheit herrschte und somit fast die ganze Familie zuhause war. Da unser Bastellager über die Jahre mit „Resten“ wuchs, haben wir mehrere unterschiedliche Bastelpakete erstellt und konnten dann die Pakete auch kostenlos zur Verfügung stellen. Natürlich nur, solange der Vorrat reichte. Allgemein haben wir die Anleitungen immer ausgedruckt beigelegt und auch mit Bildern erklärt.
Wie war die Resonanz der „Schwimmschüler“?
Lea Willer: Unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen wurden die Pakete gut angenommen, und die Eltern haben sich auch gefreut. Einige Eltern waren schon lange mit ihren Kinder zuhause und wussten auch nicht immer, was sie tun können. Durch die Bastelpakete hatten sie einen von uns geplanten Nachmittag.
Das Kursangebot der DLRG-Ortsgruppe Höpfingen
Folgende Kurse bietet die DLRG-Ortsgruppe Höpfingen ab 15. beziehungsweise 16. September im Familienbad an:
Babyschwimmen: drei bis sechs Monate: mittwochs von 16 bis 16.30 Uhr; sechs bis zwölf Monate mittwochs von 16.30 bis 17 Uhr.
Kleinkindschwimmen: 1 bis 1,5 Jahre: donnerstags 16 bis 16.30 Uhr; 1,5 bis 2 Jahre: donnerstags 16.30 bis 17 Uhr; 2 bis 3 Jahre: donnerstags 17 bis 17.30 Uhr.
Die Plätze für die Baby- und Kleinkindschwimmstunden „gingen weg wie warme Semmeln, bereits fünf Minuten nach Online-Schaltung waren alle Kurse ausgebucht. Es gibt eine Warteliste“, so die Vorsitzende.
Schwimmausbildung am Mittwoch: 17 bis 17.30 Uhr Anfängerschwimmen; 17.30 bis 18 Uhr: Anfängerschwimmen/Wassergewöhnung und Beinschlag; 18 bis 18.30 Uhr: kombiniertes Schwimmen; 18.30 bis 19 Uhr Jugendschwimmen; 19 bis 19.45 Uhr Jugendschwimmen; 19.45 bis 21 Uhr Rettungsschwimmen und Ausbildung.
Kinder, die bereits vor Corona an den Übungsstunden der DLRG teilgenommen haben, können sich online anmelden. Neuinteressierte senden eine Anfrage an schwimmen@hoepfingen.dlrg.de.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage unter www.hoepfingen.dlrg.de.
Wie sah es zu Beginn mit den Corona-Auflagen aus?
Regina Gedemer: Da wir zu Beginn keine Präsenzveranstaltungen hatten, waren diese für uns noch nicht konkret relevant. Für die Sportabende mussten wir ein Hygienekonzept bei der Gemeinde vorlegen, da wir auf dem Schulsportgelände waren – und uns an die allgemein gültigen Corona-Verordnungen halten.
Welche Aktionen gab es seit Pandemie-Beginn?
Lea Willer: Seit März 2020 gab es unterschiedliche Bastelpakete – zum Muttertag, zu Ostern und dann auch zu Weihnachten. Zwischendurch konnte im Oktober eine physische Aktion stattfinden, hier führten wir eine Ortsrallye durch. Nachdem die Infektionszahlen zum Sommer 2021 hin wieder besser wurden, führten wir den Sportabend am Mittwochabend ein. Damit sollten sich die Kinder – und auch wir – langsam wieder an die Mittwochabendzeit gewöhnen und einfach ein wenig Sport in der Gruppe machen können, denn: Der Mittwochabend ist normalerweise DLRG-Abend.
Welche Aktionen kamen am besten an?
Sina Reinhard: Tatsächlich waren dies die Bastelpakete. Vielleicht haben sich einige noch nicht so getraut, wieder an physischen Aktionen teilzunehmen. Ebenso konnten wir nur online oder über die Zeitung informieren. Meist machen wir während unseren Schwimmstunden Werbung, wodurch mehr Kinder von unseren Aktionen erfahren.
Was „motiviert“ die Verantwortlichen der Jugend-Abteilung zum ehrenamtlichen Einsatz?
Lea Willer: Uns freut es natürlich, wenn wir von den fertigen Ergebnissen der Bastelpaket-Aktionen Fotos per Mail oder Instagram zugeschickt bekommen. Auch bei den Sport-Abenden haben wir wieder gemerkt, wie man mit einfachen Mitteln – wir hätten ja sonst alles desinfizieren müssen – Spaß haben kann.
Wie ist die Rückmeldung von Kindern und Eltern auf das Angebot?
Regina Gedemer: Bastelpakete wurden sehr gut angenommen, bei den normalen, physische Aktionen hatten wir nicht so viele Teilnehmer wie gewohnt, aber die Kinder, die mit von der Partie waren, hatten Freude.
Welche Aktionen sind in den nächsten Tagen geplant?
Regina Gedemer: Aktuell befinden wir uns in den Sommerferien, da haben wir bisher normalerweise keine Aktionen geplant. Wir hoffen natürlich alle, dass wir – wie geplant – die Schwimmausbildung im September wiederaufnehmen können, da der Andrang immens ist. Für weitere Aktionen müssen wir immer abwarten, wie viele Personen sich innen beziehungsweise außen aufhalten dürfen. Je nachdem werden wir es dann abhängig machen, was wir als Nächstes planen. Aber eins ist sicher: Es wird wieder was kommen.
Nach den Sommerferien wird das Familienbad ja wieder seine Pforten öffnen. Gibt es da schon Termine für die Schwimmstunden?
Regina Gedemer: Ja, die gibt es (siehe Infobox). Die Plätze für die Baby- und Kleinkindschwimmstunden gingen beispielsweise weg wie warme Semmeln.
Wie groß ist die Vorfreude, endlich wieder ins Höpfinger Familienbad „springen“ zu dürfen?
Lea Willer: Am liebsten möchte man sofort reinspringen, die Sehnsucht ist riesig, dass wir endlich wieder regelmäßig schwimmen können beziehungsweise dürfen.
Sina Reinhard: Wir sprechen wahrscheinlich für jeden von uns, dass wir unser Familienbad, unser zweites Wohnzimmer, sehr vermissen.
Regina Gedemer: Wir hoffen natürlich, dass wir die Fehlzeit von gut eineinhalb Jahren so schnell beziehungsweise so gut wie möglich aufholen können.
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