Museumsverein Erfatal

Museum könnte im Frühjahr wieder öffnen

Berichte auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung

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ad
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Hardheim. Das Erfatal-Museum könnte seine Pforten im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Das war die zentrale Information der Jahreshauptversammlung des Museumsvereins Erfatal, die am Donnerstag im Kleinen Saal der Erftalhalle tagte.

Nach kurzer Einstimmung durch Vorstandssprecherin Brigitte Scheuermann verlas Jutta Biller den Jahresbericht. Hier erinnerte sie an die seit Juni 2022 währende Schließung der Museums aus Brandschutzgründen. Trotzdem war der Verein weiterhin tätig – zum Beispiel hinsichtlich des im Rathausfoyer ausgestellten historischen Dioramas und der Aufnahme verschiedener Exponate aus Nachlässen. Auch zwei Bilder des Hardheimer Heimatmalers Walter Koupil wurden dem Museum übergeben. Schrittweise im Gange ist die Erneuerung der Homepage; die Denkmalbroschüre des Arbeitskreises „Genealogie/Denkmalpflege“ wurde in dankenswerter Weise durch die Vorfinanzierung durch Paul Eirich erstellt.

Am Ferienprogramm beteiligte man sich mit der Wanderung auf dem „Räder-Ritter-Raketenweg“ mit der Walter-Hohmann-Sternwarte als Ziel. Die Sternwarte selbst feierte heuer ihr 30-jähriges Bestehen: Ein gelungener Festakt, die über Crowdfunding und zahlreiche Spender finanzierte Motorsteuerung des Teleskops, die Instandsetzung und Erneuerung des Planetenwegs und die neu gestaltete Fassade des Wasserhochbehälters flankierten jenes besondere Jubiläum.

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Die Tätigkeitsberichte eröffnete Helmut Berberich (Arbeitskreis „Genealogie/Denkmalpflege“). „Die Arbeit geht uns nicht aus und die Zusammenarbeit ist gut, aber Mitarbeiter werden weiterhin gesucht“, bilanzierte er. Erfreut berichtete er von der Denkmalbroschüre: Durch Paul Eirich vorfinanziert, konnten 25 Exemplare gedruckt werden. „Ein Denkmalbuch ist in Vorbereitung“, hob er hervor und erinnerte an den hohen kulturhistorischen Wert der oft vergessenen Kleindenkmäler; vorgeschlagen wurde die Übernahme zweier Kleindenkmäler am Friedhof durch die Gemeinde.

Nach Ausführungen zum Kreuz am Wurmberg, dem Vollmersdorfer Bildstock und dem Kaplanskreuz schnitt Berberich die Grabplatten aus der Urkirche an: „Bis heute ist der Verbleib der Grabplatten des Rittergeschlechts der von Hartheimer aus der Zeit vor 1615 ungeklärt“, bemerkte Berberich und beantragte Erkundungsbohrungen im Bereich des Schlossgewölbes.

Über die Arbeit des 17 Personen zählenden Arbeitskreises „Astronomie“ informierte Manfred Böhrer. Er nannte zwölf vor allem von Familien mit Kindern gut besuchte Veranstaltungen und das gelungene Jubiläumsfest der Sternwarte bis über 200 Besuchern. In diesem Zuge verwies er auf den neuen Anstrich des Wasserhochbehälters von Christian Greß nach Plänen Helmut Brünners, das Engagement von Andrea Mohr und Dr. Volker Hohmann beim Umschreiben der Geschichte Walter Hohmanns für Kinder sowie Besichtigungen durch Schulklassen. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen soll intensiviert werden“, betonte er.

Andreas Weniger ergänzte den Bericht mit Erläuterungen aus astronomischer Sicht. „Die neue Teleskopsteuerung mit Datenbank kommt unserer Arbeit sehr zugute“, räumte er ein und sprach von „leuchtenden Augen beim Suchen und Finden von Himmelskörpern“. Der Hochbehälter solle weiter ausgebaut werden, um als Schulungsraum genutzt werden zu können. Abschließender Dank galt den motivierten Aktivposten - allen voran der 93-jährige Willy Hummel, der trotz seines hohen Alters unermüdlich engagiert ist.

Den letzten Bericht präsentierte Jutta Biller, die über den Arbeitskreis „Museum“ sprach. Sie verwies auf die anstehende Entsorgung defekter Exponate: „Die Mitglieder stehen in den Startlöchern, sobald die Museumsräume wieder betreten werden dürfen“, bemerkte sie und verwies auf Platzprobleme selbst im Marstallgebäude. Andererseits sehe der Museumsverein seine Aufgabe darin, die Geschichte der Erftalgemeinde, ihrer Ortsteile und Einwohner festzuhalten. „Der Arbeitskreis dokumentiert alle Exponate in minutiöser Kleinarbeit, Helfer sind immer gern gesehen“, betonte Jutta Biller.

Die Finanzlage erläuterte Kassierin Dr. Petra Sitterberg; die Kassenprüfer Franz Nachtnebel und Helmut Walz bescheinigten einwandfreie Buchführung. Nach der Entlastung ergriff Bürgermeister Stefan Grimm das Wort. Er lobte die „hervorragende Museumsarbeit“ und verwies auf konkrete Fortschritte zur Nutzung der Erftalhalle. „Die Pläne werden digitalisiert, damit Büros und Statiker damit arbeiten können“, betonte er. Das unterstrich Jutta Biller in ihrem Ausblick: „Wir wollen das Museum nach dem Winter wieder für Gruppen bis etwa zwölf Personen und auf Anfrage wieder öffnen“, erklärte sie. Mit einer so informativen wie kurzweiligen Präsentation klang der Abend aus. ad

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