Verbandsversammlung

Regenüberlaufbecken soll im Frühjahr fertig sein

Abwasserzweckverband Hardheim-Höpfingen tagte. Neuer Stromliefervertrag mit höheren Tarifen

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ad
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Höpfingen/Hardheim. „Der Abwasserzweckverband ist gut gerüstet, um seine Aufgaben in den kommenden Jahren erfüllen zu können“: Verbandsvorsitzender Stefan Grimm bewies Zuversicht, als der Abwasserzweckverband Hardheim-Höpfingen am Dienstag seine Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für 2023 einbrachte. Die Verbandsversammlung tagte im Höpfinger Rathaus.

Den Haushalt stellte Stefan Grimm vor. Er gab bekannt, dass das Haushaltsjahr 2023 wie die beiden Vorjahre sowie der gesamte Finanzplanungszeitraum bis einschließlich 2026 von der Erweiterung der Verbandskläranlage im Erftal dominiert werde. Die Kapazität der Anlage werde sich „deutlich erhöhen“, um möglicherweise zusätzliche Schmutzfrachten des ztn (Zweckverband tierische Nebenprodukte) verarbeiten zu können.

Das Regenüberlaufbecken an der Querspange werde „voraussichtlich im Frühjahr 2023“ fertig sein. Das Gesamtvolumen des Ergebnishaushalts liegt bei 2 138 200 Euro, ein satter Anstieg um 506 000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit kommen auf 2 135 200 Euro; die Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit summieren sich auf 1 351 200 Euro. „Mittelfristig steigen vor allem die zu leistenden Finanzkostenumlagen an“, rechnete Grimm vor.

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Der Zahlungsmittelüberschuss von 794 000 Euro stehe zur Finanzierung von Investitionsmaßnahmen bereit. Ebenso erinnerte der Verbandsvorsitzende an die Befahrung aller Kanäle im Zuge der Eigenkontrollverordnung über einen Zeitraum von drei Jahren, die Abwasserabgabe von 82 000 Euro an das Land und die Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit von 3 780 500 Euro. Des Weiteren enthält die Haushaltssatzung Verpflichtungsermächtigungen über 3 124 500 Euro. „Für die Zukunft liegt unser Schwerpunkt nach wie vor auf der Kläranlagenerweiterung“, fasste Grimm zusammen und verwies auf Planansätze zu deren Erweiterung bis 2025.

Unmittelbar nach der Inbetriebnahme wird im zweiten Bauabschnitt die Umrüstung und Sanierung des bestehenden Klärbeckens erfolgen. „Die Bewilligung des Förderantrags ist bereits mündlich zugesagt, während der Förderbescheid noch nicht vorliegt“, hob er hervor. Nach kurzem Gedankenaustausch wurde die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für 2023 einstimmig verabschiedet.

Der nächste Punkt oblag Daniel Emmenecker. Er ließ wissen, dass die bestehenden Drosselabflüsse an die Schmutzfrachtberechnung für das Einzugsgebiet der Verbandskläranlage anzupassen seien. In diesem befinden sich 23 Regenüberlaufbecken und zehn Regenüberläufe; für das Hardheimer Neubaugebiet „Trieb“ ist ein weiteres Regenüberlaufbecken nötig. Zudem soll der vorhandene Regenüberlauf „Kaserne“ zur Entlastung durch ein Regenüberlaufbecken ersetzt werden. „Diese Entwicklungen erfordern eine neu kalkulierte Schmutzfrachtberechnung“, bemerkte Emmenecker.

Im Zuge einer Beurteilung zeigte sich, dass die vorhandenen Drosselabflüsse nicht hinreichend aufeinander abgestimmt seien: „Das größte Potenzial für einen reduzierten Schmutzfrachtaustrag liegt in der besseren Abstimmung der Drosselabflüsse“, schilderte er und erinnerte an vier Maßnahmen. Zum Einen sei der Blendenaustausch an bestehenden Wirbeldrosseln und Wirbelventilen (Regenüberlaufbecken Schweinberg, Gerichtstetten, Erfeld, Bretzingen, Waldstetten und Höpfingen) durchzuführen, zum Anderen befindet sich die Einstellung eines neuen Drosselabflusses (Regenüberlaufbecken Mühlweg, Krankenhaus und Höpfinger Bahnhof) in Planung wie auch die Einstellung eines neuen Drosselabflusses durch Anpassung des vorhandenen Drosselschiebers (Regenüberlaufbecken Bahnhof) und der Neubau ganzer Drosselschächte (Regenüberlaufbecken Apotheke, Bretzingen Waage und Bretzingen Schneidmühle). Einstimmig wurden die Erd- und Betonarbeiten sowie der Neubau der drei Drosselschächte der Firma Bokmeier (Bad Mergentheim) zum Preis von rund 332 221 Euro übertragen.

Eng mit der Energiekrise verwoben war das nächste Thema: Da der bisherige Stromliefervertrag zum Jahresende ausläuft, musste ein Neuer abgeschlossen werden – allerdings zu deutlich höheren Tarifen als bisher. Der Gesamtstromverbrauch beträgt rund 660 000 Kilowattstunden im Jahr. „Wir können durch Photovoltaik und die neue Gebläsestation bis zu 35 000 Kilowattstunden pro Jahr einsparen, aber auch das ändert die Sache nur bedingt“ betonte Stefan Grimm.

Geschäftsführer Bernd Schretzmann verwies zusätzlich auf die prekäre Ausgangslage: „Aufgrund der angespannten Situation empfiehlt sich ein nur einjähriger Vertrag, damit wir kurzfristig auf die sich ständig verändernde Marktlage reagieren könnten“, schlug er vor. Die Verbandsmitglieder trugen den Gedanken mit. So entschied man sich einstimmig dafür, einen Stromliefervertrag mit der Firma Gebrüder Eirich (Hardheim) zum Netto-Arbeitspreis von 40,273 Cent pro Kilowattstunde abzuschließen. Der Vertrag tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft.

Abschließend gab Grimm bekannt, dass die allgemeine Finanzprüfung der Jahre 2014 bis 2017 mit Bilanz für 2018 „als erledigt angesehen werden kann“. ad

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