Wallfahrt

Walldürn: „Frauenwallfahrt“ zum Heiligen Blut

Unter dem Leitwort der Hauptwallfahrtszeit der Wallfahrt „Zum Heiligen Blut stand der Regionalwallfahrtstag der Frauen aus der Region Odenwald-Tauber am Mittwoch.

Von 
Bernd Stieglmeier
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Dekan Thomas Holler hielt die Predigt beim Hochamt beim Regionalwallfahrtstag der Frauen aus der Region Odenwald-Tauber. Weiter gab es eine Anfacht und eine Frauenliturgie am Abend. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Im Mittelpunkt stand am Vormittag das feierliche Hochamt mit Dekan Thomas Holler aus Tauberbischofsheim als Hauptzelebrant, am Nachmittag dann die eucharistische Andacht mit Ansprache von Theologin Dr. Ute Zeilmann aus Bremen – seit 2022 eine der Vizepräsidentin des Deutschen Katholischen Frauenbundes – sowie am Abend dann die Frauenliturgie, bei der Regina Köhler, Referentin für Frauenpastoral, die Leitung hatte. Das Hochamt wurde von Organistin und Kirchenmusikerin Katrin Agbowo auf der Dauphin-Orgel der Basilika kirchenmusikalisch umrahmt.

Nach dem feierlichen Geleit des Hauptzelebranten durch die Konzelebranten und das für die Gestaltung des Gottesdienstes der Frauenwallfahrt 2024 zuständige Vorbereitungsteam mit Rosi Baumann (Tauberbischofsheim), Hildegund Berberich (Hardheim), Ingrid Faschan-Gehrig (Walldürn), Elisabeth Hell (Götzingen), Regina Köhler (Hainstadt) und Brunhilde Marquardt (Walldürn) sowie die Vertreterinnen des Dekanatsteams zum Hochaltarraum, begrüßten Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula OFM Conv., die kfd-Vorsitzende des Dekanats Mosbach-Buchen Elisabeth Hell namens des Vorbereitungsteams der Regionalwallfahrt der Frauen und Dekan Thomas Holler die Teilnehmerinnen in der vollen Wallfahrtsbasilika.

Auf Hochamt eingestimmt

Sie wurden auf das Thema dieses feierlichen Hochamtes und für diesen Festgottesdienst leicht abgewandelten Leitwortes „Im Vertrauen gehen wir unseren Weg“ (2. Kor. 5,7a) eingestimmt und zu ihm hingeführt.

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Pater Josef sagte in seiner Begrüßungsansprache, das Leitwort der Wallfahrt laute „Als Glaubende gehen wir unseren Weg“. Manchmal werde der Glaube durch die weltpolitischen Ereignisse und die vielen Kriege, Naturkatastrophen und andere Krisen erschüttert und auf die Probe gestellt. Umso wichtiger sei es, Gott darum zu bitten, dass er die Menschen und seine Kirche in eine gute Zukunft führe und uns weiterhin Zuversicht, Orientierung und Halt in unserem Leben gebe.

Nach der von Hildegund Berberich als Lektorin vorgetragenen Lesung aus dem Prophetenbuch Jeremia und dem von Pfarrer Thomas Glatzel aus Östringen verkündeten Heiligen Evangelium nach Lukas stellte Dekan Thomas Heller das Leitwort in den Mittelpunkt seiner Predigt. Gerade das Vertrauen sei ein immens wichtiges Glaubensgut, gleichzeitig aber auch ein sehr zerbrechliches Gut, bei dem das Vertrauen oft schnell verlorengehe und oftmals eine echte Belastung darstellen könne. Gerade das Vertrauen auf Gott aber gebe, ja schenke einem jedem gläubigen Katholik und Christen immer wieder Halt und Geborgenheit.

Wichtig sei es, den Lebensalltag als ständige Herausforderung in diesem irdischen Leben im Vertrauen auf Gott und Jesus Christus mit Mut und Zuversicht anzugehen, denn wenn das Gottvertrauen erst einmal schwinde, sei unmittelbar dann auch der christliche Glaube und das Vertrauen in die katholische christliche Kirche in Gefahr. Das stetige Bemühen und die Wiedergewinnung um ein unablässiges tiefes Gottesvertrauen sei unabdingbar, um so auch deutlich allzeit die Spuren Gottes und Jesu Christi zu erkennen und sich von Gott tragen zu lassen durch unser ganzes irdisches Leben.

Auf die geschichtliche Begegnung der Gottesmutter Maria mit Elisabeth eingehend, zeigte der Dekan auf, dass bei dieser Begegnung die Nähe Gottes deutlich zu spüren gewesen sei, und dass Gott allzeit auch immer wieder unerkannt von uns Menschen in unmittelbarer Nähe da sei und oftmals auch auf unwahrscheinliche Weise helfen könne. Durch Gott sei für uns Menschen nichts unmöglich – im wahren Glauben an ihn und an sein Wort.

Stets gelte es, in diesem Vertrauen auf Gott und dessen Sohn Jesus Christus durch die Welt zu gehen und ihm dabei fest zu vertrauen, zweifelsohne lohne es sich allzeit, auf Gott zu hören und ihm zu vertrauen auf diesem Lebensweg, so wie dies die Gottesmutter Maria auch getan hätte.

Auf das Walldürner Blutwunder im Jahr 1330 näher eingehend sagte er, dass Gott durch seine Menschwerdung in der Gestalt seines Sohnes vor 2000 Jahren auf diese Welt gekommen sei, um mitten unter uns zu weilen. Leider sei angesichts von der weltpolitischen Ereignisse, der vielen Kriege, Naturkatastrophen und anderen Krisen nicht immer so einfach, Vertrauen und Zuversicht zu schenken, gute Gedanken zu entwickeln, ermutigende Beispiele vor Augen zu haben. Doch es sei möglich: im Vertrauen auf Gott und den christlichen Glauben. Mit diesem Gottesvertrauen und dem Vertrauen in seine Mitmenschen solle ein jeder von uns auch weiterhin durchs Leben gehen, im stehen Bemühen, dieses Gottvertrauen zu festigen – durch alle Zweifel hindurch.

Beeindruckend waren dann auch die von den Mitgliedern des Vorbereitungsteams dieser Frauenwallfahrt vorgetragenen Fürbitten oder das zum Auszug gemeinsam gesungene „Erde singe, dass es klinge“. Die Kollekte dieses Hochamtes war bestimmt für das Frauenhaus im Neckar-Odenwald-Kreis und für das kfd-Projekt „Frauen in Not“.

Am Mittwochnachmittag fand dann eine Andacht mit eucharistischem Segen mit Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter Pater Josef als Hauptzelebrant statt, in deren Mittelpunkt die Ansprache von Theologin Dr. Ute Zeilmann aus Bremen stand, die bis 2021 in Wertheim als Pastoralreferentin tätig war und in der Region Odenwald-Tauber 2020 als Dozentin im Theologischen Kurs Vorlesungen im Alten Testament gehalten hat. Am Abend folgte noch die traditionelle Frauenliturgie, bei der die Regionalfrauenreferentin Regina Köhler die Leitung inne hatte. Im Anschluss daran bestand noch die Möglichkeit, bei Wasser und Gebäck noch einmal ins Gespräch zu kommen.

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