Festgottesdienst zum Albanusfest

Höhepunkt im Hardheimer Kirchenjahr

Generalüberholte Orgel und neues Register wurden musikalisch vorgestellt. Kirchenchor und zwei Organisten brillierten

Von 
Ingrid Eirich-Schaab
Lesedauer: 
Die generalüberholte Erftaldom-Orgel und ihr neues Register wurden im Festgottesdienst zum Patrozinium St. Alban der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Messfeier war musikalisch ein Höhepunkt im Kirchenjahr. Neben dem Kirchenchor unter der Leitung von Jutta Biller (Dritte von links) brillierten die beiden Organisten Stephanie Heiden (links) und der ehemalige Domkapellmeister von Stuttgart, Martin Düker (Zweiter von links). © Ingrid Eirich-Schaab

Hardheim. Die Orgel im Hardheimer Erftaldom besticht durch eine neue Klangfarbenpracht. Nach über 20 Jahren Spielbetrieb war das Instrument einer großen Inspektion unterzogen worden (die FN berichteten). Die gesamten technischen Anlagen wurden durch die Firma Vleugels generalüberholt, die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht und große Mengen an Staub und Ruß entfernt. Außerdem bereichert ein neues Register (Clairon 4’) das Klangspektrum. Dieses ist von einer Hardheimer Familie gestiftet, von der Firma Vleugels zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt und durch die Orgelbauer Christian und Stephanie Heiden kostenlos und ehrenamtlich eingebaut worden.

Den Festgottesdienst zum Patrozinium St. Alban am Sonntag nahm die Pfarrgemeinde zum Anlass, das neue Register und die Orgel der Öffentlichkeit vorzustellen. Als besonderer Gast feierte der langjährige Hardheimer Pfarrer, Monsignore Johann Schäfer, die Messe zusammen mit Pfarrer Christian Wolff und Diakon Franz Greulich. Es wirkten der Kirchenchor St. Alban und die Kirchenchor-Schola unter Leitung von Jutta Biller mit. Die Orgel spielten die Hardheimer Organistin Stephanie Heiden und der Orgelsachverständige und ehemalige Domkapellmeister von Stuttgart, Martin Dücker.

Zu hören war die den Pueri Cantores im Bistum Würzburg gewidmete Messe in A von Christopher Tambling (1964 - 2015), zur Gabenbereitung der Chorsatz „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“.

Mehr zum Thema

Feierstunde

Neue Hundheimer Dorfmitte eingeweiht

Veröffentlicht
Von
hpw
Mehr erfahren
Wallfahrt

Walldürn: „Frauenwallfahrt“ zum Heiligen Blut

Veröffentlicht
Von
Bernd Stieglmeier
Mehr erfahren
Ein Fest der Gemeinschaft

Matinee zum Patrozinium begeisterte Zuhörer

Veröffentlicht
Von
mawa
Mehr erfahren

Die Messfeier war trotz schlechten Besuchs ein Höhepunkt im Kirchenjahr, nicht nur kirchenmusikalisch: Festlich, beseelend und erbaulich. Dazu trugen neben dem Kirchenchor ganz wesentlich die beiden Organisten beiden. Martin Düker gab gleich zu Beginn einen Vorgeschmack auf seine Virtuosität, seine sympathische Ausstrahlung und die riesengroße Spielfreude und Leichtigkeit, mit denen er Vor- und Nachspiele der Gemeinde- und Zwischengesänge sowie Partiten aus Johann Pachelbels Choral „Christus, der ist mein Leben“ zum Besten gab.

Beim Sanctus, Benedictus und Agnus Dei unterstützte er sogar tatkräftig den Chor mit seiner kräftigen und sicheren Tenorstimme. Ein wahrer erbauender Hörgenuss war nach dem Wettersegen und dem Hymnus „Großer Gott“ der vierhändig gespielte March N 1 „Pomp and Circumstance“ von Edward Elger mit all seinem Farb- und Variantenreichtum in der Registrierung.

Gewidmet war der Festgottesdienst dem Kirchenpatron des Erftaldoms, dem heiligen Albanus. „Sein Zeugnis wirkt bis heute nach“, betonte Pfarrer Christian Wolff, der in der Predigt den Rückgang des Glaubens in Deutschland thematisierte. Diese Tendenz werde wohl auch noch länger so anhalten, war der Redner überzeugt. Aber das sei kein neues Problem. „Im Alten Testament war es ein regelrechtes Dauerthema“. Doch Gott habe einen Plan gehabt: „Er baute mit einem kleinen Teil des Volkes ein neues Gottesvolk auf“, wie in der Bibel dargestellt. Und Gott habe auch mit einem kleinen Teil der Christen von heute so einen Plan, fuhr Pfarrer Wolff fort. Die Kirche brauche wieder Klarheit, das Profil müsse sich am Evangelium ausrichten. „Wir tragen als Kirche noch zu viele Hindernisse und Altlasten mit uns herum“, wie er an Beispielen zeigte. Diese gelte es aus dem Weg zu räumen. Deshalb brauche der „Lernprozess“ sicher noch viele Jahre. „Wichtig ist, dass wir Gott wirken lassen durch den Heiligen Geist“.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke