Hardheim/Neckarelz. Für 19 junge Soldaten war der 5. September 2024 ein ganz besonderer Tag: Im Rahmen eines Bataillonsappells auf dem Messplatz im Mosbacher Stadtteil Neckarelz legten die Rekruten des Hardheimer Panzerbataillons 363 ihren Eid ab – vor Familien, Freunden und der Öffentlichkeit. Da der Neckar-Odenwald-Kreis Partnerlandkreis des Bataillons ist, fand das feierliche Gelöbnis erstmals in der Kreisstadt statt.
Auch Mosbach beziehungsweise Neckarelz war einst Bundeswehrstandort. Bis 2003 war dort das Luftwaffenversorgungsregiment 4 stationiert. „Was geblieben ist, ist eine enge Verbundenheit der Menschen mit der Bundeswehr in der Region“, sagte Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp, der als Schirmherr der Veranstaltung fungierte. Er dankte den Rekruten, die sich freiwillig dazu entschieden haben, für die Bundesrepublik Deutschland zu dienen.
Landrat Brötel: Entscheidung verdiene Respekt
Landrat Dr. Achim Brötel erinnerte nicht nur an Neckarelz als Bundeswehrstandort, sondern auch daran, dass hier einst ein KZ-Lager war. Viele Häftlinge hätten damals nicht überlebt. Die Gedenkstätte mahne auf eindringliche Weise, „dass wir nicht vergessen dürfen, was war, insbesondere aber, dass wir alles dafür tun müssen, dass es nie wieder so sein wird“, sagte Brötel.
An die Rekruten gerichtet sagte er: „Tragen Sie Ihre Uniform mit Stolz, weil sie zugleich ein Symbol für das ist, für das wir alle gemeinsam stehen.“ Die Entscheidung, sich zu verpflichten, verdiene Respekt und Hochachtung. „Unseren demokratischen Rechtsstaat, unsere Werteordnung und unser freiheitliches Leben zu schützen und notfalls zu verteidigen, ist aller Ehren wert“, betonte der Landrat.
Vor dem Höhepunkt des Gelöbnisses, dem Ablegen des Eides auf die Truppenfahne, sprach Oberstleutnant Andreas Kirchner zu seinen Soldaten. Es sei das erste Mal, dass seit der Wiederaufstellung des Panzerbataillons 363 in Hardheim wieder Rekruten ausgebildet würden. „Sich für den Dienst zu entscheiden, ist nicht immer leicht“, sagte der Kommandeur. Deshalb sei es wichtig, die Rekruten in die Kompanien zu integrieren. „Wir stehen bei allen Widrigkeiten zusammen.“
Eid auf die Truppenfahne
Mit dem Verlauf der Basisausbildung, bei der die jungen Soldaten unter anderem den Gefechtsdienst üben, sei er zufrieden gewesen. „Sie können stolz auf sich sein. Ich bin es“, betonte Kirchner. Stellvertretend für alle Rekruten legten eine Soldatin und zwei Soldaten den Eid auf die Truppenfahne ab. Sie sprachen dem Kommandeur nach: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
Im Rahmen des Appells ehrte und beförderte der Oberstleutnant einige Soldaten. Doch auch für ihn gab es eine Überraschung: Oberst Axel Hardt, Kommandeur der Panzerbrigarde 12, zeichnete Kirchner mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold aus. Er führe das Bataillon mit Bravour und handele stets verantwortungsvoll, nicht zuletzt beim Auslandseinsatz der „eFP Battlegroup“ an der Nato-Ostflanke in Litauen.
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