Hardheim. Motiviert, engagiert, leistungsstark und mit festem Zusammenhalt: So lässt sich die Hardheimer Abteilungsfeuerwehr beschreiben, deren Jahreshauptversammlung am Freitag stattfand. Zur Tagesordnung gehörten Beförderungen und Neuaufnahmen in Jugendwehr und Einsatzabteilung.
Abteilungskommandant Tobias Zeller erstattete nach Begrüßung und Totenehrung seinen Jahresbericht. Er ließ wissen, dass die Wehr derzeit über 55 aktive Einsatzkräfte verfügt, von denen 44 einsetzbar sind; die seit Jahren rückläufige Tageseinsatzstärke beläuft sich auf 24 Kräfte. Derzeit bereite man sich auf die Indienststellung der neuen Einsatzfahrzeugs HLF-20 vor, das voraussichtlich im Sommer ausgeliefert werden solle. Erfreut verwies Zeller auf die neue Wärmebildkamera, die Handy-App „Alamos“, den neuen Alarmbildschirm im Funkraum und die bevorstehende Einführung des Digitalfunks.
Beförderungen und Neuaufnahmen sowie Aus- und Weiterbildung bei der Feuerwehr
Befördert wurden Paul Böhrer und Matthias Eisenhauer (Feuerwehrmann), Stephan Zeller (Hauptfeuerwehrmann), Manuel Eiler (Oberlöschmeister) und Tobias Zeller (Brandmeister). Aus der Jugendwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurden Sophia Paul, Jona Reinhard und Daniel Wächter (Feuerwehrleute zur Probe). In die Jugendwehr aufgenommen wurden Alexander Sisow, Gabriel Bell, Julius Eirich, Philipp Frank und Timo Friedrich; das Abzeichen „Jugendflamme Stufe 1“ erreichte Leo Schwinn. Als „Quereinsteiger“ wurden Johannes Becker und Andreas Hügel in die Einsatzabteilung aufgenommen. In die Altersmannschaft wechselte Bernhard Seeber, der 1973 in die Jugendfeuerwehr eintrat und 1976 in die Einsatzabteilung wechselte, der er 47 Jahre lang angehörte.
Weiterbildungen absolvierten Matthias Eisenhauer (Grundausbildung Truppmann 1 mit Sprechfunker), Johannes Becker (Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger), Justus Meister (Lehrgang Absturzsicherung), Manuel Eiler, Martin Kaiser und Manuel Zierlinger (Führungskräftefortbildung), Manuel Eiler (Ausbilder für Atemschutzgeräteträger) und Tobias Zeller (Zugführerlehrgang). ad
Weniger befriedigend sei die räumliche Situation, wobei sich Besserung abzeichne: Der Hardheimer Haushalt für 2023 enthält Gelder für die Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses. „Ein neues Gebäude ist kein Wunschtraum, sondern bitter nötig“, bekräftigte Zeller und sprach von Platznöten zur Unterbringung von Fahrzeugen und Gerätschaften.
18 Menschen gerettet
Abschließend blickte er auf die Statistik: 2022 rückten die Floriansjünger zu 61 Einsätzen aus – darunter neben Bränden auch technische Hilfsleistungen, Verkehrsunfälle und Katastrophenalarm sowie sieben Vegetationsbrände. „18 Menschen konnten gerettet werden“, bemerkte er. Die Kenntnisse wurden an 25 Übungen zu Themen wie Brand, Gefahrgut und Technische Hilfe aufgefrischt: Zeller lobte die gute Beteiligung und verwies auf 739,5 Übungsstunden. Mit dem Dank an die „Super-Mannschaft“, seine Stellvertreter Michael Grimm und Andreas Leiblein, seinen Vorgänger Hermann Schwinn und alle Helfer beschloss er seinen Bericht.
Schriftführer Daniel Kaufmann ging auf vier Sitzungen sowie zahlreiche Festivitäten ein: In bester Erinnerung bleiben der Familientag, das Feuerwehrfest, der Glühweinabend, die Begleitung der Lichterprozession, des Wendelinusmarkt und der Hardheimer Fastnacht. Der Abteilungsausschuss umfasst 14 Personen.
Auf die Jugendarbeit kam Saskia Stöffel-Eiler zu sprechen, die an aktuell 13 Jugendliche erinnerte. „Obwohl das Mindestalter auf acht Jahre reduziert wurde, fällt die Nachwuchsgewinnung schwer“, bedauerte sie. Dem gegenüber stehen 19 Übungen mit der Schweinberger Jugendfeuerwehr und ein gutes Miteinander. Auf dieses verwies auch Peter Schenkel als Obmann der Altersmannschaft: Er lobte die gesellige Stimmung, die sich in regelmäßigen Treffs und Wanderungen äußert.
Die Finanzlage beleuchtete Julius Meister, dem Markus Ballweg und Mathias Schweitzer einwandfreie Buchführung bescheinigten. Besonderer Dank ging an Markus Ballweg, der bis 2022 über 25 Jahre lang die Kasse geführt hatte.
Nach den Beförderungen und Neuaufnahmen (siehe Infobox) eröffnete Bürgermeister Stefan Grimm die Grußworte. Er lobte die hervorragende Arbeit der Wehr und sicherte Schützenhilfe in Sachen „neues Feuerwehrgerätehaus“ zu: „So kann es nicht weitergehen“, betonte Grimm.
Gesamtkommandant Michael Seyfried hob die stetige Einsatzbereitschaft ebenso hervor wie die Einführung des Digitalfunks: „Die neue Technik wird die Arbeit vereinfachen“. Für den Polizeiposten Hardheim sprach Hauptkommissar Rainer Schwab: „Die Zusammenarbeit ist vorbildlich!“, bemerkte er; Daniel Emmenecker berief sich seitens der örtlichen Blaulichtorganisationen auf das freundschaftliche Miteinander. Das Ehrenamt sei im Sinne aller: „Wir sind zum Helfen da!“.
Zum Abschluss wies Abteilungskommandant Zeller auf die bevorstehende Feier des 160-jährigen Bestehens der Hardheimer Feuerwehr und das Jubiläum der Jugendfeuerwehr (25. November) hin. ad
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